Andacht vom 24. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Habe Freude in allem was du tust, bete allezeit für gutes Gelingen deiner Werke. Gott gibt dir in allen, das Wollen und das Gelingen allezeit(Phil2, 13), wenn du ihn darum bittest!

Herr lehre uns beten!

Lukas 11, 1-4
Und es begab sich, dass er an einem Ort betete; und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!
Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprechet: Vater, geheiligt werde dein Name! Es komme dein Reich!
Gib uns täglich unser nötiges Brot!
Und vergib uns unsre Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung!

Es war Brauch, dass die Rabbinen ihre Schüler ein einfaches Gebet lehrten, dass sie ständig benutzen konnten. Johannes hatte es so gehalten und jetzt baten auch die Jünger Jesu ihren Meister um ein Gebet. Die Fassung des Vaterunsers im Lukasevangelium ist kürzer als bei Matthäus, doch es lehrt uns alles, was wir über das Gebet wissen müssen:
Wie wir beten und wofür wir beten sollen.

Es fängt damit an, dass Gott Vater genannt wird. Das ist die für das Christentum bezeichnende Anrede Gottes(vgl. Gal4, 6; Röm8, 15; 1Petr1, 17). Schon das allererste Wort sagt uns, dass wir mit unserem Gebet nicht zu jemand kommen, dem wir seine Gaben widerwillig abzwingen müssen, sondern zu einem Vater, dem es Freude bereitet, seinen Kindern zu schenken, wessen sie bedürfen. Du kannst voller Vertrauen und Freude zu deinem Vater im Himmel kommen, er ist immer und jederzeit für dich da. Komme so wie du bist, vor deinem Vater musst du dich nicht verstellen, du kannst alle Masken fallen lassen.

Im Hebräischen bedeutet Name weit mehr als bloß der Rufname eines Menschen. Der Name bezeichnet zugleich das ganze Wesen des Menschen, so wie es sich uns enthüllt und wie wir es kennen. Psalm 9, 11 heißt es: „Darum hoffen auf dich, die deinen Namen kennen“. Das bedeutet wesentlich mehr als das Wissen, dass Jahwe der Name Gottes ist. Er heißt vielmehr, dass alle, die Gottes Wesen, seinen Sinn und sein Herz kennen, ihm frohen Herzens vertrauen. Gott ist Abba Papa, du kannst ihn Vater nennen, weil er dein Vater ist, weil du ihm vertrauen kannst, als Vater.

Du musst besonders auf die Reihenfolge der Bitten im Vaterunser achten. An erster Stelle steht Gottes Herrlichkeit, der du Ehrfrucht entgegenbringen sollt, ehe du etwas für dich selbst erbittest. Nur, wenn du Gott den Platz einräumst, der ihm gebührt, rückt auch alles Übrige auf den Platz, der ihm zukommt.

Das Gebet umfasst das ganze Leben. a.) Es schließt alles ein, was du im Augenblick nötig hast. Es sagt, dass du um dein tägliches Brot bitten sollst; du musst jedoch beachten, dass du dabei nur um das tägliche Brot bittest. Diese Bitte geht auf den alten Bericht von der Speisung mit Manna in der Wüste zurück(2Mos16, 11-21). Nur, was du für den täglichen Lebensbedarf benötigst, soll gesammelt werden, dagegen sollst du dir keine Sorgen um die Zukunft machen, sondern stets dem gegenwärtigen Tag leben.

„Nicht in die Ferne schweift mein Blick,
Ein Schritt voran, der nächste dann, des reicht für mich“

b.) Das Gebet umschließt die Sünden der Vergangenheit. Auch der beste Mensch ist vor der Lauterkeit Gottes ein Sünder und darum kannst du gar nicht anders, als um Vergebung zu bitten, wenn du betest. c.) Es umschließt künftige Versuchungen. Als Versuchung wird im Neuen Testament alles bezeichnet, wodurch der Mensch auf die Probe gestellt wird. Es ist damit keineswegs nur die Verführung zur Sünde gemeint; der Begriff schließt vielmehr jede Situation ein, die den Menschen herausfordert, sich als mannhaft, lauter und treu zu bewähren. Du kannst der Herausforderung nicht entfliehen, doch du kannst dich ihr mit Gott stellen.

Irgendwer hat einmal gesagt, dass Vaterunser sei für Dein persönliches Gebet von doppelten Nutzen. Wenn du es zu Beginn deiner Andacht sprichst, weckt es alle heiligen Gedanken in dir, die dich auf den Pfad des Gebets weißen und wenn du es am Schluss sprichst, fasst es alles das zusammen, worum du im Angesicht Gottes beten sollst.

Lobpreis und Ehre sei Jesus Christus in all deinen Gedanken und Handeln, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)