Andacht vom 14. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erbaulichen Tag. Lasse dich von deinem Herrn Jesus Christus erbauen, heilen und trösten. Komme in die Ruhe und höre was er dir sagen möchte, er möchte in der Stille zu dir sprechen. Jetzt wenn er zu dir reden möchte, verschließe deine Ohren nicht, denn er hat eine gute Botschaft für dich!

Dein Reich komme; Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel!

Lukas 4, 40-44

Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.

Es fuhren auch Dämonen aus von vielen, indem sie schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden, weil sie wussten, daß er der Christus sei.

Als es aber Tag geworden, ging er hinaus an einen abgelegenen Ort; und die Volksmenge suchte ihn und kam bis zu ihm, und sie wollten ihn zurückhalten, damit er nicht von ihnen zöge.

Er aber sprach zu ihnen: Ich muss auch den andern Städten die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündigen; denn dazu bin ich gesandt.

Und er predigte in den Synagogen von Judäa.

Frühmorgens ging Jesus hinaus, um allein zu sein. Er war den Anforderungen der Menschen nur gewachsen, weil er zuvor den Umgang mit Gott gesucht hatte.

Bei einer Generalstabsbesprechung während des ersten Weltkrieges waren zu festgesetzten Zeit alle versammelt. Mit einer Ausnahme, Marschall Foch, der Oberbefehlshaber, fehlte. Schließlich sagte ein Offizier, der ihn gut kannte: „Ich glaube, ich weiß, wo ihr ihn finden könnt“. Er führte die Herren zu einer unmittelbar neben dem Hauptquartier gelegenen zerstörten Kapelle, wo der große Feldherr vor dem zerschmetterten Altar kniete, ins Gebet versunken. Er wusste, bevor er den Menschen begegnen konnte, musste er Gott begegnet sein. Suche auch du immer die Stille, die Gemeinschaft mit deinem Gott und habe enge geistgeführte Gemeinschaft mit ihm und höre was er dir zu sagen hat.

Und doch hörst du hier von Jesus kein Wort der Klage oder des Ärgers, als die Menge Jesus in seiner Zurückgezogenheit und Stille stört. Wohl ist das Gebet wichtig, aber wichtiger ist letztlich die Not der Menschen. Natürlich wenn du selber total ausgelutscht bist und du Gefahr läufst in einen geistlichen Burnout zu fallen, bleibe in der Ruhe und im Gebet, denn dann hast du selber eine Not und die anderen sollten sich um dich kümmern. Aber wenn du gehst, dann sei dir Gewiss, Gott wird die Kraft geben die du brauchst. Gott wirkt in deiner Schwachheit mächtig. Eine englische Missionslehrerin, die regelmäßig Kurse für künftige Missionare leitete, kannte die Menschen nur allzu gut. Sie hatte nichts übrig für Leute, die immer dann, wenn Geschirr gespült werden musste, feststellten, dass es Zeit für ihre Stille Stunde sei. Selbstverständlich: Du solltest beten; doch niemals darf das Gebet eine Flucht vor der Wirklichkeit sein. Kein Gebet vermag den Menschen vor dem beharrlichen Schrei nach Hilfe bewahren. Oder einfach, die sichtbar vor dir liegende Not, nur mit Gebet zu begegnen, nach dem Motto „Ich bete für dich“ Gott wird deine Not lindern. Das Gebet soll dich vielmehr darauf vorbereiten, und mitunter wirst du dich auch vorzeitig und eilig von den Knien erheben müssen, um zu arbeiten, selbst wenn du keine Lust dazu verspürst.

Jesus wollte die Dämonen nicht zu Worte kommen lassen. Immer und immer wieder kommt das ausdrückliche Schweigegebot über seine Lippen. Warum? Aus einem sehr triftigen Grunde, die Juden hatten ihre eigenen, weitverbreiteten Messias Vorstellung. Danach sollte der Messias als eine Eroberer und König kommen, der seinen Fuss auf den Nacken des Adlers setzte und die Römer aus Palästina vertrieb. Palästina befand sich in erregendem Zustand. Ständig drohte ein Aufruhr auszubrechen, und oftmals brach er tatsächlich aus. Jesus wusste, dass alle, die auf Umsturz sannen, bereit waren, loszubrechen, wenn sich die  Kunde ausbreitete, dass er der Messias war. Doch bevor die Menschen ihn Messias nennen durften, musste er sie lehren, was es hieß, der Messias  zu sein; dass es nicht hieß, dass der Messias in Macht und Herrlichkeit als König kam, sondern als der leidende Knecht Gottes. Jesus Schweigegebot erfolgte, weil die Menschen noch gar nicht wussten, was die Messias Botschaft bedeutete. Tod und Zerstörung mussten die unausweichlichen Folgen sein, wenn sie von falschen Vorstellungen ausging.

An dieser Stelle wird im Lukasevangelium zum ersten Mal das Reich Gottes erwähnt. Jesus kam und predigte das Evangelium Gottes. Das war der Kern seiner Botschaft. Was meinte er damit? Hier begegnen wir einem überraschenden Widerspruch. Für Jesus besagte das Wort Königreich dreierlei.

  1. Es war Vergangenheit. Abraham, Isaak und Jakob, die Jahrhunderte zuvor gelebt hatten, waren im Reich Gottes(Lk13, 28).
  2. Es war Gegenwart. „Das Reich Gottes“ sagte Jesus, „ist mitten unter euch“(Lk17, 21).
  3. Es ist Zukunft. Das Reich Gottes ist etwas, was Gott noch zu vergeben hat und dessen Kommen die Menschen allzeit bitten müssen.

Wie kann das Reich Gottes alles dies gleichzeitig sein?

Sehen wir uns einmal das Vater unser an, dann stellen wir fest, dass zwei Bitten unmittelbar aufeinander folgen: Dein Reich komme; Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel(Mt6, 10). Nun geht aus jedem Vers der Psalmen hervor, dass die Juden sich einer besonderen Sprechweise bedienten. Alles wurde doppelt ausgedrückt; stets dient die zweite Formulierung dazu, die erste zu erklären, weiterzuführen oder auszuschmücken. Wenn wir nun die beiden Aussagen, Dein Reich komme, Dein Willen geschehe auf Erden wie im Himmel, in dieser Weise als ein Ganzes nehmen, dann erklärt die zweite Aussage die erste…..Das Reich Gottes ist also eine Gemeinschaft auf Erden, in der Gottes Wille ebenso vollkommen geschieht wie im Himmel. Wenn also ein Mensch in der Vergangenheit ganz nach Gottes Willen gelebt hat, ist er im Reich Gottes; wenn jemand in der Gegenwart ganz nach Gottes Willen lebt, ist er im Reich Gottes. Doch der Tag, an dem wir alle, die wir an Jesus Christus glauben, im Lobpreis und Anbetung vor seinem Thron seinen Namen hocherheben, wird noch kommen. Und so erklärt sich auch, dass Reich Gottes zugleich vergangen, gegenwärtig und zukünftig ist.

Es gibt Menschen, die Gottes Willen sprunghaft tun und ihm zeitweilig gehorchen, zeitweilig sich ihm widersetzen. Nur Jesus hat stets und zu allen Zeiten ganz nach Gottes Willen gelebt. Auf ihn gründet sich daher das Reich Gottes, und er verkörpert es auf vollkommene Weise. Er ist gekommen, um dir den Weg dahin zu zeigen. Wenn du Gottes Willen gehorchst, bist du ein Kind des Reiches Gottes, Du tust gut daran allezeit zu beten: Dein Reich komme  zu mir, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)