Archiv für das Jahr: 2017

Andacht vom 03. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Genieße dir Liebe Gottes in deinem Leben, sie ist teuer erkauft. Gott hat für dich seinen einzigen Sohn geopfert, damit du freien Zugang zu seinen Thron hast. Durch das Blut Jesus Christus bist du kostbar erkauft zur Freiheit!

Zusammen sind wir ein Leib, die Gemeinde Jesus Christi!

Lukas 8, 1-3
Und es begab sich hernach, dass er durch Städte und Dörfer reiste, wobei er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölf [waren] mit ihm
und etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von welcher sieben Teufel ausgefahren waren,
und Johanna, das Weib Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen dienten mit ihrer Habe.

Die Zeit, die wir kommen sahen, ist da. Jesus hält sich auf den Straßen auf. Sie Synagogen standen ihm nicht mehr offen. In hergebrachter Weise hatte er in der Kirche zu lehren begonnen, dort, wo jeder, der eine Botschaft von Gott zu bringen hatte, gerechterweise erwarten konnte, eine aufgeschlossene, empfängliche und aufnahmebereite Zuhörerschaft zu finden. Statt willkommen geheißen zu werden, stieß er auf Widerstand; statt eifriger Zuhörer fand er dort Pharisäer und Schriftgelehrte, die ihm unfreundlich begegneten und nur darauf lauerten, ihn mit seinen eigenen Worte und Taten zu überführen. Deshalb ging er jetzt auf die offene Straße, auf Anhöhen und ans Ufer des Sees. Gehe auch du hinaus auf die Straße und verkündige das Evangelium allezeit und überall, Jesus selbst hat dir es vorgelebt. Verspürst du Gegenwinde und Anfeindungen? Verkündige weiter, schaue auf zu Gott und nicht auf deine Gegner. Hast du Furcht das Evangelium zu verkündigen? Jesus gibt dir die Vollmacht und Autorität allezeit, lasse dich vom Heiligen Geist leiten und führen.

An dieser Stelle ist von einigen Frauen die Rede, die ihm mit den Mitteln dienten, die ihnen zur Verfügung standen. Es galt ganz allgemein als Akt der Frömmigkeit, wenn man einen Rabbi unterstützte. Die Tatsache, dass die Menschen, die ihm ergeben folgten, Jesus auf diese Weise unterstützten, entspricht durchaus der damaligen Sitte. Doch kommen wir ebenso wenig wie bei seinen Jüngern umhin festzustellen, eine wie bunt gemischte Gesellschaft diese Frauen bildeten. Aus Maria Magdalena, Maria, die aus der Stadt Magdala stammte, hatte er sieben böse Geister vertrieben. Sie hatte offensichtlich eine dunkle, schreckliche Vergangenheit hinter sich. Johanna war die Frau des Chusa, der epitopos, Verwalter des Herodes, war. Könige verfügten neben ihrem privaten Besitz über viele Nebeneinnahmen; der Verwalter war ein Beamter, der die Finanzinteressen des Königs vertrat. Die Herrscher des römischen Reiches hatte selbst in den Provinzen, die von Prokonsuln, den vom Senat ernannten Beamten, regiert wurden, noch eigene Verwalter eingesetzt, die ihre Interessen wahrnahmen. Es gab also keinen vertrauenswürdigeren und wichtigeren Beamten als ihn. Es ist eine erstaunliche Tatsache, dass wir Maria Magdalene mit ihrer dunklen Vergangenheit in der gleichen Gesellschaft mit Johanna antreffen, einer höfischen Dame. Es gehört zu den größten Taten Jesu, dass er die unterschiedlichsten Menschen dazu befähigt, miteinander zu leben, ohne dass sie dadurch etwas von ihrer Persönlichkeit oder ihrem Wert einbüßen.

G. K, Chesterton schreibt über den Text, der besagt, dass der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen wird: „Wir müssen bedenken, dass dieser Text häufig zu einfach ausgelegt wird. Stets wird angenommen…..dass der Löwe, der neben dem Lamm liegt, zahm wie ein Lamm werde. Aber das wäre eine brutale, gewaltsame Anmaßung und bedeutete Anspruch auf Vorherrschaft von Seiten des Lamms. Das hieße nichts anderes, als dass das Lamm den Löwen verschlingt, statt dass umgekehrt der Löwe das Lamm verschlingt. Das eigentlich Problem liegt woanders: Kann der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen, ohne seine herrliche Wildheit einzubüßen?“ Nichts hat die Gemeinde nötiger, als zu lernen, die unterschiedlichen Temperamente und Naturen voneinander verschiedener Menschen in das gleiche Geschirr zu spannen. Wenn uns das nicht gelingt, tragen wir selbst schuld daran, denn in Jesus Christus kann es geschehen, ist es geschehen.

Zu den Frauen gehörten einige, die praktische Hilfe leisteten. Frauen war es in Palästina erlaubt, zu predigen; doch sie gaben das, was sie besaßen. Ein alter Schuhmacher, der sich einst gewünscht hatte, Geistlicher zu werden, dem sich jedoch keine Möglichkeit dazu geboten hatte, war mit einem jungen Theologiestudenten befreundet. Als der junge Mann eines Tages sein erstes Amt antrat, bat der alte Mann ihm um einen Gefallen. Er bat ihn, solange er lebte, die Schuhe für den jungen Mann machen zu dürfen, damit er spüre, dass der Prediger die von ihm gefertigten Schuhe auf der Kanzel trage, die ihm selbst verwehrt gewesen sei. Die Person, die im Vordergrund steht, vollbringt keineswegs immer die größte Leistung. Wie mancher, der ein öffentliches Amt ausübt, wäre dazu nicht eine einzige Woche imstande, wenn nicht sein Haus und seine Familie hinter ihm ständen!

Im Dienst Jesu Christi ist auch die kleinste Gabe willkommen. Viele seiner größten Diener stehen unerkannt im Hintergrund und sind doch so entscheidend für seine Sache. Jeder hat seine Gabe von Gott bekommen, die er für das Reich Gottes einsetzen kann. Zusammen sind wir ein Leib, eine Gemeinde, die Braut Jesus Christus, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 02. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag in den Armen Jesus Christus. Tue heute mal ganz bewusst und vom ganzen Herzen jemanden etwas Gutes. Freue dich in und an allem, denn alles hat der Herr dein Gott dir bereitet!

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten!

Lukas 7, 36-50
Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tische.
Und siehe, eine Frau war in der Stadt, eine Sünderin; und als sie vernahm, dass er in dem Hause des Pharisäers zu Tische wäre, brachte sie eine alabasterne Flasche voll Salbe
und trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen, und trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe.
Als aber der Pharisäer, der ihn geladen hatte, das sah, sprach er bei sich selbst: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er doch, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt, dass sie eine Sünderin ist!
Da antwortete Jesus und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er sprach: Meister, sage an!
Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner. Der eine war fünfhundert Denare schuldig, der andere fünfzig.
Da sie aber nichts hatten zu bezahlen, schenkte er es beiden. Welcher von ihnen wird ihn nun am meisten lieben?
Simon antwortete und sprach: Ich vermute der, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach zu ihm: Du hast richtig geurteilt!
Und indem er sich zu der Frau wandte, sprach er zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, du hast mir kein Wasser für die Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet.
Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit sie hereingekommen ist, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.
Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.
Darum, sage ich dir, ihre vielen Sünden sind vergeben worden, denn sie hat viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben!
Da fingen die Tischgenossen an, bei sich selbst zu sagen: Wer ist dieser, der sogar Sünden vergibt?
Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden!

Diese Geschichte ist so lebendig erzählt, dass du dabei leicht auf den Gedanken kommen könntest, Lukas sei ein Künstler gewesen.

Die Szene spielt auf den Hof des Hauses, das Simon, dem Pharisäer, gehörte. Die Häuser wohlhabender Leute wurden im Viereck um einen offenen Hof herum gebaut. Häufig befand sich auch ein Garten mit einem Brunnen darin; dort wurden bei gutem Wetter die Mahlzeiten eingenommen. Im Orient herrschte die Sitte, dass alle möglichen Leute herbeikamen, wenn ein Rabbi in solch einem Haus zur Mahlzeit einkehrte. Sie kamen aus freien Stücken, um den Perlen der Weisheit zu lauschen, die über seine Lippe kamen. So ist auch die Anwesenheit der Frau zu erklären. Wenn ein Gast ein solches Haus betrat, geschah stets dreierlei. Der Gastgeber legte dem Gast eine Hand auf die Schulter und gab ihm den Friedenskuss. Dieses Zeichen der Ehrerbietung unterblieb nie, wenn es sich um einen berühmten Rabbi handelte. Die Straßen waren ungepflasterte, staubige und ausgetretene Pfade und die Schuhe bestanden lediglich aus sohlen, die mit über den Fuß gekreuzten Riemen festgehalten wurden. Daher wurden die Füße des Gastes stets mit kalten Wasser übergossen; das reinigte und erquickte sie zugleich. Und dann wurde entweder eine Prise süßduftenden Weihrauchs verbrannt oder etwas Rosenöl auf den Kopf des Gastes getropft. Anstand und gute Sitte machten alle diese Dinge erforderlich, doch in diesem Fall geschah nichts dergleichen. Im Orient pflegten die Gäste nicht zu sitzen, sondern sie legten sich am Tisch nieder. Sie lagen auf niedrigen Ruhebetten und stützten sich auf den linken Ellbogen, den rechten Arm dagegen konnten sie frei bewegen und die Füße waren nach hinten ausgestreckt. Die Sandalen wurden während der Mahlzeit abgelegt. Daraus erklärt sich, wie es möglich war, dass die Frau zu Jesus Füßen stand.

