Andacht vom 22. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und mega schönen Tag, in den Armen Jesus. Schaue bei allem auf zum Himmel und lobe und preise seinen wunderbaren Namen. Danke ihn dafür was er alles für dich getan hat und noch tun wird. Danke dass du durch ihn in der Freiheit leben kannst, eine Freiheit für die es keine Worte gibt!

Sei nicht nur Hörer des Wortes, sondern auch Täter!

Lukas 10, 25-37
Und siehe, ein Schriftgelehrter trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu ererben?
Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? Wie liesest du?
Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen und mit deinem ganzen Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst!»
Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben!
Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?
Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen.
Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der andern Seite vorüber.
Desgleichen auch ein Levit, der zu der Stelle kam und ihn sah, ging auf der andern Seite vorüber.
Ein Samariter aber kam auf seiner Reise dahin, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen
und ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.
Und am andern Tage gab er dem Wirt zwei Denare und sprach: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.
Welcher von diesen Dreien dünkt dich nun der Nächste gewesen zu sein dem, der unter die Räuber gefallen war?
Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm tat! Da sprach Jesus zu ihm: So gehe du hin und tue desgleichen!

Zunächst einmal möchte ich ein wenig auf den Schauplatz dieser Geschichte eingehen.

Die Straße von Jerusalem nach Jericho war berüchtigt für ihre Gefährlichkeit. Jerusalem liegt 800 Meter über den Meeresspiegel; das Tote Meer, in dessen Nähe Jericho lag, liegt 390 Meter unter dem Meeresspiegel. Die  Straße fiel also auf eine Länge von etwa 30 Kilometer 1190 Meter ab und verengte sich in dem felsigen Gelände zu Hohlwegen. Zahlreiche Windungen machten sie zu einem erfolgreichen Jagdgrund für Räuber. Aus dem fünften Jahrhundert berichtet Hieronymus, dass die Straße immer noch „Der rote blutige Weg“ genannt wurde. Und noch im 19. Jahrhundert mussten Reisende eine Schutzgebühr an den örtlichen Scheich entrichten, bevor sie die Straße benutzen durften. Ja, sogar noch Anfang der dreißiger Jahre wurden Reisend davor gewarnt, nach Einbruch der Dunkelheit die Straße zu benutzen, weil ein gewisser Abu Jildah Meister darin war, Autos anzuhalten und Touristen auszurauben; bevor die Polizei erschien, war er mit seiner Beute bereits in die Berge entkommen. Als Jesus diese Geschichte erzählte, sprach er also über ein Ereignis, das sich auf dieser Straße ständig wiederholte.

Als zweites wollen wir uns, die verschiedenen Personen dieser Geschichte ansehen. a.) Da war einmal der Reisende. Er war offensichtlich leichtsinnig und tollkühn. Selten wagte jemand, die Straße von Jerusalem nach Jericho allein zu gehen, wenn er Waren oder Wertsachen mit sich führte. Die Menschen reisten stets mit mehreren zusammen oder on einer Karawane, weil sie so sicherer waren. Dieser Mann konnte niemandem als sich selbst einen Vorwurf wegen seiner misslichen Lage machen. Es ist besser zu zweien als alleine, dass zählt auch heute für dich. Du bist als Nachfolger Jesus Christus zur Gemeinschaft berufen, es gibt keinen 007 Geheimchristen, dazu bist auch du nicht berufen. Christsein bedeutet einer für alle, alle für einen, wie einst du Musketiere. b.) Der zweite war der Priester. Der Priester eilte an dem Mann vorüber. Zweifellos dachte er dabei daran, dass derjenige, der einen Toten berührte, sieben Tage lang als unrein galt(4Mos19, 11). Er wusste es zwar nicht mit Sicherheit, doch er fürchtete, dass der Mann tot war; und wenn er ihn berührte, ging er seines Tempeldienstes verlustig. Und dieses Risiko wollte er auf keinen Fall eingehen. Er war ein Mensch, der die Forderungen es Zeremoniells höher stellte als die Forderungen der Nächstenliebe. Tempel und Gottesdienstordnung bedeuteten ihm mehr als die Qual eines Menschen. Achte darauf dass du bei allem deinen Tun nicht in die Gesetzlichkeit abrutscht. Leicht ist es geschehen dass man mit Klugen Bibelstellen um sich schmeißt und dabei die Nächstenliebe vergisst. Hüte dich davor, besonders nach dem du die Freiheit in Jesus Christus geschmeckt hast. Helfe den leidenden, sei für die Menschen da, auch wenn du dann mal einen Gottesdienst verpassen solltest, das Wohl des Leidenden geht vor. c.) Der dritte war ein Levit. Er scheint zunächst einmal auf den Mann zugegangen  zu sein, ehe er vorüberschritt. Die Banditen benutzten für gewöhnlich einen Köder. Einer von ihnen spielte die Rolle eines Verwundeten; wenn ein argloser Reisender sich über ihn beugte, stürzten sich die übrigen auf ihn und überwältigten ihn. Der Levit handelte nach dem Motto: „Safety first“ – „die eigene Sicherheit geht vor“. Er ging keine Gefahr ein, um einem anderen zu helfen. Stelle das Wohl des anderen immer über dein Wohl, egal welcher Gefahr du gegenüber stehst, helfe, dafür gebe alles. Sei nicht nur ein Wortchrist sondern lebe das Wort Gottes, sei nicht nur Hörer, sondern hauptsächlich ein Täter des Wortes. d.) Schließlich war noch der Samariter beteiligt. Die Zuhörer hatten offensichtlich erwartet, dass mit ihm sich ein Bösewicht näherte. Vielleicht war er seiner rassischen Herkunft nach nicht einmal Samariter, mit denen die Juden überhaupt keinen Umgang pflegten. Dennoch scheint er sich hier um einen reisenden Händler gehandelt zu haben, der regelmäßig jene Herberge aufsuchte. Johannes 8, 48 nennen die Juden Jesus einen Samariter. Die Bezeichnung wurde mitunter auch auf einen Menschen angewandt, der ein Ketzer war und das vorgeschriebene Zeremoniell nicht beachtete. Vielleicht war der Mann in diesem Sinn ein Samariter, der von allen Echtgläubigen verachtet wurde.

Zweierlei müssen wir bei ihm beachten.

Er besaß einen guten Kredit! Der Wirt vertraute ihm ganz eindeutig. Theologisch gesehen war er vielleicht unzuverlässig, doch er war ein redlicher Mensch.

Er war als einziger bereit, dem Überfallenen zu helfen. Vielleicht war er ein Ketzer, doch sein Herz war voller göttlicher Nächstenliebe. Die Erfahrung, dass die Orthodoxen mehr an Dogmen interessiert sind als daran, zu helfen, ist nicht neu und ebenso wenig ist es die Tatsache, dass der von den Strenggläubigen verachtete Menschen seine Mitmenschen liebt. Du wirst einmal nicht daran gerichtet werden, ob du das Glaubensbekenntnis eingehalten, sondern danach, wie du gelebt hast. Wie bist du mit deinen Mitmenschen umgegangen, wie bist du ihren Leid entgegengetreten. Jesus Christus ist für alle Menschen auf die Welt gekommen, er hat sein Leben für alle Menschen geopfert. Der Gesunde bedarf nicht eines Arztes sondern die Kranken und geknechteten.

Als drittes wollen wir untersuchen, was uns das Gleichnis lehrt. Der Schriftgelehrte stelle seine Frage im Ernst. Jesus fragte ihn, was im Gesetz geschrieben stehe und fuhr dann fort: „wie liesest du?“ Streng orthodoxe Juden trugen kleine Lederbehälter an ihrem Handgelenk. Sie wurden Gebetsriemen genannt und enthielten bestimmte Stellen aus der Heiligen Schrift: 2. Mose 13, 1-10; 11-16: 5. Mose 6, 4-9; 11, 13-10. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben“ steht im 5. Buch Mose 6, 5 und 11, 13. Jesus sagte daher zu dem Schriftgelehrten: „Sieh auf deinen Gebetsriemen am Handgelenk, dort findest du die Antwort auf deine Frage“. Diesen Sätzen hatten die Schriftgelehrten noch 3. Mose 19, 18 hinzugefügt, wo es heißte, dass der Mensch seinen Nächsten wie sich selbst lieben soll. In ihrem leidenschaftlichen Eifer nach Begriffsbestimmungen hatten die Rabbinen versuch, zu bestimmen, wer denn der Nächste sei; sie begrenzten den Begriff so eng und schlecht wir nur möglich auf alle Juden. So behaupteten zum Beispiel einige unter ihnen, es verstoße gegen das Gesetz, einer Heidin in ihrer schweren Stunde, wenn sie ein Kind gebar, beizustehen, denn dadurch verhülfe man bloß einen neuen Heiden zum Leben. Die Frage des Schriftgelehrten: „Wer ist denn mein Nächste?“ war also eine echte Frage.

Die Antwort Jesu schließt dreierlei ein.

  1. Du sollst auch dann einen Menschen helfen, wenn er selbst an seinem Unglück schuld ist wie der leichtsinnige Reisende in diesem Gleichnis.
  2. Jeder Mensch, einerlei, welchem Volk er angehört, ist dein Nächster, wenn er sich in Not befindet. Deine Hilfsbereitschaft soll so umfassend sein wie die Liebe Gottes.
  3. Deine Hilfe muss eine tätige Hilfe sein, sie darf sich nicht darauf beschränken, dass du das Leid des anderen nur empfindest. Der Priester und der Levit empfanden zweifellos auch Mitleid, echtes Mitleid drückt sich in Taten aus.

Dieses Gleichnis betont, dass wahrer Glaube und Gehorsam, die Art die zur geistlichen Errettung und einer echten Beziehung zu Christus führt, auch ein aktives Mitgefühl in Not beinhaltet.

Was Jesus zu den Schriftgelehrten sagte, sagt er auch zu dir:

„Geh auch Du und tue desgleichen“

Verschließe deine Augen nicht, suche dir keine Ausreden, sondern helfe Tätig und nicht nur mit klugen Ratschlägen. Greife den Hilflosen unter die Arme wenn er nicht allein laufen kann, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)

 

3 Gedanken zu „Andacht vom 22. Februar 2017

  1. Anita Bückner

    WOW, ich bin begeistert Danke dir dafür. Wünsche dir Licht,Frieden, Segen und Liebe. Es ist wunderschön, das du sowas machst und Gottes reichen Segen dir dafür Thorsten.

    1. Thorsten Thiem

      Ich danke dir vom tiefen Herzen liebe Anita,
      dein Segen soll dir tausendfach erstattet werden.
      Gottes Segen und liebe Grüße
      Thorsten

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