Andacht vom 27. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Strecke dich in allem was du tust, nach der Liebe aus die in deinem Herzen durch den Heiligen Geist ausgegossen worden ist(Röm5,5). Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes, damit du abnimmst und Jesus Christus in die Gestalt gewinnst!

Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes!

Lukas 6, 39-46
Er sagte ihnen aber ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in die Grube fallen?
Der Jünger ist nicht über dem Meister; wenn er aber ganz vollendet ist, so wird er sein wie sein Meister.
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, den Balken aber in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, halt, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du doch den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du sehen, wie du den Splitter herausziehst, der in deines Bruders Auge ist!
Denn es gibt keinen guten Baum, der schlechte Frucht bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Frucht bringt.
Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben.
Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen [Schatze seines Herzens] das Böse hervor. Denn was das Herz voll ist, des geht sein Mund über.
Was heißet ihr mich aber «Herr, Herr» und tut nicht, was ich sage?

Wir lesen diese Stelle wie eine Reihe getrennter Aussagen. Dafür gibt es zwei Erklärungen. Es kann durchaus sein, dass Lukas an dieser Stelle Aussprüche Jesu gesammelt hat, die er bei verschiedenen Anlässen gemacht hat, um uns damit eine Art Leitfaden verschiedener Lebensregeln in die Hand zu geben. Es ist aber auch möglich, dass wir hier ein Beispiel für die jüdische Predigtweise vor uns sehen. Die Juden nannten das Predigen Charaz, Perlen aufziehen. Die Rabbinen waren der Ansicht, dass der Prediger nur ganz kurz bei einem Gegenstand verweilen und um das Interesse seiner Zuhörer ständig wachzuhalten, schnell von einem zum anderen Thema überspringen solle. Jüdische Predigten erscheinen uns daher oft ziemlich zusammenhangslos.

Der Abschnitt zerfällt in vier Teile.

1. Vers 39 und 40. Jesus mahnt seine Zuhörer daran, dass kein Lehrer seine Schüler über das hinausführen kann, was er selbst erreicht hat. Das ist für uns eine doppelte Mahnung. Wenn du etwas lernen willst, musst du dich stets an den besten Lehrer halten; er allein wird dich am meisten fördern. Wenn du selbst lehrst, darfst du nie vergessen, dass du nicht lehren kannst, was du selbst nicht kennst. Am besten und am tiefsten lehrst du durch dein eigenes Leben, durch dein sein. Als lebendiges Lehrobjekt wirst du anderen Menschen viel vermitteln.

2. Vers 41 und 42. Sie sind ein Beispiel für den Humor Jesu. Jesus muss das Gleichnis vom Mann mit dem Balken im eigenen Auge, der versuchte, den Splitter aus seines Bruders Auge zu ziehen, mit einem Anflug von Lächeln erzählt haben. Jesus lehrt dich damit, dass du kein Recht dazu hast, jemanden zu verurteilen, wenn du selbst nicht ohne Fehler bist. Das heißt ganz einfach, dass du überhaupt kein Recht hast, Menschen zu verurteilen, weil „auch am besten Menschen noch so viel Tadelnswertes ist und so viel Gutes an dem schlechtesten Menschen, dass es jedem von uns schlecht ansteht, bei den anderen nach Schuld zu suchen. Veränderung beginnt bei Dir und nicht bei den anderen, schaue immer auf dich allein und versuche es zu ändern. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes wird es dir auch gelingen.

3. Vers 43 und 44 erinnern uns daran, dass der Mensch nur nach seinen Taten beurteilt werden kann. Zu einem Lehrer wurde einmal gesagt: „Ich kann nicht verstehen, was sie sagen, weil ich immer nur vor Augen habe, was sie sind“. Predigt und Lehre sind nur glaubwürdig, wenn Lehrer und Prediger glaubwürdig sind. Schöne Worte können gute Taten nicht ersetzen. Das ist auch heute sehr wichtig. Wir fürchten uns vor der Bedrohung durch die Islamisierung, Kommunismus und andere weltanschauliche Bewegungen. Durch Bücher und Streitschriften werden wir sie nie besiegen und auch nicht durch Diskussionsgruppen. Die einzige Möglichkeit, die Überlegenheit des christlichen Glaubens zu beweisen, besteht darin, dass wir durch unser Leben beweisen, dass er die Menschen besser macht. Lebe das Wort, damit die Menschen an dir sehen können, wer Jesus Christus ist. Indem sie an dir erkennen wie dein Glauben dich positiv verändert hat. Das Wort ist zu nichts nutze wenn es nur ein Wort bleibt, aber es bewirkt viel, wenn Du es lebst wenn die Buschstaben anfangen herumzulaufen durch dich.

4. Vers 45 erinnert Jesus die Menschen daran, dass die Worte, die über ihre Lippen kommen, letztlich nur ein Ausfluss ihres Herzens sind. Niemand kann von Gott sprechen, wenn der Geist Gottes nicht in seinem Herzen wohnt. Nichts verrät mehr über das Herz eines Menschen, als wenn er unvorbereitet und ohne jedes Wort sorgfältig zu überlegen das sagt, was ihm gerade in den Sinn kommt. Wenn du jemanden bittest, dir den Weg nach einem bestimmten Ort zu erklären, sagt der eine vielleicht, das es nicht weit von der und der Kirche entfernt sei; ein anderer, nicht weit entfernt von dem und dem Kino; ein dritter, in der Nähe dieses oder jenes Fußballplatzes; und ein vierter schließlich, neben dem oder jenem Wirtshaus. Wie eine solche zufällige Frage beantwortet wird, beweist uns am besten, welche Richtung die Gedanken eines Menschens von selbst einschlagen, und welche Dinge ihm am Herzen liegen. Unsere Sprache verrät uns. Ich finde das miteinander Arbeiten sagt auch viel über Menschen aus, in dem Moment wo Schwierigkeiten auftreten, wie sie dann reagieren, viele poltern dann plötzlich mit Fluchen heraus und schimpfen vor sich herum. Eben noch heilige wohlbedachte Worte gesprochen und plötzlich tritt eine unvorhersehbare Schwierigkeit auf und dass Heiligen Kartenhaus bricht zusammen. Reinige dich durch das Wasserbad des Wortes(Eph5, 26), damit alles was dich von Jesus Christus trennt, geheiligt wird.

Das Herz, welches das Zentrum deines Seins darstellt, wer du innerlich wirklich bist, bestimmt dein äußeres Verhalten und muss verändert oder umgewandelt werden, um Gottes Maßstab und Absichten zu entsprechen(Mk7, 20-23). Ohne innere Umkehr kann du niemals Gottes Willen tun und seine Absichten für dein Leben erfüllen(vgl. Jer24, 7; 31, 33; 32, 39; Ez36, 23. 27; Mt7, 16-20; 12, 33-35; 15, 18-19; 21, 43; Lk1, 17; Röm6, 17). Im Gegensatz zu den Überzeugungen und Meinungen von vielen in der Welt ist die Menschheit im „Grund ihres Herzens“ nicht gut. Die Bibel sagt eindeutig, dass das von Gott losgelöste Herz „abgründig und voll Unheil ist“(Jer17, 9). Seit der Zeit, als die ersten Menschen sich Gott widersetzten und Sünde in die Welt kam, die alle Menschen erfasste, kann unseren Herzen nicht getraut werden, wenn sie nicht unter Gottes Leitung sind. Stecke dich in allem nach Heiligung aus, denn Gott ist Heilig, so sei auch du Heilig, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)