Simon war Pharisäer, einer von den Abgesonderten. Wie kam ein solcher Mann überhaupt dazu, Jesus in sein Haus einzuladen? Die Gründe können dafür ausschlaggebend gewesen sein. a.) Es ist durchaus denkbar, dass er mit Jesus sympathisierte und ihn bewunderte, denn keineswegs gehörten alle Pharisäer zu seinen Gegnern(vgl. Lk13, 31). Doch die Atmosphäre der Unhöflichkeit, in der sich der Besuch abspielt, schließt diese Möglichkeit so gut wie aus. b.) Es kann sein, dass Simon Jesus in sein Haus einlud, in der bewussten Absicht, ihn dazu zu veranlassen, etwas zu sagen oder zu tun, was ihm eine Handhabe bot, gegen Jesus vorzugehen. Vielleicht war Simon ein agent provocateur, ein beauftragter Provokateur. Aber auch das ist nicht sehr wahrscheinlich, denn Lukas 7, Vers 40 nennt Simon Jesus selbst Meister, wie man einen Rabbi anredete. c.) Sehr wahrscheinlich gehörte Simon zu den Menschen, die es auf berühmte Persönlichkeiten abgesehen haben und hatte diesen Aufsehenerregenden jungen Galiläer in halb gönnerhafter Herablassung gebeten, bei ihm zu essen. Daraus erklärt sich am besten sein merkwürdiges Verhalten. Einerseits brachte er Jesus, eine gewissen Hochachtung entgegen, anderseits ließ er es an der gebotenen Höflichkeit fehlen. Simon versuchte, als Gönner Jesu aufzutreten.

Die Frau war allgemein bekannt dafür, dass sie nichts taugte. Sie war eine Dirne. Zweifellos hatte sie Jesus am Rande der um ihn Versammelten stehend zugehört und plötzlich in ihm die Hand erblickt, die sie aus dem Sumpf ihres bisherigen Lebenswandels zu ziehen vermochte. Wie alle Jüdinnen trug sie am Hals ein Fläschchen mit Parfüm; dieses Fläschchen wurden Alabaster genannt und waren sehr teuer. Dieses Parfüm nun wollte sie Jesus über die Füße gießen, weil es das einzige war, was sie ihm anzubieten hatte. Es war nicht ein Teil aus einem großen Besitzstandes, es war wahrscheinlich ihr einziger Besitz, diesen nun wollte sie Jesu zukommen lassen. Aber als sie ihn erblickte, kamen ihr die Tränen und fielen auf seine Füße. Eine Jüdin, die mit offenen Haar erschien, galt als höchst unanständig und unzüchtig. Am Tage ihrer Hochzeit banden die Mädchen ihr Haar hoch und ließen sich von nun an niemals wieder mit offenen Haar blicken. Die Tatsache, dass diese Frau vor aller Augen ihr Haar löste, beweist, wie vollständig sie außer Jesus alles um sich her vergessen hatte. Wegen ihrer Liebe zu Jesus ist diese Frau willig, sich selbst zu demütigen und die Füße Jesus mit ihren Tränen zu benetzen, ungeachtet dessen, was andere von ihr denken mochten. Auch dir soll nur wichtig sein, was Jesus über dich denkt und nicht die anderen Menschen. Wenn du z.B den Eindruck hast im Gebet auf deine Knie zu fallen, und wenn es mitten in der Versammlung ist, dann tue dies, ohne auf die Menschen zu achten. Jesus Christus soll der Mittelpunkt deines Glaubens sein und nicht die Menschen, denn ansonsten begehst du Menschenkult und dienst nicht Gott. Egal was auch sein mag, denke nur daran was Gott über dich denkt und sei die Situation noch so Rätselhaft in deinem menschlichen denken.

Das Weinen einer Person kann mancherlei Dinge offenbaren. Es kann ein Ausdruck von Sorge und Kummer sein, von Freude und Hochstimmung oder dankbarer Liebe zu Jesus. Durch Weinen im Gebet und Glauben kannst du als Gläubiger oftmals ohne Worte zum Ausdruck bringen, was du in deinem Herzen empfindest. Der Herr wertet solche Tränen, als wären sie ein Opfer oder eine Tat des Dienstes für ihn(Lk7, 37- 40; Ps126, 5-6; Jer8, 23; 14, 17; 31, 15.16; Apg20, 19. 31; 2Kor2, 4). Tränen sind manchmal der Beweis der Identifikation mit Christus, wenn du Ablehnung erlebst und deine Leiden teilhaftig wirst(2Kor1, 5; Phil3, 10; 1Petr4, 13). Christus selbst weinte und hatte Mitgefühl mit geistlichen verlorenen Menschen(Lk19, 40-41; Joh11, 35). Der Apostel Paulus diente dem Herrn unter vielen Tränen; Tränen der Freude über solche, die an Christus glaubten(Apg20, 19; 2Kor2, 4). Selbst heute bist du als Gottes Kind, wenn du weinst, als gesegnet erachtet und wirst letztlich Freude finden(Lk6, 21). In Christi künftigem und ewigen Reich wird Gott alle Tränen von den Augen seines Volkes abwischen(d.h. er wird alle Ursachen für Sorgen, Trauer und Beschwerden wegnehmen Offb7, 17; 21, 4). Wenn du mit Tränen säst, wirst du mit Freuden ernten.

Die ganze Geschichte veranschaulicht uns, wie gegensätzlich die Verhaltensweisen sein können, die der  Verstand oder das Herz bewirken.

Simon war sich keiner Not bewusst, empfand daher auch keine Liebe und empfing also auch keine Vergebung. Simon hatte von sich selbst den Eindruck, er sei vor Gott und den Menschen ein guter Mensch. Er beweihräucherte sich selbst, indem er seinen Gast bewirtete, wahrscheinlich war es für eine gute Tat die er seiner Gutetatenliste eintrug.

Die Frau war sich lediglich ihrer schreienden Not bewusst, war daher von der Liebe zu Jesus überwältigt und empfing die Vergebung ihrer Sünden, die er gewähren konnte.

Selbstüberschätzung und Hochmut trennen dich und alle Menschen von Gott. Die Vergebung Gottes empfängst du erst wenn du dir deiner Sünden bewusst bist und ihn demütig um Vergebung bittest. Paulus spricht von den Sündern, „unter denen ich der vornehmste bin“(1Tim1, 15). Und Franz von Assisi hat einmal gesagt: „Es gibt keinen elenderen, erbärmlicheren Sünder als mich“. Werde dir deiner Not und Erbärmlichkeit deiner Sünden bewusst und kehre um, von deinen falschen Wegen.

Du kannst mit guten Recht behaupten, dass die größte Sünde darin besteht, sich keiner Sünde bewusst zu sein; das Gefühl deiner Bedürftigkeit hingegen erschließt dir den Weg zu Gottes Vergebung, weil Gott die Liebe ist, der es zu höchstem Rum gereicht, dass du ihrer bedarfst. Echte Liebe für Jesus und Hingabe an ihn kommen aus einem tiefen Bewusstsein über die Sündhaftigkeit deines früheren Zustandes außerhalb von Christus. Seine Liebe, der er dir offenbarte als er sein Leben am Kreuz hingab und die innere Gewissheit, dass dir jetzt vergeben ist und Gott selbst für dich sorgt. Glaube, der nicht auf diesem Fundament gegründet ist, wird keinen Besant haben, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 01. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und powervollen Tag. Die Power Jesus Christus soll in deinen Leben sichtbar und spürbar werden. Die Menschen sollen an dir sehen wer Jesus Christus ist. Niemand, kein Mensch und keine Macht der Finsternis kann dich jemals von der Liebe Gottes trennen, darauf vertraue allezeit!

Du hast einen freien Willen, Entscheide Dich!

Lukas 7, 30-35 

die Pharisäer aber und die Schriftgelehrten verwarfen den Rat Gottes, sich selbst zum Schaden, und ließen sich nicht von ihm taufen.

Wem soll ich nun die Menschen dieses Geschlechts vergleichen? Und wem sind sie gleich?

Sie sind Kindern gleich, die am Markte sitzen und einander zurufen und sprechen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben euch Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint!

Denn Johannes der Täufer ist gekommen, der aß kein Brot und trank keinen Wein; da sagt ihr: Er hat einen Dämon!

Des Menschen Sohn ist gekommen, der isst und trinkt; da sagt ihr: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Freund!

Und doch ist die Weisheit von allen ihren Kindern gerechtfertigt worden.

Diese Stelle mahnt Dich deutlich!

