Andacht vom 21. März 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und geheiligten Tag. Frage dich bei allem was du tust „was würde Jesus tun?“. Sehe alle Menschen und alle Situationen deines Tages, mit den wunderbaren Jesus Christus. Er ist immer und überall bei dir, auf allen deinen Wegen, niemals lässt er dich alleine!

Gott gibt die Hoffnung niemals auf!

Lukas 15, 1-7

Es pflegten ihm aber alle Zöllner und Sünder zu nahen, um ihn zu hören.

Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen!

Er sagte aber zu ihnen dieses Gleichnis und sprach:

Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verliert, der nicht die neunundneunzig in der Wüste lässt und dem verlorenen nachgeht, bis er es findet?

Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es auf seine Schulter mit Freuden;

und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war!

Ich sage euch, also wird Freude sein im Himmel über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.

Kein Kapitel des Neuen Testaments ist so bekannt und beliebt wie das 15. Kapitel des Lukasevangeliums, das als „Evangelium im Evangelium“ bezeichnet  worden ist, als ob es den Kern der frohen Botschaft, die Jesus den Menschen brachte, noch einmal im Extrakt darböte. Lese es mit dem Bitten im Heiligen Geist nach einer persönlichen Offenbarung für dich. Der Heilige Geist möchte dir das Wort Gottes aufschlüsseln und in dich eindringen lassen in die ganze Breite und Tiefe, aus der ganzen Fülle.

Die Gleichnisse Jesu ergeben sich aus einer ganz konkreten Situation. Damit mit du die Gleichnisse in ihrer ganzen Breite und Tiefe verstehen kannst, muss du dich in die Zeit Jesus Christus versetzen. Für die Pharisäer und Schriftgelehrten bedeutete es geradezu eine Beleidigung, dass Jesus die Gesellschaft von Männern und Frauen aufsuchte, die bei den orthodoxen Juden als Sünder abgestempelt waren. Die Pharisäer verachteten alle Menschen, die das Gesetz und die einzelnen Vorschriften nicht einhielten und hatten strenge Schranken zwischen sich und den anderen errichtet. Einem von ihnen seine Tochter zur Frau  zu geben, war gleichbedeutend damit, sie hilflos und schutzlos einem Löwen auszuliefern.

In den Bestimmungen  der Pharisäer hieß es:

„Vertraue keinen dieser Leute Geld an, nimm kein Zeugnis von ihnen an, vertraue ihm kein Geheimnis an, erkenne ihn nicht als Vormund eines Waisenkindes an, setze ihn nicht zum Hüter von Schätzen, die für Wohltätigkeitszwecke bestimmt sind, und begleite ihn niemals auf einer Reise“.

Den Pharisäern war es verboten, bei solchen Menschen zu Gast zu sein oder sie als Gast bei sich zu empfangen. Soweit wie möglich sollten die Pharisäer auch den geschäftlichen Umgang mit  ihnen vermeiden; sie sollten nach Möglichkeit weder etwas von ihnen kaufen noch an sie verkaufen. Das erklärte Ziel der Pharisäer war, jede Berührung mit diesem Menschen vermeiden, weil sie die einzelnen Vorschriften des Gesetzes nicht peinlich genau einhielten. Sie waren offensichtlich zutiefst betroffen darüber, dass Jesus sich mit den Menschen gemein machte, die nicht nur eindeutig Außenseiter, sondern darüber hinaus auch Sünder waren, deren bloße Berührung bereits eine Verunreinigung  bedeutete.

Du verstehst dieses Gleichnis besser, wen du dir Bewusst machst, was strenggläubige Juden behaupteten. Sie sagten nicht: „Im Himmel wird Freude sein über einen Sünder, der Buße tut“, sie sagten vielmehr: „Im Himmel wird Freude sein über ein Sünder, der vor Gott ausgelöscht ist“. Mit einer Grausamkeit sondergleichen sahen sie der Vernichtung der Sünder entgegen. Der Gedanke an ihre Erlösung kam ihnen nicht. Leider ist es auch in der heutigen Zeit des Gnadenchristentums, für viele Menschen die große Gnade Gottes unvorstellbar, sie sprechen Recht und verurteilen Menschen, die nicht ihren Denk- und Glaubensmuster entsprechen. Unvorstellbar das andersdenkende Christen auch in den Leib Christi gehören und errettet werden. Dabei lassen sie außer Acht, dass Gott viel größer ist als ihre Vorstellungskraft, Gott wird auf ihr Denken reduziert. Wenn ein Mensch Jesus Christus als Sohn Gottes anerkannt hat, wenn er Vergebung angenommen hat und durch das kostbare Blut Jesus Christus reingewaschen ist von seinen Sünden, ist er/ sie als Geschwister im Leib Christi anzuerkennen, wir sollen nicht über Lehre schreiten, dieses führt nur zu Verwirrung der Zuhörer

