Andacht vom 11. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag in den Armen Jesus Christus. Er soll dir allezeit dein Herz erhellen und alle Finsternis auslöschen. Sei du ein Botschafter Gottes hier auf dieser Welt und lebe so, dass die Menschen allezeit an dir erkennen können, wer Jesus Christus ist!

Spreche so dass die Menschen dich verstehen!

Lukas 20, 27-40
Da traten aber etliche der Sadduzäer herzu, welche behaupten, es gebe keine Auferstehung, fragten ihn
und sprachen: Meister! Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder eine Frau hat und kinderlos stirbt, so soll dessen Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken.
Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.
Da nahm der zweite die Frau und starb auch kinderlos.
Und der dritte nahm sie, desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder bei ihrem Tod.
Zuletzt starb auch die Frau.
Wessen Frau wird sie nun in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.
Und Jesus antwortete ihnen: Die Kinder dieser Weltzeit freien und lassen sich freien;
welche aber gewürdigt werden, jene Weltzeit zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen,
denn sie können auch nicht mehr sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.
Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose angedeutet bei [der Geschichte von] dem Busch, wo er den Herrn nennt «den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs».
Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn ihm leben alle.
Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast trefflich geantwortet!
Denn sie unterstanden sich nicht mehr, ihn etwas zu fragen.

Als die von den Schriftgelehrten und Hohepriestern ausgesandten Leute endlich stille schwiegen, erschienen die Sadduzäer. Bei ihrer Frage ging es um zweierlei.

1. Sie bezieht sich auf das vorgeschriebene Ehegesetz(5Mos25, 5). Nach diesem Gesetz musste der Bruder eines Mannes, der kinderlos gestorben war, dessen Witwe heiraten und mit ihr Kinder zeugen, damit dieser Zweig der Familie nicht erlosch.
Höchstwahrscheinlich war dieses Gesetz zur Zeit Jesu längst außer Kraft, doch da es in den mosaischen Bestimmungen erhalten war, betrachteten die Sadduzäer es immer noch als bindend.

2. Die Frage hängt mit der Glaubensanschauung der Sadduzäer zusammen. Die Sadduzäer werden zwar häufig mit den Pharisäer zusammen erwähnt, in ihrer Glaubensanschauung waren sie jedoch Gegenpole.

a.) Die Pharisäer waren eine ausschließlich religiöse Gemeinschaft. Sie hatten keinerlei politischen Ehrgeiz, sondern waren mit jeder Herrschaft einverstanden, die sie in der Ausübung der Zeremonialsrechts nicht beeinträchtigte. Zu den Sadduzäern gehörten nur wenige, aber reiche Männer. Die Priester und Vornehmen waren fast alle Sadduzäer. Sie bildeten die herrschende Klasse, die weitgehend mit Rom Hand in Hand mit der Besatzungsmacht, aus dem einfachen Grunde, weil sie ihren Reichtum und ihre Stellungen nicht aufgeben wollen. Wie oft geht es uns Menschen heute so, dass wir unseren Reichtum und unsere Stellung nicht aufgeben wollen. Wärst du bereit für Jesus Christus alles aufzugeben, wenn er es von dir möchte? Bist du 100% bereit, deiner Gott gegebenen Berufung zu folgen, mit allen Konsequenzen? Wenn diese Konsequenzen einen vollkommenden Einschnitt in dein bisheriges Leben bedeuten. Jesus möchte dass du ihn vollkommen nachfolgst und nicht nur ein bisschen, er möchte dein ganzes Leben, denke immer daran, er hat seins für dich gegeben.

b.) Während die Pharisäer sich nicht nur nach der Heiligen Schrift, sondern auch nach mündlichen Einzelvorschriften und Satzungen des Zeromonialgesetzes richteten, wie zum Beispiel nach dem Sabbatgesetz und dem Gesetz der Handwaschungen, ließen die Sadduzäer ausschließlich das geschriebene Recht des Alten Testaments gelten. Zudem legten sie auch im Alten Testament nur auf die Gesetzesbücher Mose, nicht aber auf die Prophetischen Bücher Gewicht. Auch wir Christen heutzutage suchen uns meistens nur die Sahnestücke der Bibel heraus. Alles was kein Opfer bedeutet, empfangen wir mit offenen Armen, allerdings wenn wir ein Opfer bringen müssen, halten wir uns bedeckt. Jesus möchte auch ein Opfer von dir, es ist nicht immer easy und funny auf deinen Weg. Jesus möchte dein ganzes Herz und nicht nur ein wenig davon. Gebe Jesus Christus dein ganzes Herz, lege es ihm hin.

c.) Während die Pharisäer an die Auferstehung der Toten und an Engel und Geister glaubten, hielten die Sadduzäer daran fest, dass es werde eine Auferstehung der Toten noch Engel und Geister gebe.