Sie weist auf die Gefahren der Willensfreiheit hin. Den Pharisäern und Schriftgelehrten war es gelungen, den Plan, den Gott mit ihnen hatte, zu vereiteln. Die ungeheure Wahrheit des christlichen Glaubens besteht in der Erkenntnis, dass die Gewalt Gottes keine Gewalt des Zwanges, sondern eine Gewalt der Liebe ist. Genau das ist der Punkt, an dem wir etwas von Gottes Schmerz über die Menschen verspüren. Für einen Liebenden ist es das größte Unglück, wenn er mit ansehen muss, wie anders alles hätte kommen können und sollen. Das ist das größte Herzeleid im Leben.
Es ist wirklich so:

„Kein Wort, geschrieben noch gesprochen,
Ist trauriger als die: „Es hätte können sein!“

Diese Tragik des Lebens geht bis zu den Anfängen des Menschengeschlechts zurück. G.C Chesterton hat einmal gesagt: „Was Gott schuf, war weniger ein Gedicht als vielmehr ein Schauspiel; er hatte es als vollkommenes Schauspiel geplant, aber er musste es notgedrungen den Menschen als Schauspieler und Regisseuren überlassen, die es dann gehörig in Unordnung gebracht haben“. Möge Gott uns davor bewahren, im Leben Schiffbruch zu erleiden und ihm Kummer zu bereiten, indem wir unsere Willensfreiheit dazu missbrauchen, dass wir seinen Plan mit uns Vereiteln. Möge er uns immer die nötige Kraft geben die wir brauchen seinen Weg zu folgen. Möge er uns mit Erkenntnis segnen und mit der Weisheit mit der Erkenntnis umzugehen.

Die Erzählung zeigt, wie verstockt wir Menschen sein können. Johannes war gekommen, streng wie ein Einsiedler hatte er gelebt und die Pharisäer und Schriftgelehrten hatten ihn für einen verrückten Sonderling erklärt, den ein Dämon seines Verstandes beraubt habe. Jesus war gekommen, lebte wie ein Mensch und nahm an allen ihren Lebensgewohnheiten teil, und sie bezichtigten ihn, dass er die Freuden dieser Welt allzu sehr liebe. Wir alle kennen Tage, an denen Kinder an allem herumnörgeln; wir alle kennen Stimmungen, in denen uns nichts gefällt oder erfreut. Das menschliche Herz kann sich in eine derartige Verstocktheit verrennen, dass jeder Anruf Gottes vorsätzlicher, eigensinniger und kindischer Unzufriedenheit begegnet. Viele geben dann leider Gott die Schuld, dass er nicht gehandelt hat, wo sie ihn nicht handeln ließen. Es sind Menschen denen es schwer fällt ihre eigene Schuld einzugestehen, wobei es schwerfällt zu glauben, dass sie Gott jemals wirklich um Vergebung gebeten haben, denn hierzu brauchen sie wahre Sündenerkenntnis und die Demut um Vergebung zu bitten.

Doch einige wenige hören auf seinen Ruf. Im Gegensatz zu den törichten Kritikern können geistlich weise Menschen an den Resultaten sehen, dass die Dinge von Jesus und Johannes wirklich göttlich waren und einander trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweise ergänzten(Johannes war derjenige der gesandt war, um den Weg für Jesus zu bereiten). Gottes Weisheit wird letztlich durch die gerechtfertigt, die Gottes Kinder sind. Mögen die Menschen ihren freien Willen auch dazu missbrauchen, Gottes Plan zu vereiteln, mögen die Menschen in Ihrer Verstocktheit blind und taub gegenüber allen Anrufen Gottes sein, hätte Gott die Menschen mit Gewalt gezwungen und ihnen die Eisenfesseln seines Willens aufgezwungen, dem niemand sich zu widersetzen vermöchte, dann lebten wir in einer Welt von Automaten und einer Welt ohne Schwierigkeiten. Doch er hat den gefährlichen Weg der Liebe gewählt und darum wird die Liebe letztlich den Sieg davontragen. Gott möchte dein Herz, er möchte dass du aus Liebe zu ihm kommst und ihn dienst. Er hat dir einen freien Willen gegeben und das ist auch gut so, denn ansonsten wäre die Welt voller Monotonie, alle wären gleichgeschaltet und würden dieselben Entscheidungen treffen. Die Welt wäre gefühlskalt weil alle Stock und Steif dasselbe tun würden.

Halleluja Herr wir danken dir für unseren freien Willen, danke dass wir uns für den Weg der Liebe entscheiden dürfen. Heiliger Geist, helfe uns bitte jeden Tag dabei die richtigen Entscheidungen zu treffen, die Entscheidungen die dir zur Ehre sind. Lobpreis und Ehre sei Dir Jesus Christus in allem, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 31. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag in den Armen Jesus. Alles soll dir und deinem Umfeld zum Segen werden. Alles was du tust tue aus Freude und in der Liebe. Die Liebe wird dich mit dem gelingen segnen!

Bist du in Christus, bist du eine neue Kreatur!

Lukas 7, 18-29
Und es berichteten dem Johannes seine Jünger von dem allem. Und Johannes rief zwei seiner Jünger zu sich,
sandte sie zu Jesus und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Als nun die Männer zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir gesandt und läßt dich fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
Zu jener Stunde aber heilte er viele von Krankheiten und Plagen und bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Gesicht.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und verkündiget dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme wandeln, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium gepredigt,
und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert!
Und als die Boten des Johannes weggegangen waren, fing er an zum Volke zu reden über Johannes: Was seid ihr in die Wüste hinausgegangen, zu sehen? Ein Rohr, das vom Winde bewegt wird?
Oder was seid ihr hinausgegangen, zu sehen? Einen Menschen, mit weichen Kleidern angetan? Siehe, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen!
Oder was seid ihr hinausgegangen, zu sehen? Einen Propheten? Ja, ich sage euch, einen, der noch mehr ist als ein Prophet.
Dieser ist's, von dem geschrieben steht: «Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesichte her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.»
Denn ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist keiner größer, als Johannes. Doch der Kleinste im Reiche Gottes ist größer als er.
Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes;

Eines Tages schickte Johannes Boten zu Jesus, die ihn fragen sollten, ob er wirklich der Messias, der Gesalbte Gottes sei, oder ob sie auf einen anderen warten sollten.

Dieser Vorfall hat viele, die darüber nachdachten, beunruhigt, weil der offenbare Zweifel des Johannes sie überrascht hat. Er ist auf verschiedene Weise erklärt worden.

a.) Man hat darauf hingewiesen, dass Johannes sich zu diesem Schritt nicht seinetwegen entschloss, sondern ihn seinen Jüngern zuliebe getan habe. Er selbst war sich völlig sicher; sie dagegen hatten Gewissensbisse, so dass er wünschte, dass ihnen der unwiderlegbare Beweis entgegengehalten wurde.

b.) Man hat darauf hingewiesen, dass Johannes Jesus zur Eile antreiben wollte, weil er dachte, es sei an der Zeit, dass Jesus zur entscheidenden Tat schreite.

c.) Die einfachste Erklärung ist jedoch die beste. Überlegen wir einmal, was Johannes geschah. Johannes, der Sohn der Wüste und der Weite, wurde in einer engen Gefängniszelle der Festung Machärus gefangengehaltenen. Einst wurde Macdonald, ein Häuptling aus dem schottischen Hochland, in einer kleinen Zelle von Schloss Carlisle gefangengehaltenen, die nur ein winziges Fenster hatte. Noch heute kann man die Spuren seiner Füße und Hände in der Sandsteinmauer sehen, die der Hochländer erklomm, um sich am Fenstersims festzuhalten, wenn der Tag für Tag voll grenzenloser Sehnsucht auf die Höhen und Täler hinausblickte, über die er niemals mehr gehen sollte. In der erdrückenden Enge seiner Zelle eingeschlossen, richtete Johannes die Frage an Jesus, weil er die grausame Gefangenschaft Furcht in seinem Herzen hatte aufkommen lassen.

Der Beweis, den Jesus ihm anbot, war bemerkenswert. Er verwies ihn auf die Tatsache. Die Kranken, Geplagten und Armen erfahren seine Macht an sich selbst und hörten seine frohe Botschaft. Hier sind wir an einem Punkt gelangt, den man sich selten ganz klar macht: Dies Antwort hatte Johannes nicht erwartet. Wenn Jesus tatsächlich der Gesalbte Gottes war, so hätte Johannes vielmehr folgende Antwort erwartet:

„Mein Herr versammelt sich. Cäsarea, die Residenz der römischen Landpfleger, steht vor der Kapitulation. Die Sünder werden vertilgt. Das Gericht hat begonnenen“.

