Andacht vom 03. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Genieße dir Liebe Gottes in deinem Leben, sie ist teuer erkauft. Gott hat für dich seinen einzigen Sohn geopfert, damit du freien Zugang zu seinen Thron hast. Durch das Blut Jesus Christus bist du kostbar erkauft zur Freiheit!

Zusammen sind wir ein Leib, die Gemeinde Jesus Christi!

Lukas 8, 1-3
Und es begab sich hernach, dass er durch Städte und Dörfer reiste, wobei er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölf [waren] mit ihm
und etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von welcher sieben Teufel ausgefahren waren,
und Johanna, das Weib Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen dienten mit ihrer Habe.

Die Zeit, die wir kommen sahen, ist da. Jesus hält sich auf den Straßen auf. Sie Synagogen standen ihm nicht mehr offen. In hergebrachter Weise hatte er in der Kirche zu lehren begonnen, dort, wo jeder, der eine Botschaft von Gott zu bringen hatte, gerechterweise erwarten konnte, eine aufgeschlossene, empfängliche und aufnahmebereite Zuhörerschaft zu finden. Statt willkommen geheißen zu werden, stieß er auf Widerstand; statt eifriger Zuhörer fand er dort Pharisäer und Schriftgelehrte, die ihm unfreundlich begegneten und nur darauf lauerten, ihn mit seinen eigenen Worte und Taten zu überführen. Deshalb ging er jetzt auf die offene Straße, auf Anhöhen und ans Ufer des Sees. Gehe auch du hinaus auf die Straße und verkündige das Evangelium allezeit und überall, Jesus selbst hat dir es vorgelebt. Verspürst du Gegenwinde und Anfeindungen? Verkündige weiter, schaue auf zu Gott und nicht auf deine Gegner. Hast du Furcht das Evangelium zu verkündigen? Jesus gibt dir die Vollmacht und Autorität allezeit, lasse dich vom Heiligen Geist leiten und führen.

An dieser Stelle ist von einigen Frauen die Rede, die ihm mit den Mitteln dienten, die ihnen zur Verfügung standen. Es galt ganz allgemein als Akt der Frömmigkeit, wenn man einen Rabbi unterstützte. Die Tatsache, dass die Menschen, die ihm ergeben folgten, Jesus auf diese Weise unterstützten, entspricht durchaus der damaligen Sitte. Doch kommen wir ebenso wenig wie bei seinen Jüngern umhin festzustellen, eine wie bunt gemischte Gesellschaft diese Frauen bildeten. Aus Maria Magdalena, Maria, die aus der Stadt Magdala stammte, hatte er sieben böse Geister vertrieben. Sie hatte offensichtlich eine dunkle, schreckliche Vergangenheit hinter sich. Johanna war die Frau des Chusa, der epitopos, Verwalter des Herodes, war. Könige verfügten neben ihrem privaten Besitz über viele Nebeneinnahmen; der Verwalter war ein Beamter, der die Finanzinteressen des Königs vertrat. Die Herrscher des römischen Reiches hatte selbst in den Provinzen, die von Prokonsuln, den vom Senat ernannten Beamten, regiert wurden, noch eigene Verwalter eingesetzt, die ihre Interessen wahrnahmen. Es gab also keinen vertrauenswürdigeren und wichtigeren Beamten als ihn. Es ist eine erstaunliche Tatsache, dass wir Maria Magdalene mit ihrer dunklen Vergangenheit in der gleichen Gesellschaft mit Johanna antreffen, einer höfischen Dame. Es gehört zu den größten Taten Jesu, dass er die unterschiedlichsten Menschen dazu befähigt, miteinander zu leben, ohne dass sie dadurch etwas von ihrer Persönlichkeit oder ihrem Wert einbüßen.

G. K, Chesterton schreibt über den Text, der besagt, dass der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen wird: „Wir müssen bedenken, dass dieser Text häufig zu einfach ausgelegt wird. Stets wird angenommen…..dass der Löwe, der neben dem Lamm liegt, zahm wie ein Lamm werde. Aber das wäre eine brutale, gewaltsame Anmaßung und bedeutete Anspruch auf Vorherrschaft von Seiten des Lamms. Das hieße nichts anderes, als dass das Lamm den Löwen verschlingt, statt dass umgekehrt der Löwe das Lamm verschlingt. Das eigentlich Problem liegt woanders: Kann der Löwe sich neben dem Lamm niederlegen, ohne seine herrliche Wildheit einzubüßen?“ Nichts hat die Gemeinde nötiger, als zu lernen, die unterschiedlichen Temperamente und Naturen voneinander verschiedener Menschen in das gleiche Geschirr zu spannen. Wenn uns das nicht gelingt, tragen wir selbst schuld daran, denn in Jesus Christus kann es geschehen, ist es geschehen.

Zu den Frauen gehörten einige, die praktische Hilfe leisteten. Frauen war es in Palästina erlaubt, zu predigen; doch sie gaben das, was sie besaßen. Ein alter Schuhmacher, der sich einst gewünscht hatte, Geistlicher zu werden, dem sich jedoch keine Möglichkeit dazu geboten hatte, war mit einem jungen Theologiestudenten befreundet. Als der junge Mann eines Tages sein erstes Amt antrat, bat der alte Mann ihm um einen Gefallen. Er bat ihn, solange er lebte, die Schuhe für den jungen Mann machen zu dürfen, damit er spüre, dass der Prediger die von ihm gefertigten Schuhe auf der Kanzel trage, die ihm selbst verwehrt gewesen sei. Die Person, die im Vordergrund steht, vollbringt keineswegs immer die größte Leistung. Wie mancher, der ein öffentliches Amt ausübt, wäre dazu nicht eine einzige Woche imstande, wenn nicht sein Haus und seine Familie hinter ihm ständen!

Im Dienst Jesu Christi ist auch die kleinste Gabe willkommen. Viele seiner größten Diener stehen unerkannt im Hintergrund und sind doch so entscheidend für seine Sache. Jeder hat seine Gabe von Gott bekommen, die er für das Reich Gottes einsetzen kann. Zusammen sind wir ein Leib, eine Gemeinde, die Braut Jesus Christus, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)