d.) Während die Pharizäer daran glaubten, dass das Schicksal und Leben des Menschen von Gott bestimmt und gelenkt werde, glaubten die Sadduzäer an die unbeschränkte Willensfreiheit.

e.) Während die Pharisäer an den Messias glaubten und auf sein Kommen warteten, glaubten die Sadduzäer nicht daran. Das Kommen des Messias hätte ihr sorgfältig geregeltes Leben nur gestört.
Dies alles trug dazu bei, dass die Sadduzäer die Frage an Jesus richteten, wer im Himmel als Ehemann der siebenmal verheirateten Frau gelte. In ihren Augen machte diese Frage den Glauben an die Auferstehung des Leibes lächerlich.

Jesus gab ihnen darauf eine Antwort, die eine entscheidende Wahrheit enthält. Er sagte, die Menschen dürften an den Himmel nicht in irdischen Begriffen denken. Das Leben dort werde völlig anders sein, weil die Menschen anders sein werden. Wir könnten uns viel unnötigen Scharfsinn ersparen und viel Herzeleid, wenn wir endlich aufhörten, darüber nachzugrübeln, wie im Himmel aussieht, und stattdessen alles der Liebe Gottes überließen. Auch heutzutage kochen viele und starke Emotionen hoch, wenn wir darüber diskutieren wie wir uns den Himmel und unser ewiges Leben bei Gott vorstellen. Dabei können wir uns darauf sowas von Freuen, statt mühselig darüber zu diskutieren. Freue dich einfach nur darauf was dann kommen wird, denn dass was kommen wird, übersteigt das komplette Denken er Menschheit.

Doch Jesus ging noch weiter. Die Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung der Toten. Sie erklärten, sie könnten daran nicht glauben, weil es weder eine Mitteilung noch einen Beweis dafür in den Gesetzesbüchern gebe, von denen sie glaubten, dass Mose sie geschrieben habe. Jesus tat, wozu bislang noch kein Schriftgelehrter imstande gewesen war, er widerlegte sie. Er wies sie darauf hin, dass Mose selbst Gott hatte sagen hören: „Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“(2Mos3, 6), und dass Gott unmöglich der Gott der Toten sein könne. Abraham, Isaak und Jakob seien also in ihm lebendig und also gebe es auch die Auferstehung der Toten. Kein Wunder, dass die Schriftgelehrten dies für eine gute Antwort hielten, hatte doch Jesus die Sadduzäer auf ihrem eigenen Feld widerlegt und geschlagen.

Du empfindest diesen Abschnitt vielleicht als ziemlich unfruchtbar. Zwar werden darin die Fragen behandelt, die zur Zeit Jesu von brennendem Interesse waren und deren Beantwortung die Schriftgelehrten voll überzeugen musste, dich berühren sie heute nicht mehr. Doch dieser dürre Abschnitt enthält eine wesentliche Aussage für alle, die andere im christlichen Glauben unterweisen oder ihn ihren Mitmenschen ans Herz legen möchten.

Jesus führte Beweise an, die von den Menschen, mit denen er diskutierte, verstanden wurden. Er redete mit den Leuten in ihrer eigenen Sprache; er widerlegte sie auf ihrem ureigensten Feld. Das ist der Grund dafür, weshalb ihm die einfachen Menschen mit Freuden zuhörten. Zuweilen empfinden wir beim Lesen religiöser oder theologischer Bücher, dass alles darin Gesagte wohl richtig sein mag, dass es jedoch ganz unmöglich ist, es in dieser Form auch den theologischen Lauen vorzutragen, die doch in der Welt und auch in der Kirche und Gemeinde eine überwältigende Mehrheit bilden.

Jesus redete in einer Sprache, die alle verstanden und ebenso verhielt es sich mit seinen Beweisgründen. Er widerlegte die Menschen mit ihren eigenen Worten, auf ihrem ureigensten Feld und mit ihren eigenen Vorstellungen. Du wirst ein umso besserer Verkündiger und Zeuge des christlichen Glaubens sein, je mehr du ihm darin nacheiferst und lernst, dich verständlich auszudrücken. Ich habe es oft genug beobachtet, wie Menschen ihre Sprache plötzlich veränderten, weil sie der Meinung waren, sie müssen plötzlich in einen „Oberheilgen Slang“ mit den Leuten reden. Dadurch werden Menschen die Jesus nicht kennen eher von dir vergrault, als vom Glauben angezogen zu werden. Du bist ein Botschafter an Jesus statt, um den Menschen das Evangelium zu bringen, so wie sie es verstehen. Damit noch möglichst viele zum Glauben kommen, denn Gott will nicht das auch nur ein Mensch verloren geht, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)