Johannes musste erwarten, dass Jesus sagte: „Der zürnende Gott ist unterwegs“. Jesus dagegen sagte: „Der gnädige Gott ist da“ Wir sollten stets daran denken: Dort, wo die Pein gestillt, wo Trauer in Freude verwandelt, wo Trübsal, Krankheit und Tod überwunden werden, dort ist das Reich Gottes. Jesus antwortete den Boten: „Geht zurück und sagt Johannes, dass die Liebe Gottes gekommen ist“.
Nachdem die Boten des Johannes wieder fortgegangen waren, huldigte Jesus Johannes. Die Menschen waren in die Wüste hinausgezogen, um Johannes zu hören und zu sehen. Sie waren nicht hinausgegangen, um ein Rohr zu sehen, das vom Winde bewegt wird. Das kann zweierlei bedeuten.

a.) Nichts war alltäglicher an den Ufern des Jordan als Schilfrohr, das sich im Winde bewegte. Der Ausdruck wurde denn auch tatsächlich fast sprichwörtlich für einen alltäglichen Anblick gebraucht. Dann würde er besagen, dass die Menge nicht hinausgegangen war, um eines so alltäglichen Anblicks willen.

b.) Der Ausdruck mag als Sinnbild des Wankelmuts gewählt sein. Es war keine schwankende, unentschlossene Gestalt, um derentwillen die Menschen hinauszogen, kein Mensch, der wie ein Rohr im Winde schwankte, sondern ein Mann, der fest und unerschütterlich wie ein mächtiger Baum war. Sie waren nicht hinausgezogen, weil sie ein sanftes, weichliches Wesen sehen wollten, wie die in Seidengewänder gekleideten Höflinge im Königspalast. Was also erwarteten sie tatsächlich zu sehen?

Erstens bezeugt Jesus dem Johannes große Hochachtung. Alle Menschen erwarteten, dass vor der Ankunft des gesalbten Königs Gottes auf Erden Elia wiederkehren werde, um ihm den Weg als sein Bote zu bereiten(Mal3, 1). Johannes war dieser Bote des Höchsten.

Zweitens stellt Jesus eindeutig fest, wo die Grenzen des Johannes liegen. Der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er.

Warum?

Manche vertreten den Standpunkt, das habe Jesus gesagt, weil Johannes, wenn auch nur einen Augenblick lang, in seinem Glauben schwankend geworden sei. Aber das ist nicht der Grund. Vielmehr sagt Jesus das, weil Johannes eine Trennungslinie in der Geschichte kennzeichnet. Johannes hatte Jesu Kommen verkündet, und Jesus war gekommen; das Ewige war in die Zeit eingetreten; der Himmel auf die Erde; in Jesus war Gott gekommen; das ist der Grund, weshalb das Leben nie wieder sein konnte wie vorher. Wir datieren die Zeit nach Christus: vor Christus und nach Christus. Jesus bildet die Scheidelinie. Alle, die nach ihm gekommen und ihn als ihren Herrn annehmen, wird daher infolgedessen größere Gnade zuteil als allen, die vor ihm gelebt haben. Jesu Eintritt in dieser Welt hat die Zeit zwiegeteilt; und der Eintritt Jesu in unser Leben hat alles Leben zwiegeteilt.

Wer in Christus ist, ist eine neue Kreatur(2Kor5, 17). Er ist ein neuer Mensch geworden. Von einem Märtyrer stammt das Wort: „Als ich davon las, dass Jesu auf die Welt gekommen ist, um die Sünder zu erlösen, war mir, als ob nach dunkler Nacht plötzlich der Tag angebrochen sei. Jesus gibt dir eine Chance aus der Finsternis herauszutreten um im Licht zu wandeln. Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. Das alles aber von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat; weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht zurechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. So sind wir nun Botschafter an Christi statt, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott(2Kor5, 17-20). Halleluja, Lobpreis und Ehre sei Jesus Christus in Ewigkeit, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 30. Januar 2016

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Start in die neue Woche. Alles was du beginnst, führe auch zu Ende, der Herr segne dich und deine Hände Arbeit. Sei im geringsten Treu und dir wird großes anvertraut werden!

Jesus ist Herr über Leben und Tod!

Lukas 7, 11-17
Und es begab sich am folgenden Tage, dass er in eine Stadt namens Nain ging, und mit ihm zogen seine Jünger und eine große Volksmenge.
Wie er sich aber dem Stadttore näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.
Und als der Herr sie sah, erbarmte er sich ihrer und sprach zu ihr: Weine nicht!
Und er trat hinzu und rührte den Sarg an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, stehe auf!
Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter.
Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht!
Und diese Rede von ihm verbreitete sich in ganz Judäa und in die ganze Umgegend.
Hier spricht wieder einmal mehr Lukas der Arzt zu uns. Das griechische Wort, das in Vers 10 mit gesund übersetzt ist, ist der medizinische Fachausdruck für gesund an Geist und Körper. Und das Wort aufrichten in Vers 15 ist im griechischen Text ebenfalls ein Fachausdruck, das angewandt wird, wenn ein Patient sich im Bett aufrichtet.Dieser Vorgang ereignete sich in Nain, eine Tagesreise von Kapernaum entfernt. Nain liegt zwischen Endor und Sunem, wo nach der Überlieferung Elisa ebenfalls den Sohn einer Witwe wieder ins Leben zurückrief(2Kön4, 18-37). Heute liegt an der Straße, die nach Endor führt, zehn Minuten von Nain entfernt, ein Friedhof mit Felsengräbern für die Toten.

In vieler Hinsicht rührt uns diese Erzählung in den Evangelien ganz besonders an.

Sie berichtet davon, wie sehr das menschliche Leben vom Schmerz und leidenschaftlichen Gefühlen bestimmt wird. Der Leichenzug wurde angeführt von einer Gruppe von Klagemännern und Klageweibern, die die Totenklage berufsmäßig ausübten. Von Flöten und Zymbeln begleitet stieße sie wie rasend schrille Schreie aus, um der Trauer Ausdruck zu verleihen. Über dem schlichten, einfachen Satz: „Er war der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe“, liegt eine zeitlose Trauer. „Kein Tag neigt je dem Ende sich, der nicht auch Leid den Menschen brächte“.
In Shelleys Gedicht Adonais, seiner Totenklage um Keats, heißt es:

„So lange wie der Himmel blaut, die Felder grünen,
so lange folgt dem Abend Nacht, weicht Nacht dem Morgen.
Und Mond folgt Mond voll Leid, und Jahr auf Jahr zu Schmerz“.

Ein römischer Dichter hat den unsterblichen Ausdruck geprägt: Sunt lacrimare rerum – Allem haften Tränen an. Wie die Dinge nun einmal liegen, müssen wir in einer Welt der gebrochenen Herzen leben. In der nur Jesus Christus Licht hinein bringen kann, er verwandelt deine Trauer in Freude, Freude auf das ewigliche, das unzerstörbare. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und lindert ihre Schmerzen (Ps147, 3). Als jene schrieen, hörte der HERR und rettete sie aus aller ihrer Not(Ps34, 18).
Aber dem Leiden des Menschen fügt Lukas das Mitleid Jesu Christis hinzu. Jesus war bis in Herz betroffen und „es jammerte ihn derselben“. Das ist der stärkste Ausdruck im griechischen Text für Mitleid und Mitgefühlt. Wir stoßen in den Evangelien immer wieder auf dieses Wort im Zusammenhang mit Jesus(Matth14, 14; 15, 32; 20, 34; Mk1, 41; 8, 2). Jesus sein Mitleid mit dieser Witwe zeigt uns, dass Gott eine spezielle Liebe und Fürsorge für Witwen hat, wie für jede Person, die in der Welt alleine gelassen ist. Das muss für die damalige Zeit etwas Überwältigendes gewesen sein. Halleluja, Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! (Mt11, 28).

Der Stoizismus galt als die vornehmste Glaubenshaltung in der alten Welt. Die Stoiker glaubten dass Apathie die hervorstechendste Eigenschaft Gottes sei. Mit Apathie bezeichneten sie die Unfähigkeit, zu fühlen. Wenn jemand einen anderen traurig oder betrübt, fröhlich oder vergnügt machen kann, so heißt das, dass er zumindest auf einen Augenblick den anderen beeinflusst. Wenn er den anderen beeinflussen kann, so heißt es, zumindest für den Augenblick, dass er mehr vermag als der andere und ihm überlegen ist. Nun vermag jedoch niemand mehr als Gott und niemand ist größer als er; er darf also niemand Einfluss auf ihn ausüben; und also kann Gott nach Lage der Dinge keines Gefühls fähig sein. Hier nun wurden die Menschen Zeugen der erstaunlichen Auffassung, dass jemand der Sohn Gottes war und zugleich bis ins Innerste seines Wesens von dem Leid anderer betroffen war.

„In jeder Pein, in allem Herzeleid,
Der Schmerzensmann steht uns zur Seit“

Für viele ist dies das Köstlichste, was sich überhaupt von Gott sagen lässt; von Gott, dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Außer dem Mitleid Jesus finden wir bei Lukas noch die Macht Jesu. Jesus trat hinzu und berührte die Totenbahre. Särge, wie wir sie kennen, waren im Orient nicht üblich. Häufig wurde langes Weidengeflecht, aus dem auch Körbe hergestellt wurden, benutzt, um den Leichnam zu Grabe zu tragen. Er was ein dramatischer Augenblick. In einem bedeutenden Kommentar heißt es:

„Jesus nahm für sich in Anspruch, was der Tod bereits als seine Beute ergriffen hatte!“

Einzelne nehmen zwar an, dass es sich hier um ein Diagnosewunder handelt; das Jesus mit seinen scharfen Augen erkannte, dass sich der Jüngling in einem kataleptischen Trancezustand, in einem Starrkrampft also, befand und dass er ihm davor bewahrte, lebendig begraben zu werden, was hin und wieder einmal vorkam.

