Andacht vom 19. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und mega schönen Tag. Habe auch Freude an den kleinen Dingen des Lebens, denn auch diese hat Gott für dich geschaffen. Gebe niemals auf, sondern schaue immer hinauf zum Himmel zu deinem Gott, er ist immer und überall bei dir. Auch oder gerade wenn du denkst, er ist nicht für dich da, ist er dir ganz nahe!

Verleugne Jesus nicht durch dein Leben!

Lukas 22, 7-23
Und da er vernahm, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen ebenfalls zu Jerusalem war.
Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen.
Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort.
Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.
Und Herodes samt seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und schickte ihn wieder zu Pilatus.
An demselben Tage schlossen Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander feind gewesen.
Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Obersten und das Volk zusammen
und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht, als mache er das Volk abtrünnig; und siehe, als ich ihn vor euch verhörte, habe ich an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deren ihr ihn anklagt,
aber auch Herodes nicht; denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt, und siehe, es ist nichts von ihm verübt worden, was des Todes würdig wäre.
Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.
Er musste ihnen aber auf das Fest einen freigeben.
Da schrie aber der ganze Haufe und sprach: Hinweg mit diesem und gib uns Barabbas frei!
Der war wegen eines in der Stadt vorgefallenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen worden.
Da redete ihnen Pilatus noch einmal zu, weil er Jesus freizulassen wünschte.
Sie aber riefen dagegen und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn!
Und zum dritten Mal sprach er zu ihnen: Was hat dieser denn Böses getan? Ich habe keine des Todes würdige Schuld an ihm gefunden. Darum will ich ihn züchtigen und dann freilassen.
Sie aber hielten an mit lautem Geschrei und forderten, daß er gekreuzigt werde; und ihr und der Hohenpriester Geschrei nahm überhand.

Wieder schob Jesus die Dinge nicht bis zum letzten Augenblick auf, sondern plante alles sorgfältig. Schiebe auch du die Dinge nicht auf die lange Bank und plane, was du planen kannst.

Die Häuser der bessergestellten Leute besaßen zwei Räume. Ein Raum befand sich über dem anderen; die Häuser machten den Eindruck, als sei ein kleiner Kasten auf einen großen gestellt worden. Den oberen Raum erreichte man über die Treppe von außen. Während des Passahfestes brauchte in Jerusalem niemand etwas für seine Unterkunft zu bezahlen. Das einzige, was der Wirt von den Pilgern dafür erhielt, dass er ihnen Unterkunft gewährte, war unter Umständen das Fell des Osterlamms, das verspeist wurde.

Häufig traf ein Rabbi sich im oberen Raum mit seinen Lieblingsschülern, um ihnen sein Herz zu öffnen und alles mit ihnen zu besprechen. Jesus traf also Vorsorge für einen solchen Raum. Er schickte Petrus und Johannes in die Stadt, damit sie nach einem Manne Ausschau hielten, der einen Wasserkrug trage. Das Wassertragen war gewöhnlich Frauenarbeit. Einen wassertragenden Mann konnte man also ebenso leicht ausfindig machen wie einen Mann, der an einem regnerischen Tage mit einem aufgespannten rosa Damenschirm durch die Straße geht. Dieses Zeichen war zwischen Jesus und einem seiner Freunde vorher vereinbart.

So nahm das Fest als seinen Verlauf und Jesus benutzte dabei die alten Symbole, gab ihnen jedoch eine neue Bedeutung.
Vom Brot sagte er: „Das ist mein Leib“. Darin ist genau das enthalten, was wir Sakrament nennen. Unter einem Sakrament verstehen wir etwas, das äußerlich gesehen etwas ganz Gewöhnliches, das jedoch für den, der Augen hat zu sehen und ein verstehendes Herz, eine Bedeutung erlangt hat, die weit über diesen äußeren Wert hinausgeht. Daran ist nichts besonders Theologisches oder Geheimnisvolles. Wir alles besitzen Schubladen voller Dinge, die wir höchstens als Trödel bezeichnen können, die wir aber trotzdem nicht fortwerfen. Wir bringen es deswegen nicht fertig, weil sie uns lebhaft an diesem jenen Menschen erinnern oder an dieses oder jenes Ereignis erinnern, wenn wir sie berühren oder in die Hand nehmen. Stets handelt es sich um ganz gewöhnliche Gegenstände, aber dennoch besitzen sie für uns einen Wert, der weit darüber hinausgeht. Das ist ein Sakrament.

