Andacht vom 24. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Start in die neue Woche. Der Herr segne deine Hände Arbeit und alle Schritte die du gehst. Habe Freude in allem was du tust, schaue bei allem hinauf zum Himmel und auf die Verheißungen Gottes!

Gott gebührt die Ehre, ruhe ihn ihm!

Lukas 22, 47-53
Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.
Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kuss verrätst du des Menschen Sohn?
Als nun seine Begleiter sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?
Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.
Da antwortete Jesus und sprach: Lasset es hierbei bewenden! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.
Es sprach aber Jesus zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken!
Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hand nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.

Judas war darauf verfallen, Jesus in einer Weise zu verraten, dass die jüdischen Obersten seiner habhaft werden konnten, ohne dass viele Menschen anwesend waren. Er wusste, dass Jesus des Nachts in den Garten auf dem Ölberg ging und dorthin führte er also die Abgesandten der Hohepriester des Synedriums. Der Tempeloberste oder Sagan war als höchster Beamter für die Ordnung im Tempel verantwortlich. Die Hauptleute des Tempels, von denen hier die Rede ist, waren seine Vertreter und dafür verantwortlich, dass Jesus tatsächlich gefangengenommen wurde. Wenn ein Schüler dem von ihm geliebten Rabbi begegnete, pflegte er ihm seine rechte Hand auf die linke Schulter und seine Linke auf die rechte Schulter zu legen, um ihn zu küssen. Judas benutzte als den Freundschaftskuss eines Schülers als Zeichen des Verrats an seinem Meister. Ein Kuss ist etwas sehr intimes und diese Intimität benutzte Judas zum Verrat.

An der Gefangennahme Jesus sind vier verschiedene Gruppen beteiligt und ihre Handlungen und Reaktion sind außerordentlich bezeichnend für sie.
Da war zunächst einmal Judas, der Verräter. Er hatte Gott preisgegeben und war einem Bund mit dem Teufel eingegangen. Nur wer Gott aus seinem Leben verbannt und statt seiner dem Teufel Einlass gewährt, kann so tief sinken, dass er Christus verkauft. Sei immer davor gefeit dass du nicht wieder in deinen alten Sumpf absinkst. Überhebe dich in Gedanken niemals über Judas, ich warne dich eindringlich davor. Rühme dich niemals dass du stehst, sondern achte in allem darauf, dass du nicht fällst. Denn Satan läuft umher wir ein brüllender Löwe und sucht wenn er verschlingen kann.

Dann waren da die Juden, die gekommen waren, um Jesus gefangen zunehmen. Die Menschen waren Gott gegenüber blind. Als Gott Mensch wurde und zu ihnen kam, dachten sie ausschließlich daran, wie sie ihn ans Kreuz bringen könnten. Sie waren schon so lange ihren eigenen Weg gegangen und hatten ihre Ohren schon so lange vor der Stimme Gottes verschlossen und ihre Augen vor seiner Führung, dass sie ihn, als er zu Ihnen kam, nicht mehr zu erkennen vermochten.
Es ist etwas Entsetzliches, Gott gegenüber taub und blind zu sein. Das kommt auch in den Versen Elisabeth Barret Brownings zum Ausdruck:

                                                        Auch ich bin stark:                                                                Ich kenne ihn und bete ihn nicht an;
Ich bin abtrünnig ihm und rufe ihn nicht an.
Gott bewahre uns von dieser Art von Stärke.

Da waren die Jünger, Menschen, die Gott einen Augenblick vergessen hatten. Ihre Welt war, zusammengebrochen und sie waren davon überzeugt, dass dies das Ende bedeute. An Gott dachten sie in diesem Augenblick zuletzt; das einzige, woran sie dachten, war die schreckliche Lage, in die sie geraten waren. Zweierlei geschieht mit dir, wenn du Gott vergisst und Gott in einer bestimmten Situation aus dem Spiel lässt. Du gerätst außer dir vor Schrecken und handelst planlos. Du verlierst die Kraft, dem Leben ins Gesicht zu sehen und dich mit ihm zu messen. In Zeiten der Heimsuchung wirst Du ohne Gott nicht fertig. Alles was du ohne Gott beginnst, wirst du niemals zu Ende führen, es dient dir nicht zum Segen. Ein Weg ohne Gott lässt dich planlos umherirren und du wirst unnötig viel Kraft und Energie verbrauchen.

Da war Jesus. Jesus war der einzige, der während der ganzen Szene an Gott dachte. Voller Staunen stellen wir fest, welche unerschütterliche Gelassenheit Jesus, nach dem Gethsemane hinter ihm lag, in den letzten Tagen seines Lebens bewahrte. Selbst nach der Gefangennahme scheint er der einzige gewesen zu sein, der in jenen Tagen die Selbstbeherrschung nicht verlor; selbst vor Gericht ist er der eigentliche Richter. Wenn du mit Gott deinen Weg gehst, bist du jeder Situation gewachsen und kannst jedem Feind unerschrocken und aufrecht ins Auge blicken. Auch du kannst in allen deine Selbstbeherrschung bewahren, indem du in Jesus Christus ruhst und ihn nicht auf dein menschliches Denken reduzierst. Gott ist so viel Größer, als alle menschlichen Gedanken zusammen.

Nur wenn du dich vor Gott beugst, kannst du wie ein Held handeln. Dieses alles nicht zu eigenen Ehre, sondern immer zur Ehre Gottes. Gebe Gott in allem die Ehre und gibt es Gott nicht die Ehre, lasse es sein.

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)