Ich denke dieser Argumente stammen von Ungläubigen, die nicht an die Autorität und Vollmacht Jesus Christi glauben. Aber das ist unwichtig, entscheidend ist die Tatsache, dass Jesus einen Jüngling ins Leben zurückrief, der zum Tode bestimmt war. Jesus ist nicht nur Herr des Lebens; er ist auch Herr Todes. Er trug den Sieg über das Grab davon und hat uns versprochen, dass auch wir leben sollen, weil er lebt.
Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, denn ich lebe, und auch ihr sollt leben! (Joh14, 19), Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 29. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen besinnlichen und gesegneten Tag. Komme in die Stille und höre was dein Herr, dein Gott dir sagen möchte. Folge ihm nach, denn er allein weist dir den rechten Weg. Er gibt dir das Wollen und das Gelingen für seine Wege in deinem Leben! Auch wenn sie nicht deinen Willen entsprechen folge ihm nach, den sein Wille soll geschehen, nicht der deine!

Erkenne die Autorität Jesus an und folge ihm!

Lukas 7, 1-10
Nachdem nun vor den Ohren des Volkes alle seine Reden beendet hatte, ging er hinein nach Kapernaum.
Eines Hauptmanns Knecht aber, der jenem wert war, lag krank und war am Sterben.
Da er aber von Jesus hörte, sandte er Älteste der Juden zu ihm mit der Bitte, er möge kommen und seinen Knecht retten.
Als diese zu Jesus kamen, baten sie ihn angelegentlich und sprachen: Er ist es wert, daß du ihm das erzeigst;
denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.
Da ging Jesus mit ihnen hin. Und als er schon nicht mehr fern von dem Hause war, schickte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Herr, bemühe dich nicht; denn ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach kommst!
Darum hielt ich auch mich selbst nicht für würdig, zu dir zu kommen; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund!
Denn auch ich bin ein Mensch, der einem Kommando untersteht, und habe Kriegsknechte unter mir; und sage ich zu diesem: Geh hin! so geht er; und zu einem andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das! so tut er's.
Als Jesus das hörte, verwunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch, selbst in Israel habe ich einen so großen Glauben nicht gefunden!
Und als die Abgesandten in das Haus zurückkamen, fanden sie den krank gewesenen Knecht gesund.

Im Mittelpunkt dieser Begebenheit steht ein römischer Hauptmann, ein ungewöhnlicher Mann.

1. Schon als Hauptmann oder Zenturio war er kein gewöhnlicher Mann. Die römischen Hauptleute führten eine Kompanie und bildeten das Rückgrat des römischen Heeres. Wo immer im Neuen Testament die Rede von Hauptleuten ist, wird Guten von ihnen berichtet(vgl. Lk23, 47; Apg10, 26; 23, 17. 23. 24; 24, 23; 27, 43). Der griechische Geschichtenschreiber Polybios hat uns geschildert, welche Eigenschaften von einem Hauptmann erwartet wurden. Er brauchte nicht so sehr die Gefahr suchen; vielmehr musste er befehlen können, beständig und zuverlässig im Handeln sein, er sollte sich nicht übereifrig in die Schlacht stürzen, in Bedrängnis dagegen die Stellung halte und bereit sein, auf seinem Posten zu sterben. Ein Hauptman musste ein Mann unter Männern sein, sonst konnte er die ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllen. So wie auch Gläubige unter Gläubige sind, zusammen sind wir eins. Jeder erfüllt seine Aufgaben im Reich Gottes.

2. Er verhielt sich seinem Knecht gegenüber höchst ungewöhnlich. Er liebte diesen Knecht und scheute keine Mühe, um ihn zu retten. Nach dem römischen Recht galt jeder Sklave als lebendes Werkzeug, er hatte keinerlei Rechte; sein Herr konnte ihn nach Belieben misshandeln und sogar töten. Der Verwalter eines römischen Großgrundbesitzes empfahl einmal dem Besitzer, alljährlich seiner Geräte zu überprüfen und alles, was alt und zerbrochen sei, auszumerzen und ebenso auch mit den Sklaven zu verfahren. Wenn ein Sklave nicht mehr arbeiten konnte, wurde er normalerweise getötet. Das Verhalten des Hauptmanns von Kapernaum war als etwas ganz Ungewöhnliches. Bei ihm gab es allen Anschein nach kein Ansehen der Person, so wie es auch bei dir als Gläubiger kein Ansehen der Person geben sollte, da es bei Gott auch kein Ansehen der Person gibt.

3. Er war offensichtlich ein tief religiöser Mensch. Ein Mensch, der so weit geht, dass er eine Synagoge bauen lässt, muss mehr als nur oberflächlich interessiert sein. Es stimmt zwar, dass die Römer die Religion aus einem schamlosen Grunde unterstützten: Sie war ein wesentlicher Ordnungsfaktor im Leben der Menschen. Sie sahen in der Religion ein Beruhigungsmittel für das Volk. So hat Augustus eindeutig aus diesem Grund den Bau von Synagogen empfohlen. Der englische Geschichtsschreiber Gibbon hat den bekannten Satz geprägt: „Das Volk war der Meinung, dass die verschiedenen Religionen, die es im römischen Reich gab, alle gleichberechtigt und wahr seien; die Philosophen, dass sie alle gleich falsch seien und die römische Obrigkeit hielt sie alle für gleich nützlich“. Doch der Hauptmann gehörte nicht zu den zynischen Verwaltungsbeamten; er war ein aufrichtig frommer Mann. Auch du sollst in deinem Verhalten anderen Menschen gegenüber immer aufrichtig und ehrlich sein. Zynisches Verhalten ist keineswegs von Gott, Gott ist immer Ehrlich und geradeheraus. In allem sei dein „Ja ein Ja“ und dein „Nein ein Nein“.

4. Er verhielt sich Jesus gegenüber höchst ungewöhnlich. Waren die Juden dafür bekannt, dass sie die Nichtjuden verachteten, so hassten die Nichtjuden umgekehrt die Juden. Der Antisemitismus ist keine neue Erfindung. Die Römer nannten die Juden eine schmutzige Rasse; sie hielten den jüdischen Glauben für einen barbarischen Aberglaube; sie beschuldigten die Juden, einen Eselkopf anzubeten und ihrem Gott jedes Jahr einen heidnischen Fremdling zu opfern. In Wirklichkeit dagegen hatten viele Nichtjuden, die der Vielgötterei und der widerlichen Sitten des Heidentums überdrüssig waren, den jüdischen Glauben von dem einen wahren Gott angenommen und bekannten sich zu der strengen jüdischen Moral. Die Atmosphäre der ganzen Geschichte verrät, dass zwischen diesem Hauptmann und den Juden ein enges Band der Freundschaft bestand. Es gibt nichts Neues unter der Sonne, die damalige Zeit erinnert uns an unserer heutige Zeit. Stehe auch du allezeit zu deinem Glauben, egal was auch kommen mag, bekenne dich zu Jesus Christus. Beziehe in dieser Welt eindeutig deine Position.

5. Er war ein bescheidener, demütiger Mann. Er wusste sehr wohl, dass das Gesetz der strenggläubigen Juden verbot, das Haus eines Nichtjuden zu betreten(Apg10, 28). Er wusste, dass kein strenggläubiger Jude einem Nichtjuden gestattete, sein Haus zu betreten oder sonst wie Verkehr mit ihm zu pflegen. So wagte er nicht einmal persönlich zu Jesus zu gehen. Er überredete seine jüdischen Freunde, an den Meister heranzutreten. Dieser Mann, der gewohnt war zu befehlen, bewies gegenüber echter Größe eine erstaunliche Bescheidenheit. Demut und Bescheidenheit sind ein wichtiger Glaubensgrundstein in deinem Leben. Nehme dich einfach auch mal einen Schritt zurück für andere, wenn du von Gott dazu aufgerufen wirst.

6. Er war ein gläubiger Mensch. Sein Glaube gründete sich auf eine sehr vernünftige Beweisführung. Er folgerte aus dem Hier und Jetzt auf das Dort und Dann. Er ging von seiner eigenen Erfahrung aus. Wenn er durch die Autorität, die er besaß, schon so viel erreicht hatte, um wieviel mehr musste dann die Autorität Jesu bewirken. Er kam voll des unbedingten Vertrauens eines Menschen, der zu Gott aufblickt und sagt: „Herr, ich weiß, dass es dir möglich ist“. Glaube an die Kraft und Autorität in deinen Leben, gehe im Glauben voran, egal wie deine sichtbaren Umstände auch sein mögen, schaue im Glauben auf zu Jesus Christus.

7. Der Hauptmann erkannte nicht nur Jesu Autorität, sondern er reagierte auch mit völligem Glauben. Er glaubte ohne Wenn und Aber, nichts wurde von ihm hinterfragt, sondern er handelte einfach nur. Handel auch du ohne Wenn und Aber auf Jesus sein Wort hin. Heutzutage wird so viel hinterfragt und diskutiert, der Glaube wird tot geredet. Gebetskreise werden zur Diskussionsrunde, gesprochene Gebete werden durch Diskussionen danach wieder zerredet. Unglauben wird gezüchtet, die Autorität des Glaubens zerredet. Wenn Jesus dir sagt „gehe“ dann gehe, ohne es zu hinterfragen und ohne zweifeln.