Als die Mutter eines schottischen Schriftstellers starb und ihr Nachlass geordnet wurde, fand man darunter auch sämtliche Briefumschläge, in denen der berühmte Sohn ihr getreulich und aus liebendem Herzen Schecks zu ihrer Unterstützung geschickt hatte. Es waren bloß leere alte Umschläge, doch ihr hatten sie wesentlich mehr bedeutet. Das ist ein Sakrament.

Als Nelson in der St.-Pauls Kathedrale beigesetzt wurde, trug eine Gruppe seiner Seeleute den Sarg zu Grabe. Ein Augenzeuge dieser Szene schreibt darüber: „Ehrerbietig versenkten sie den Leichnam des großen Admirals ins Grab. Dann aber ergriffen sie, als hätte sie vom Achterdeck einen scharfen Befehl erhalten, die Fahne, mit der der Sarg bedeckt war, zerrissen sie und jeder nahm ein Stück davon als Andenken an den berühmten Toten an sich.“ Ihr Leben lang würden sie das kleine Stückchen bunten Fahnentuchs an ihren geliebten Admiral erinnern. Das ist ein Sakrament. Das Brot, das wir beim Abendmahl essen, ist gewöhnliches Brot; dennoch ist es für den, der ein fühlsames, verstehendes Herz besitzt, der Leib Christi.

Jesus sagte vom Kelch: „dieser Kelch ist der Neue Bund, für den mein Blut vergossen wird“. Im biblischen sinne bedeutet das Wort Bund eine Verbindung zwischen Gott und dem Menschen. Gott hatte sich den Menschen gnädig genähert; und die Menschen versprachen ihm zu gehorchen und sein Gesetz zu halten. Im 2. Buch Mose 24, 1-8 wird darüber ausführlich berichtet. Die Beständigkeit dieses Bundes hängt davon ab, ob die Menschen ihr Versprechen einhalten und diesem Gesetz gehorchen. Das konnten die Menschen jedoch weder damals noch heute; der sündige Mensch unterbricht immer wieder diese Verbindung zwischen den Menschen und Gott.

Die jüdischen Opferbestimmungen dienten daher alle dem Zweck, diese Verbindung zu Gott durch die Darbringung von Opfern wieder herzustellen und die Sünden wieder gutzumachen. Jesus saget also folgendes: „Durch mein Leben und Sterben habe ich eine neue Beziehung zwischen dir und Gott möglich gemacht. Du bist ein Sünder, das steht fest. Doch weil ich für dich gestorben bin, ist Gott nicht länger dein Feind, sondern dein Freund“. Das Leben Jesus war der Preis, um den die gute Beziehung zwischen Gott und den Menschen, die verloren war, wiederhergestellt wurde.
Jesus sagte: „Tut dies, es soll euch an mich erinnern“. Jesus wusste, wie leicht der Mensch vergisst. Die Griechen benützen ein sehr anschauliches Wort, um den Begriff der Zeit zu erläutern: „Zeit ist das, was alle Dinge auslöscht“, sagten sie, als wären die Menschen Schiefertafeln und die Zeit der Schwamm, mit dem die Tafel saubergewischt werde. Jesus sagte also: „In der Hast und Unruhe des Alltags werdet ihr mich vergessen. Sucht daher zuweilen den Frieden und die Stille meines Hauses auf und tut dasselbe wie jetzt, zusammen mit denen, die mir anhängen, dann werdet ihr euch an alles erinnern“.

Das Unglück wurde dadurch noch größer und tragischer, dass unter den Jüngern, mit denen Jesus zu Tisch saß; einer ein Verräter war. An jedem Abendmahl nehmen Verräter teil, denn wenn du dich Jesus Christus in seinem Hause selbst versprichst und dann hinausgehst und ihn durch dein Leben verleugnest, dann verrätst du seine Sache ebenfalls.

Wenn du deinen Weg mit Jesus Christus geht’s, du dich ihm durch deiner Bekehrung versprochen hast, lebe auch ein Leben Jesus Christus gemäß. Sei durch dein Lebenswandel, durch dein Umgang mit Problemen, Schmerz und Leid und durch deine Worte ein Zeugnis Gottes auf dieser Welt. Wenn dein Lebenswandel nicht Jesus Christus gemäß ist, verrätst du ihn, du stellst Jesus Christus anders da wie er ist. Du zeigst den Menschen ein falsches Bild von Gott. Dein Glauben bedeutet Veränderung, du sollst abnehmen, dein egoistisches Ich soll immer kleiner werden, damit Jesus Christus in dir Gestalt gewinnen kann. Gott ist Heilig, so sei auch du Heilig.

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm