Andacht vom 21. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag. Der Friede Gottes soll dein Herz fluten und allen Unfrieden herausspülen. Solange es an dir liegt halte Frieden mit jedermann, behandle jeden Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest!

In Jesus erkennst du Gott!

Lukas 10, 21-24
Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im heiligen Geiste und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du solches den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, [weiß niemand] als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will.
Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr sehet!
Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr sehet, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

Dieser Abschnitt enthält drei wichtige Gedanken.

In Vers 21 ist die Rede von Einfalt, von den Unkomplizierten. Der einfältige vermag Wahrheiten zu erkennen, die dem geschulten Geist verborgen bleiben. Ein Schriftsteller, der in seinen Werken vor allem einfache Menschen schildert, hat einmal gesagt: „Ein wirklich bedeutendes Buch kann nur schreiben, wer mit Kinderaugen alles wie zum erstem Mal sieht“. Es ist durchaus möglich, dass wir zu klug sind. Ja, wir können sogar zu klug und gelehrt sein, dass wir schließlich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr erkennen. Jemand hat einmal geäußert, einen wirklich bedeutenden Gelehrten erkenne man daran, wieviel er vergessen könne. Und so musst auch du stets daran denken, dass du noch längst kein Christ bist, wenn du alle Theorien über das Neue Testament kennst; und noch weniger, wenn du alle theologischen Meinungen und sämtliche Christologien kennst; Christsein heißt nicht, dass du etwas über Christus weißt; es heißt, dass du Christus kennst; und dazu bedarf es keiner irdischen Weisheit, sondern himmlische Gnade. Lasse dich durch deinen vielen Denken nicht von der Gnade Gottes abhalten, denn die Gnade Gottes ist größer als du denkst. Beschränke die Gnade und Liebe Gottes nicht auf dein menschliches Denken.

In Vers 22 hören wir von der einzigartigen Beziehung, die zwischen Jesus und Gott besteht. Dieses besondere Verhältnis ist gemeint, wenn es im vierten Evangelium heißt: „Das Wort ward Fleisch“(Joh1, 14), oder wenn Jesus sagt: „Ich und der Vater sind ein“, oder „Wer mich sieht, der sieht den Vater“(Joh10, 30; 14, 9). Die Griechen hielten Gott für unerkennbar. Zwischen Geist und Materie, zwischen Menschen und Gott klaffte ein tiefer Abgrund. „Es ist sehr schwer“, sagten sie, „Gott zu erkennen und wenn man ihn kennt, ist es unmöglich, jemand anderem davon zu erzählen“. Jesus dagegen sagt: „Wenn ihr Wissen wollt, wem Gott gleicht, schaut mich an“. Jesus erzählte den Menschen nicht so viel über Gott; er zeigt den Menschen Gott, weil in ihm das Wesen Gottes den Menschen zugewandt war. Erzähle den Menschen von Jesus Christus, aber noch mehr lebe ihnen das Evangelium vor. Sei für die Menschen da und helfe ihnen in ihrer Not, stelle ihre Angeleigenheiten über deine. Lasse sie an dir erkennen, wer Jesus Christus ist, lasse sie die Liebe Gottes erkennen und spüren.

In Vers 23 und 24 heißt es, dass sich in Jesus die Geschichte erfüllte. Hier sagt Jesus: „Ich bin der Eine, dem alle Propheten und Heilige und Könige mit Sehnsucht entgegensehen haben“. Das ist, was Matthäus sagen will, wenn er in seinem Evangeliumsbericht immer und immer wieder schreibt: „Auf dass erfüllt würde, das der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht….“(vgl. Mt2, 15. 17. 23). Jesus ist der Gipfel der geschichtlichen Entwicklung, das Ziel, auf das alles ausgerichtet war, der Traum der heimgesuchten Menschheit von Gott. Jesus ist das Ende, der Höhepunkt des Entwicklungsprozesses, weil in ihm der Mensch Gott begegnet, weil er zugleich der vollkommenste Mensch und ganz Gottheit ist.

Jesus freut sich, dass sein Vater diese tiefen, aber einfachen Wahrheiten über Gottes Prinzipien und Absichten vielmehr denen geoffenbart hat, welche die in Gottes Wort geoffenbarte Wahrheit demütig annehmen, als solchen, die sich in ihren eigenen Augen als intellektuell und weise dünken. Menschen, welche die Wahrheiten des Wortes Gottes aufgrund dessen in Frage stellen, was sie als „überlegene“ Weisheit oder Erkenntnis halten, werden niemals in der Lage sein, die volle Wahrheit zu verstehen und anzunehmen. Die Folge davon ist, dass sie weder wahre Erkenntnis noch eine rettende Beziehung zu Christus haben, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)