Betrachten wir einmal die Definition des Glaubens im Hebräer 11, 1: Es ist aber der Glaube ein Beharren auf dem, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. Hier wird eindeutig belegt, dass der wahre, ausharrende Glaube einschließt, Gott in jeder Situation zu vertrauen. Dieses Vertrauen befähigt dich als Gläubiger, Gott und seinem Wort immer treu zu bleiben. Es besteht kein Grund zur Diskussion, es besteht kein Grund, Dinge zu zerreden. Als Gläubiger Nachfolger Jesus Christus nimmst du Gott beim Wort und baust rückhaltlos auf seine Verheißungen. Du stützt deine Hoffnung nicht auf sichtbare Umstände sondern vertraust zuversichtlich auf geistliche Tatsachen. Ein solcher Glaube befähigt dich, in der rechten Beziehung mit Gott zu leben(Herb11, 4). Er veranlasst dich, nach einer tieferen Beziehung zu Gott zu streben(Hebr11, 6) und in voller Gewissheit seinem Wort zu folgen(Hebr11, 7. 11) Der Glaube gehorcht Gottes Anweisungen, so wie der Hauptmann von Kapernaum seinem Wort gehorcht hat. Durch deinen Glauben wirst du dein Leben auf Gottes Verheißungen gründen(Hebr11, 13. 39), die bösen Verhaltensweisen und Taten der gegenwärtigen Welt ablegen(Hebr11, 13) und nach der Heimat im Himmel zu streben. Dein Glaube lehrt dich, große Herausforderungen und Schwierigkeiten zu bestehen(Hebr11, 17-19), in den zukünftigen Generationen Glauben zu wecken(Hebr11, 21), der Verlockung zu ertragen(Hebr11, 25), Verfolgung zu ertragen(Hebr11, 27), in Gottes Kraft und zu seiner Ehre mächtige Taten und Wunder zu vollbringen(Hebr11, 33-35) und auch für Gott zu leiden(Hebr11, 25, 35-38). Der Glaube sagt, dass du nicht zu den nutzlosen und gottlosen Wegen der Welt zurückkehren wirst, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 28. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag in den Armen Jesus Christus. Alles was von dir ausgeht, soll in Frieden geschehen. Sei ein Fackelträger des Friedens hier auf dieser Welt, ein Verkündiger der Wahrheit, der Wahrheit Jesus Christus. Er alleine ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater, nur durch ihn allein (Joh14, 6).

Auf welchen Grund baust Du?

Lukas 6, 47-49
Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut, - ich will euch zeigen, wem er gleich ist.
Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute und dazu tief grub und den Grund auf den Felsen legte. Als nun eine Überschwemmung entstand, da prallte der Strom an dieses Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, weil es gut gegründet war.
Wer aber hört und nicht tut, der ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf das Erdreich baute ohne Grund; und der Strom prallte an dasselbe, und es brach sofort zusammen, und der Zusammenbruch dieses Hauses war groß.

Wenn wir uns ein richtiges Bild von diesem Gleichnis machen wollen, müssen wir auch die Fassung bei Matthäus 7, 24-27 nachlesen:

Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.
Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, fiel es nicht; denn es war auf den Felsen gegründet.
Und ein jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, wird einem törichten Manne gleich sein, der sein Haus auf den Sand baute.
Als nun der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und an dieses Haus stießen, da fiel es, und sein Fall war groß.

In der Darstellung des Lukas scheint der Strom keinen Sinn zu haben; das liegt daran, dass Lukas nicht in Palästina geboren war und selbst keine klare Vorstellung von den Verhältnissen dort hatte. Matthäus dagegen war in Palästina zu Hause und sah das Bild genau vor sich. Viele Flüsse des Landes trockneten im Sommer vollständig aus, so dass das ständige Strombett ohne Wasser war. Im Winter jedoch, nach dem Septemberregen, wurde aus dem trockenen Flussbett ein reißender Strom. Es kam vor, dass jemand auf der Suche nach einem Bauplatz einen einladenden Sandstreifen fand und darauf ein Haus errichtete. Wenn dann der Winter nahte, musste er feststellen, dass er das Haus mitten in einem reißenden Strom erbaut hatte, der es einfach mit sich riss. Der kluge Mann dagegen suchte nach einem felsigen Untergrund, obwohl es sich dort viel schwieriger bauen ließ, weil das Fundament aus dem Fels herausgehauen werden musste. Doch wenn die Winterstürme kamen, wurde seine Mühe reichlich belohnt; sein Haus stand fest und sicher da. Das Gleichnis lehrt uns, wie wichtig es ist, die richtige Grundlage für unser Leben zu finden. Die einzige zuverlässige Grundlage ist, dass du Jesu Lehren befolgst.

Wie kam der törichte Mann dazu, den Bauplatz so unklug auszusuchen?

1. Der törichte Mensch scheute die Mühe, die ein Hausbau verursacht. Er wollte sich nicht damit plagen, den Felsboden zu bearbeiten. Im Sand war alles so viel einfacher, verlockender und bequemer. Er zog den bequemen Weg vor. Findest du dich nicht auch mal dort wieder? Den einfachen und schnellen Weg zu bevorzugen, weil es doch so viel einfacher und gemütlicher ist. Du siehst schneller Ergebnisse und bekommst das Gefühl, weit fortgeschrittener zu sein. Wohl mag es bequemer sein, wenn du deinen eigenen Weg gehst, statt Jesus zu folgen, aber am Ende erwartet dich die Katastrophe. Wohl mag es mühsam erscheinen, den Weg einzuschlagen den Jesus dir gewiesen hat, aber er ist der Weg, der dir hier wie dort Sicherheit gewährt

2. Der törichte Mensch handelte kurzsichtig. Er machte sich überhaupt keine Gedanken darüber, was aus dem von ihm gewählten Bauplatz in sechs Monaten würde. Jede Entscheidung im Leben kann unter dem Gesichtspunkt des unmittelbaren Nutzens oder aber auf lange Sicht getroffen werden. Wohl dem Menschen, der sein zukünftiges Wohlergehen nicht gegen ein augenblickliches Vergnügen eintauscht. Wohl dem Menschen der alles im Lichte der Ewigkeit eintauscht und nicht bloß im Licht des Augenblicks sieht.

Wir müssen uns mal tief bewusst machen, welche Wirkung Jesus Predigt auf sein Zuhörer hat. Bei uns besteht die Gewohnheit, dass unsere Predigen mit einen Segensspruch schließen. Jesu Predigt endet dagegen mit einer Drohung. Fast alle biblischen Bücher haben einen friedlichen Abschluss, nur vier Bücher der Schrift, der Prediger, Jesaja, die Klagelieder und Maleachi enden mit einer Drohung. Wenn die Schlusskapitel dieser Bücher in der Synagoge gelesen wurden, las man den vorletzten Vers nach dem letzten Vers noch einmal, um nicht mit einer Drohung heimzukehren. Wenn diese Sitte in der Synagoge bestand, dann ist es verständlich welche erschütternde Wirkung die Bergpredigt des Herrn auf die Zuhörer ausgeübt hat.

Wenn du erkennst, dass der schwierige Weg sehr oft der beste Weg ist und dass du gut daran tust, dich auf weite Sicht zu entscheiden, dann wirst du auch dein Leben auf die Lehre Jesu gründen, die kein Sturm jemals erschüttern vermag. Wenn du dein Leben auf die Lehren Jesus Christus baust, baust du auf ein festes Fundament. Bleibe nicht nur beim Hören des Wortes, denn dann gleichst du einen Erbauer, der sein Haus ohne Fundament baut. Wohl unterscheidet sein Haus sich in nichts nach außen hin von dem Haus, das auf dem Felsengrund steht. Aber was sich lange Zeit äußerlich in nichts unterscheidet, offenbart dann die Flut der Trübsal und des Leidens, der Krankheit und der Altersnöte und zeigt an, dass der eine auf Felsengrund, der andere auf Sand gebaut hat. Bedenke bei allen deinen Entscheidungen, Jesus Christus ist bei dir auf allen deinen Wegen, du kannst mit seiner Hilfe seinen schwierigeren Weg beschreiten, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 27. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Strecke dich in allem was du tust, nach der Liebe aus die in deinem Herzen durch den Heiligen Geist ausgegossen worden ist(Röm5,5). Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes, damit du abnimmst und Jesus Christus in die Gestalt gewinnst!

Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes!

Lukas 6, 39-46
Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er aber ganz vollendet ist, so wird er sein wie sein Meister.
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!
Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt.
Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen [Schatze seines Herzens] das Böse hervor. Denn was das Herz voll ist, des geht sein Mund über.
Was heißet ihr mich aber «Herr, Herr» und tut nicht, was ich sage?