Aus diesem Grunde erzählte Jesus ihnen das Gleichnis vom verlorenen Schaft und von der Freude des Hirten, als er es wiederfand. Die Arbeit der Scharfhirten in Judäa war schwer und gefahrenvoll. Weideland war knapp. Die Hochebene war nur wenige Kilometer breit, ehe sie wildzerklüftet nach der Wüste zu abstürzten. Es gab keine Einfriedung, sondern die Schafe liefen frei herum. Der englische Schriftsteller G. A. Smith hat einmal folgendes geäußert:

„Wenn man auf einsamer Hochfläche, auf der bei Nacht die Hyänen heulen, je einem Schafhirten begegnet ist, der wachen Auges in die Fern blickt und ein abgehärteter, bewaffneter Mann ist, der sich auf seinen Hirtenstab stützt und seine verstreute Herde überschaut, von der er jedes Tier kennt, dann versteht man plötzlich, warum der Hirte von Judäa zum Anführer seines Volkes wurde. Dann versteht man, weshalb sie ihn zum König machten, weshalb sich an ihn die messianische Hoffnung des Volkes knüpfte, und warum der Hirte in diesem Gleichnis Jesu zum Inbegriff der Selbstaufopferung wird“.  

Die Hirten waren persönlich verantwortlich für die ihnen anvertrauten Schafe. Wenn ein Schaf verlorenging, musste der Hirte wenigstens das Vlies mit nach Hause bringen, um zu beweisen, wie es umgekommen war. Die Schafhirten verstanden es hervorragend auf das Fährtenlesen, so dass sie den verirrten Schafen oft meilenweit folgten. Es gab keinen Schafhirten, der es nicht als selbstverständlich empfand, sein Leben für seine Herde einzusetzen. Viele Herden wurden der Obhut von zwei oder drei Hirten anvertraut. Die Hirten, die mit ihren Herden pünktlich heimkehrten, meldeten, wenn ein Hirte noch in den Bergen nach einem verirrten Schaf suchte. Dann wartete das ganze Dorf auf den Hirten und wenn sie ihn von weitem erkannten, wie er dem Dorf zuschritt, mit dem verlorenen Schaf auf der Schulter, dann erscholl aus aller Munde ein Freudenruf, der zugleich ein Ruf der Dankbarkeit war. Das war das Bild, das Jesus seinen Hörern von Gott malte.

So verhält sich auch mit Gott sagte Jesus. Gott freut sich ebenso über einen verlorenen und wiedergefundenen Sünder wie ein Hirte, der ein verirrtes Schaf nach Hause bringt.

„Gott weiß um die Freude über Verlorenes und Wiedergefundenes“, hat ein großer Heiliger einmal gesagt“.

Wir stoßen hier auf einen erstaunlichen Gedanken auf die wunderbare Wahrheit, dass Gott gütiger ist als die Menschen. Die Strenggläubigen sahen in den Zöllnern und Sündern Menschen, die völlig außerhalb ihres eigenen Lebens standen und nur verdienten, vernichtet zu werden. Nicht so Gott. Wenn die Menschen längst jede Hoffnung aufgegeben haben, gibt Gott die Hoffnung auf die Umkehr eines Sünders noch lange nicht auf. Gott liebt die Menschen, die sich niemals verirren; doch die größere Freude empfindet er über einen Menschen, der verlorenging und heimkehrt; und es ist tausendmal einfacher, zu Gott zurückzukehren als zu den Menschen mit ihrem erbarmungslosen Verdammungsurteil, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)