Andacht vom 20. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und wunderschönen Tag in den Armen Jesus, mit ganz vielen tollen Erlebnissen. Sehe alle Menschen und Geschehnisse mit den Augen Jesus, mit den Augen der Liebe und Gnade. Behandle alle Menschen so, wie du auch behandelt werden möchtest. Liebe deinen nächsten wie dich selbst, dabei lerne dich zu lieben, so wie Gott dich geschaffen hat. Du bist eine wunderbare Schöpfung Gottes, nach seinem Ebenbild geschaffen!

Wahre Größe!

Lukas 22, 24-30
Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.
Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man Wohltäter.
Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Gebieter wie der Diener.
Denn wer ist größer: wer zu Tische sitzt, oder der Diener? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Diener.
Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen.
Und ich verordne euch, wie mir mein Vater das Reich verordnet hat,
daß ihr an meinem Tische in meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.

Es gehört zum Schmerzlichen, Unseligsten in den Evangelien Berichten, dass zwischen den Jüngern zu einem Zeitpunkt, als der Kreuztod Jesus Christi bereits seine Schatten vorauswarf, Streit darüber ausbrechen konnte, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. Die Sitzordnung bei den jüdischen Festen war genau festgelegt. Die Tafel bildete ein Viereck, dessen eine Seite unbesetzt blieb. In der Mitte der Längsseite saß der Gastgeber. Zu seiner Rechten saß der Gast, dem die höchste Ehre gebührte, zu seiner Linken der zweithöchste Gast; als zweiter zur Rechten der dritthöchste Gast; als zweiter zur Linken der vierthöchste Gast und so weiter. Diese Sitzordnung wird zuweilen auch bei uns noch bei größeren Festen, wie z. B. eine Hochzeit eingehalten, wobei es immer mehr in Vergessenheit gerät. Heutzutage muss leider immer alles verändert und frei gestaltet sein, indirekt wird gegen alles rebelliert was irgendeiner Ordnung und Gesetzmäßigkeit entspricht. Wobei wir als Nachfolger Jesus eine andere Ordnung einhalten, als wie sie der Welt entspricht.

Die Jünger hatten sich deshalb über die Rangfolge der Plätze gestritten, weil sie sich immer noch nicht von der Vorstellung eines irdischen Königtums freigemachte hatten. Daher sagte ihnen Jesus frei heraus, dass die Maßstäbe seines Reiches nicht die Maßstäbe dieser Welt seien. Könige dieser Welt werden entsprechend der Macht, die sie ausüben, eingeschätzt. Einer der gebräuchlichsten Titel für Könige im Orient war „Euergetes“, das griechische Wort für Wohltäter. Jesus sagte: „Nicht der König, sondern der Diener erhält in meinen Reich diesen Titel“. Dieses ist damals wie heute, schwer zu verstehen, denn wir alle sind durch unsere Leben geprägt und haben von der Kindheit auf unsere Ordnungen gelernt, ein Diener ist selbst in unseren Breitengraden einer niederen Ranges. Vielmehr noch zur Zeiten Jesus, wo viele der reicheren, höhergestellteren Herrschaften ihre Bediensteten hatten.

Die Welt bedarf des Dienstes sagte Jesus. Es ist sonderbar, dass die Geschäftswelt sich dessen durchaus bewusst ist. So findet man beispielweise entlang den Straßen ständig Schilder mit den Hinweis Service Station, und bei uns wird an Tankstellen vielfach auf den „Service“ hingewiesen. Es ist merkwürdig, dass es ausgerechnet in der Kirche mehr Streitigkeiten darüber gibt, wer die höchste Instanz darstellt und wem welcher „Platz“ zukommt, als irgendwo sonst. Dabei bedarf die Welt des Dienstes und erkennt ihn auch an.

Wahre Größe ist keine Angelegenheit von äußere Position oder Ansehen; es ist eine Angelegenheit innerer Demut in Geist und Herz. Sie wird in der Person gesehen, die ihre Leib für Christus durch Unterordnung unter ihn zum Ausdruck bringt(Phil2, 3), durch aktiven Dienst für Gott und die Mitmenschen und durch williger Annehmen eines Platzes als der Geringere in Gotte Reich. Nur wer freiwillig mehr dient als andere, wird tatsächlich aufsteigen. Es kommt häufig genug vor, dass ein einfacher Arbeiter um 17 oder 18 Uhr Feierabend macht und bis zum nächsten Morgen nicht wieder an seine Arbeit denkt, während im Dienstzimmer der Geschäftsführung noch lange, nachdem der letzte das Haus verlassen hat, Licht brennt. So konnte man zum Beispiel auch im Büro John D. Rockefellers oft noch Licht brennen sehen, wenn das ganze übrige Gebäude bereits dunkel dalag. Es ist ein Gesetz des Lebens, dass Dienst zur Größe führt; und je höher ein Mensch emporsteigt, ein umso größerer Diener sollte er sein.

Du kannst dein Leben entweder auf das Geben oder auf das Nehmen gründen. Es ist jedoch eine schlichte Tatsache, dass du sowohl auf die Freundschaft der Menschen wie auch auf Gottes Lohn verzichten musst, wenn du es aufs Nehmen gründest; denn niemand liebt Menschen, dies stets nur an sich denken.

Jesus beschloss seine Mahnung mit dem Versprechen, dass diejenigen Jünger, die durch Dick und Dünn zu ihm hielten, schließlich auch die Herrschaft mit ihm teilen würden. Gott bleibt keinem Menschen etwas schuldig. Wenn du Anteil am Tragen des Kreuzes Christi hast, wirst du dereinst auch Anteil an der Krone Christi haben.

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)