Wir lesen diese Stelle wie eine Reihe getrennter Aussagen. Dafür gibt es zwei Erklärungen. Es kann durchaus sein, dass Lukas an dieser Stelle Aussprüche Jesu gesammelt hat, die er bei verschiedenen Anlässen gemacht hat, um uns damit eine Art Leitfaden verschiedener Lebensregeln in die Hand zu geben. Es ist aber auch möglich, dass wir hier ein Beispiel für die jüdische Predigtweise vor uns sehen. Die Juden nannten das Predigen Charaz, Perlen aufziehen. Die Rabbinen waren der Ansicht, dass der Prediger nur ganz kurz bei einem Gegenstand verweilen und um das Interesse seiner Zuhörer ständig wachzuhalten, schnell von einem zum anderen Thema überspringen solle. Jüdische Predigten erscheinen uns daher oft ziemlich zusammenhangslos.

Der Abschnitt zerfällt in vier Teile.

1. Vers 39 und 40. Jesus mahnt seine Zuhörer daran, dass kein Lehrer seine Schüler über das hinausführen kann, was er selbst erreicht hat. Das ist für uns eine doppelte Mahnung. Wenn du etwas lernen willst, musst du dich stets an den besten Lehrer halten; er allein wird dich am meisten fördern. Wenn du selbst lehrst, darfst du nie vergessen, dass du nicht lehren kannst, was du selbst nicht kennst. Am besten und am tiefsten lehrst du durch dein eigenes Leben, durch dein sein. Als lebendiges Lehrobjekt wirst du anderen Menschen viel vermitteln.

2. Vers 41 und 42. Sie sind ein Beispiel für den Humor Jesu. Jesus muss das Gleichnis vom Mann mit dem Balken im eigenen Auge, der versuchte, den Splitter aus seines Bruders Auge zu ziehen, mit einem Anflug von Lächeln erzählt haben. Jesus lehrt dich damit, dass du kein Recht dazu hast, jemanden zu verurteilen, wenn du selbst nicht ohne Fehler bist. Das heißt ganz einfach, dass du überhaupt kein Recht hast, Menschen zu verurteilen, weil „auch am besten Menschen noch so viel Tadelnswertes ist und so viel Gutes an dem schlechtesten Menschen, dass es jedem von uns schlecht ansteht, bei den anderen nach Schuld zu suchen. Veränderung beginnt bei Dir und nicht bei den anderen, schaue immer auf dich allein und versuche es zu ändern. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes wird es dir auch gelingen.

3. Vers 43 und 44 erinnern uns daran, dass der Mensch nur nach seinen Taten beurteilt werden kann. Zu einem Lehrer wurde einmal gesagt: „Ich kann nicht verstehen, was sie sagen, weil ich immer nur vor Augen habe, was sie sind“. Predigt und Lehre sind nur glaubwürdig, wenn Lehrer und Prediger glaubwürdig sind. Schöne Worte können gute Taten nicht ersetzen. Das ist auch heute sehr wichtig. Wir fürchten uns vor der Bedrohung durch die Islamisierung, Kommunismus und andere weltanschauliche Bewegungen. Durch Bücher und Streitschriften werden wir sie nie besiegen und auch nicht durch Diskussionsgruppen. Die einzige Möglichkeit, die Überlegenheit des christlichen Glaubens zu beweisen, besteht darin, dass wir durch unser Leben beweisen, dass er die Menschen besser macht. Lebe das Wort, damit die Menschen an dir sehen können, wer Jesus Christus ist. Indem sie an dir erkennen wie dein Glauben dich positiv verändert hat. Das Wort ist zu nichts nutze wenn es nur ein Wort bleibt, aber es bewirkt viel, wenn Du es lebst wenn die Buschstaben anfangen herumzulaufen durch dich.

4. Vers 45 erinnert Jesus die Menschen daran, dass die Worte, die über ihre Lippen kommen, letztlich nur ein Ausfluss ihres Herzens sind. Niemand kann von Gott sprechen, wenn der Geist Gottes nicht in seinem Herzen wohnt. Nichts verrät mehr über das Herz eines Menschen, als wenn er unvorbereitet und ohne jedes Wort sorgfältig zu überlegen das sagt, was ihm gerade in den Sinn kommt. Wenn du jemanden bittest, dir den Weg nach einem bestimmten Ort zu erklären, sagt der eine vielleicht, das es nicht weit von der und der Kirche entfernt sei; ein anderer, nicht weit entfernt von dem und dem Kino; ein dritter, in der Nähe dieses oder jenes Fußballplatzes; und ein vierter schließlich, neben dem oder jenem Wirtshaus. Wie eine solche zufällige Frage beantwortet wird, beweist uns am besten, welche Richtung die Gedanken eines Menschens von selbst einschlagen, und welche Dinge ihm am Herzen liegen. Unsere Sprache verrät uns. Ich finde das miteinander Arbeiten sagt auch viel über Menschen aus, in dem Moment wo Schwierigkeiten auftreten, wie sie dann reagieren, viele poltern dann plötzlich mit Fluchen heraus und schimpfen vor sich herum. Eben noch heilige wohlbedachte Worte gesprochen und plötzlich tritt eine unvorhersehbare Schwierigkeit auf und dass Heiligen Kartenhaus bricht zusammen. Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes(Eph5, 26), damit alles was dich von Jesus Christus trennt, geheiligt wird.

Das Herz, welches das Zentrum deines Seins darstellt, wer du innerlich wirklich bist, bestimmt dein äußeres Verhalten und muss verändert oder umgewandelt werden, um Gottes Maßstab und Absichten zu entsprechen(Mk7, 20-23). Ohne innere Umkehr kann du niemals Gottes Willen tun und seine Absichten für dein Leben erfüllen(vgl. Jer24, 7; 31, 33; 32, 39; Ez36, 23. 27; Mt7, 16-20; 12, 33-35; 15, 18-19; 21, 43; Lk1, 17; Röm6, 17). Im Gegensatz zu den Überzeugungen und Meinungen von vielen in der Welt ist die Menschheit im „Grund ihres Herzens“ nicht gut. Die Bibel sagt eindeutig, dass das von Gott losgelöste Herz „abgründig und voll Unheil ist“(Jer17, 9). Seit der Zeit, als die ersten Menschen sich Gott widersetzten und Sünde in die Welt kam, die alle Menschen erfasste, kann unseren Herzen nicht getraut werden, wenn sie nicht unter Gottes Leitung sind. Stecke dich in allem nach Heiligung aus, denn Gott ist Heilig, so sei auch du Heilig, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 26. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Genieße die Liebe Gottes in allem, sei dir immer ganz tief bewusst, du bist ein geliebtes Kind Gottes. Darauf kannst du immer vertrauen, nichts und niemand werden dich jemals trennen von der Liebe Gottes!

Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen!

Lukas 6, 27-38 

Euch aber, die ihr zuhöret, sage ich: Liebet eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen;

segnet, die euch fluchen, und bittet für die, welche euch beleidigen!

Dem, der dich auf den Backen schlägt, biete auch den andern dar, und dem, der dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht.

Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.

Und wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise.

Und wenn ihr die liebet, die euch lieben, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber.

Und wenn ihr euren Wohltätern Gutes tut, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe.

Und wenn ihr denen leihet, von welchen ihr wieder zu empfangen hoffet, was für eine Gnade habt ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen.

Vielmehr liebet eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilet nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprechet los, so werdet ihr losgesprochen werden!

Gebet, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man euch in den Schoß geben. Denn mit eben dem Maße, mit welchem ihr messet, wird euch wieder gemessen werden.

Keines der Gebote Jesu ist so heftig erörtert worden und hat so viele Auseinandersetzungen ausgelöst wie das Gebot der Feindesliebe. Bevor wir es befolgen können, müssen wir herauskommen, was damit gemeint ist. Im Griechischen gab es drei Wörter für lieben. Das Wort „eran“ bezeichnete die leidenschaftliche Liebe, die Liebe eines Mannes für eine Frau. Mit dem Wort „philien“ wurde die Liebe zu den nächsten und liebsten Menschen, die Zuneigung des Herzens bezeichnet. An dieser Stelle wird jedoch keines dieser beiden Wörter gebraucht, sondern vielmehr das Wort „agapan“ für dessen Übersetzung wir einen ganzen Absatz brauchen.

„Agapan“ ist ein Ausdruck tätigen Wohlwollens gegenüber einem anderen Menschen. Es besagt, dass du stets nur das Beste dieses Menschen im Auge haben sollst, ohne Rücksicht darauf, wie er sich dir gegenüber verhält, was er dir antut. Entschlossen wirst du dein Ziel verfolgen, gut und freundlich zu ihm zu sein. Diese Wortwahl ist bezeichnend. Du kannst deine Feinde nicht in der gleichen Weise liebe, wie du die dir am nächsten und liebsten Menschen liebst. Das wäre unnatürlich, unmöglich, ja, sogar falsch. Doch du kannst ohne Rücksicht darauf, was ein Mensch dir getan hat, selbst wenn er dir nach dem höchsten Gut trachtet. Aus dieser Stelle geht eines ganz deutlich hervor. Die Liebe, die du für deine Liebsten empfindest, ist nicht dein Verdienst, sie fällt dir zu. Die Liebe zu deinen Feinden dagegen ist nicht nur eine Sache des Herzens, sondern auch des Willens. Nur durch die Gnade Jesus Christi gelangst du dorthin. Du musst dich dafür entscheiden und Jesus Christi hilft dir es zu vollziehen. Gott gibt das Wollen und das Gelingen(Phil2, 13), es ist nicht deine eigene Kraft, sondern die dir gegebene Kraft von Gott. Sei dir der tiefe dieser Stelle vom ganzen Herzen immer Bewusst wenn du sie liest. Lasse sie groß werden in deinem Herzen, damit sie sich verwurzelt und dein Handeln bestimmt.

