Andacht vom 03. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Start in die neue Woche. Gott segne deine Hände Arbeit und alle deine Wege sollen dir und den Menschen in deiner Umgebung zum Segen werden. Sei dir in allem Gewiss, wenn Gott für dich ist, wer soll gegen dich sein!

Die Zeit der Theorie ist vorbei, lebe deine Glauben!

Lukas 18, 35- 43
Es begab sich aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder am Wege und bettelte.
Und da er das Volk vorüberziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei.
Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorüber.
Und er rief und sprach: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Und die vorangingen, bedrohten ihn, er solle schweigen; er aber schrie noch viel mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!
Da blieb Jesus stehen und ließ ihn zu sich führen. Und als er herangekommen war, fragte er ihn:
Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: Herr, daß ich sehend werde!
Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich gerettet!
Und alsbald wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott; und alles Volk, das solches sah, lobte Gott.

Die Hartnäckigkeit, mit der der Blinde unentwegt und verzweifelt darauf dringt, zu Jesus geführt zu werden, ist in diesem Ereignis ganz besonders bemerkenswert. Jesus befand sich auf dem Wege zum Passahfest in Jerusalem. Bei solchen Gelegenheiten schlossen sich die Menschen zu Pilgerscharen zusammen. Und dabei war es üblich, dass der Rabbi, der sich unter ihnen befand, sie unterwegs im Gespräch unterwies, dasselbe tat auch Jesus. Die Pilgerschar drängte sich dicht um ihm herum, damit ihr kein einziges seiner Worte entgehe. Wenn eine solche Pilgerschar durch ein Dorf oder eine Stadt zog, stellten sich die Menschen, die selbst nicht zum Fest nach Jerusalem gehen konnten, an den Straßen auf, um den vorüberziehenden Pilgern eine glückliche Reise zu wünschen. Sie teilten die Freude mit denen die zum Passahfest unterwegs waren, sie waren nicht von Eifersucht zerfressen, sondern freuten sich mit und für sie. In der heutigen Zeit fällt es vielen Menschen schwer, sich mit und für andere zu freuen. Bitte den Heiligen Geist dir zu helfen, sich mit und für andere zu freuen. Denn wir sind zur Einheit berufen und jede Art von Mistgunst und Eifersucht zerstört diese Einheit. Biete den Verkläger der Geschwister keine Plattform zum Wachsen, sondern zerstöre seine Anklage mit deiner Freude für und mit deinen Geschwistern im Herrn.

Unter den umherstehenden und feiernden Menschen, befand sich auch der Blinde. Als er das Gemurmel vernahm, fragte er, was los sei und erfuhr, dass Jesus vorüberzog. Und dann bat er, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, Jesus, ihm zu helfen, worauf alle versuchten, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Menschen, die Jesus begleiteten, verstanden nämlich Jesu Worte nicht, weil der Blinde ihn mit seinem Geschrei übertönte. Doch es gelang ihnen nicht, den Mann zum Schweigen zu bringen. Immer wieder schrie er. Während es in Vers 38 heißt: „er rief“, womit zum Ausdruck kommt, das er in normaler Lautstärke die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versuchte hießt es in Vers 39: „er aber schrie viel mehr“. Das heißt, hier handelt es sich um einen instinktiven, unbeherrschten Gefühlsausbruch, um einen fast tierischen Schrei. Dieses Wort zeigt deutlich, in welch äußerster Verzweiflung sich der Blinde befand. Seine ganze Verzweiflung, seine ganze Hoffnung lag in diesen Schrei. Die Angst dass Jesus vorüberzog ohne Notiz von ihm zu nehmen. Aber hier soll Gottes absoluter Wille geschehen zu seiner Verherrlichung und er findet Gehör. Jesus blieb daher stehen und dem Blinden wurde die Heilung zuteil, nach der er sich so leidenschaftlich gesehnt hatte.

Aus dieser Begebenheit erfahren wir zweierlei.

Wir erfahren etwas über den Blinden: Er war fest entschlossen, Jesus von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Nichts vermochte ihn von diesem Entschluss abzubringen. Er ließ sich weder zum Schweigen bewegen, noch ließ er sich zurückdrängen. Das Bewusstsein seiner Not machte ihn unnachgiebig in seinem Verlangen, vor Jesus zu treten. Ein Wunder erwächst nur aus dem Geist, den wir Menschen beweisen. Sanfte, gefühlsvolle Sehnsucht genügt nicht, um Gottes Macht zu erschließen; das leidenschaftliche, unablässige Hoffen dagegen, dass unser ganzes Herz erfasst, wird nie enttäuscht werden. Habe ein Verlangen vom ganzen Herzen und ganzen Verstand. Richte dich immer wieder neu nach deinem Gott aus, lasse dich immer wieder vom neuen mit einer tiefen Sehnsucht erfüllen, eine Sehnsucht die nur Jesus Christus erfüllen kann. Gott hat genau so eine tiefe Sehnsucht nach dir, er schmachte nach der Gemeinschaft mit dir. Für diese Gemeinschaft hat er seinen eingeborenen Sohn geopfert, so groß ist seine Sehnsucht nach dir.

Wir erfahren etwas über Jesus. Jesus unterhielt sich zu diesem Zeitpunkt gerade wie ein Rabbi mit den vielen Menschen. Doch als das Geschrei des Blinden in seiner Not zu ihm drang, blieb er stehen, ohne mehr an das Gespräch zu denken. Stets war Jesus das Handeln wichtiger als das Reden. Erst nach den Taten kamen die Worte. Ein Mensch war in Not. Also musste er das Gespräch beenden und handeln. Stelle auch du das praktische Handeln über das theoretische Gespräch, sicher hat beides seine Berechtigung, doch die Not eines Menschen ist immer wichtiger, egal was du gerade auch tust. Die Not steht immer über die Eintragungen in deinem Terminkalender. Irgendjemand hat einmal gesagt, „viele Lehrer kämen ihm vor wie Menschen, die einem Ertrinkenden, der verzweifelt gegen das tobenden Meer ankämpft, geschwätzige Worte zuwerfen“. Jesus jedoch war anders. Er ließ das Gespräch sein, und beeilte sich stattdessen, dem Manne zu helfen. Viele Menschen, die keine zwei Sätze im Zusammenhang sprechen können, werden von ihren Mitmenschen trotzdem geliebt: wegen ihrer Freundlichkeit und Güte. Wir mögen einen Redner wohl bewundern, doch unsere Liebe gehört Menschen mit helfenden Händen. Wir bewundern einen klugen Mann, doch unsere Liebe gehört dem Großherzigen.

Sei ein Jünger Jesus, ein Nachfolger Christi und dass nicht theoretisch sondern praktisch. Der Glaube an Jesus Christus ist ein praktischer Glaube und keine theoretische Religion. Wenn du Jesus liebst, kannst du nicht an dem Leid der Menschen vorbeischweben auf deiner „Wolke des Wissens“. Beides hat seine Berechtigung und seine Zeit. Dabei ist ein Helfen ohne Wissen möglich, aber ein Wissen ohne Hilfe bleibt immer nur eine Theorie, denn jeder wirklich Wissende, hilft auch. Die Zeit in der du deinen Glauben nur theoretisch durchdacht hast, ist vorbei, mache dich auf und lebe deinen Glauben, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)