Dieser Abschnitt berührt zwei wesentliche Sachverhalte der christlichen Ethik.

  1. Die christliche Ethik ist eine positive Sittenlehre. Sie besteht darin, etwas zu tun und nicht darin, etwas nicht zu tun. Jesus hat dir die goldene Regel geschenkt, nach der du anderen nur das antun sollt, was du dir umgekehrt auch von ihnen wünscht. Diese Lebensregel findet sich bei vielen Schreiben vieler Glaubensbekenntnisse in der negativen Formulierung. Dem jüdischen Gelehrten Hilel bat einmal ein Mann, ihn in aller Kürze das Gesetz zu lehren. „Was dir selbst verhasst ist, das füg auch keinen anderen zu“, antwortete der Gelehrte. „Da hast du das ganze Gesetz. Alles Übrige sind nur Erläuterungen“. Und der jüdische-hellenistische Philosoph Philo von Alexandrien hat es so ausgedrückt: „Was du selbst nicht erdulden möchtest, das tu auch keinem anderen an“. Von dem griechischen Redner Isokrates stammt die Formulierung: „Alles, was dich erzürnt, wenn du es von anderen erdulden musst, füg auch selbst keinem anderen Menschen zu“. Als Konfuzius gefragt wurde: „Gibt es ein Wort, das als Lebensregel für das ganze Leben genügt?“ antwortete er: „Ist nicht Gegenseitigkeit ein solches Wort? Was du dir selbst nicht zufügen lassen möchtest, das füg auch anderen nicht zu“. Alles diese Formulierungen sind negativ. Es ist nicht übermäßig schwer, sich solcher Handlungsweisen zu enthalten; doch es ist etwas völlig anderes, wenn du stattdessen dazu übergehst, dich anderen gegenüber in deinem Tun so zu verhalten, wir du es dir von ihnen auch wünscht. Der Kern christlichen Verhaltens besteht darin, dass es sich nicht darin erschöpft, das Böse zu unterlassen, sondern vielmehr von dir fordert, das Gute zu tun.
  2. Die christliche Ethik basiert auf dem Außergewöhnlichen. Jesus zählt die üblichen Verhaltensweisen auf und tut sie dann mit der Frage ab: „Was für ein Verdienst ist daran?“ Sehr häufig behaupten Menschen, ebenso gut wie ihre Nachbarn zu sein. Das trifft sehr wahrscheinlich zu. Doch die Frage Jesus lautet: „Um wieviel bist du besser als die anderen?“ Du darfst dich also nicht mit deinen Nachbarn vergleichen, diesem Vergleich hältst du unter Umständen durchaus stand, du musst Gott zum Maßstab nehmen und ihm gegenüber sind wir alle im Verzug!

Was veranlasst uns zu solchen christlichen Verhalten?

Der Wunsch, nach Gottes Willen zu handeln, denn auf solche Weise wirkt Gott selbst durch dich. Gott lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Er ist freundlich gegen Menschen, die ihm Freude und ebenso zu Menschen, die ihm Kummer bereiten. Gottes Liebe umschließt die Frommen und die Sünder. Diese Liebe ist’s, der du nacheifern sollst. Wenn du auch für deine Feinde nur nach dem höchsten Gut trachtest, dann wirst du wahrhaft zum Kind Gottes, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

Andacht vom 25. Jnauar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Tag. Alles was du beginnst sollst du auch zu Ende führen, dann wird es auch für die anderen und für dich zum Segen werden. Sei im kleinen Treu, dann wird dir Gott großen anvertrauen, aber sei im kleinen Treu. Treue ist ein wichtiger Baustein deines Glaubens, denn Gott ist Treu, so sei auch du Treu. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht(Lk16, 10).

Ist dein ganzes Augenmerk auf den Lohn dieser Welt gerichtet oder auf Christus?

Lukas 6, 20-26 

Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer!

Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt gesättigt werden! Selig seid ihr, die ihr jetzt weinet; denn ihr werdet lachen!

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.

Freuet euch alsdann und hüpfet! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn ebenso haben ihre Väter den Propheten getan.

Aber wehe euch, ihr Reichen, denn ihr habt euren Trost dahin!

Wehe euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern! Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauern und weinen!

Wehe euch, wenn alle Leute wohl von euch reden! Ebenso taten ihre Väter den falschen Propheten.

Die Predigt auf dem Felde, wie sie Lukas berichtet, ähnelt der Bergpredigt bei Matthäus Kapitel 5-7, außerordentlich. Beide beginnen mit einer Reihe von Seligpreisungen. In der Formulierung unterscheiden Matthäus und Lukas sich wohl im Einzelnen, aber in der Wirkung stimmen sie völlig überein.

Weil wir sie oft gelesen haben, ist uns jedoch vielfach gar nicht mehr bewusst, wie umwälzend sie sind. Sie sind etwas völlig anderes als Gesetze, die ein Philosoph oder ein vorbildlich weiser Mensch aufzustellen vermag. Jede der Aussagen ist eine Herausforderung. Der bekannte Theologe Deißmann hat davon gesprochen, dass sie in einer geradezu elektrisch geladenen Atmosphäre gesprochen worden seien. Sie seien nicht wie stille Sterne, sondern flammende Blitze, gefolgt vom Donner der Überraschung und des Staunens. Sie stellen die gültigen Maßstäbe buchstäblich auf den Kopf. Die Menschen, die Jesus Elende nannte, pries die Welt glücklich, und die Menschen, die Jesus seligpries, nannte die Welt Elende. Wenn wir uns nur einmal vorstellen, was es heißt: alle Wertmaßstäbe dieser Welt umzustoßen. Stelle dir das mal in deinem tiefsten inneren vor, Jesus kommt und schmeißt alle deine Wert und Norm Vorstellungen über den Haufen und justiert dich völlig neu. Das ist das was Jesus mit dir macht, wenn du ihm vom ganzen Herzen nachfolgst, du hast mit den Wert- und Normvorstellungen der Welt nichts mehr zu tun. Da wo sie sich ab eifern und in völliger Konkurrenz zu einander stehen, bleibst du ruhig und gelassen, in der Ruhe und im Frieden Jesus Christus.

Wo finden wir das Schlüsselwort, das uns diese Aussagen erschließt? Es steht im Vers 24. Jesus sagte: „Weh euch Reichen! denn ihr habt euren Trost dahin“. Jesus verwendet für haben ein Wort, das gebraucht wurde, wenn man eine Zahlung in voller Höhe erhalten hatte. Es stammte aus der Kaufmannssprache und der Händler schrieb, wenn er den vollen Betrag erhalten hatte. Jesus will damit sagen: „Wenn dein Herz an den Dingen dieser Welt hängt und du alle deine Kräfte einsetzt, um ihre Schätze zu gewinnen, so wirst du sie schließlich auch empfangen, aber das ist dann auch alles“. In der modernen Formulierung heißt es denn auch ganz bezeichnend: „Du hast sie gehabt“. Wenn du dagegen darauf bedacht bist, alle deine Kräfte daran zu setzen, Gott bis zum Äußersten treu zu bleiben und ebenso Christus, dann wirst du dadurch zwar immer wieder Schwierigkeiten geraten; und gemessen an den Maßstäben der Welt magst du unglücklich sein, aber dein Lohn steht noch aus; er wird ewige Freude heißen.

Du stehst hier ständig vor Entscheidungen. Schon in der Kindheit fängt es an und geht durch dein ganzes Leben so weiter bis zum Tode.

Willst du den bequemen Weg wählen oder willst du den beschwerlichen Weg wählen, der mühselig und oft leidvoll ist?

Willst du nur das Vergnügen und den Gewinn des Augenblicks oder bist du bereit, sie um eines größeren Gottes Willen zu opfern, auf sie zu verzichten und auf die Zukunft sehen.

Ist dein ganzes Augenmerk auf den Lohn dieser Welt gerichtet oder auf Christus?

Wenn du dich für den Weg dieser Welt entscheidest, musst du bereit sein, auf die Schätze des Himmels zu verzichten. Jesu war nicht im Zweifel darüber, welcher Weg zur Seligkeit führt. Jesus hat seinen Jüngern drei Dinge versprochen: Furchtlosigkeit, Seligkeit und Mühsal. G. K Chesterton, den seine Grundsätze ständig in neue Schwierigkeiten brachten, hat einmal gesagt: „Mir macht heißes Wasser nichts aus, Es hält sauber!“

Jesus lehrt, dass die himmlische Freude alle irdische Mühsal mehr als wegmacht. Paulus hat es oft so ausgedrückt: „Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft uns eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit“(2Kor4, 17). Die Seligpreisungen richten die herausfordernde Frage an uns: „Willst du nach den Maßstäben der Welt oder im Sinne Jesus Christi glücklich werden!“, Maranatha!

Gottes Segen, Schutz und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)