Andacht vom 09. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erlebnisreichen Tag. Viele Erlebnisse mit deinem Herrn deinem Gott wünsche ich dir. Gebe ihm in allem die Ehre und gibt es ihm nicht die Ehre dann lasse es sein. Strecke dich in allem was du tust nach Heiligkeit aus, den Gott ist Heilig, so sei auch du Heilig!

Was gibt es stärkeres als die Liebe?

Lukas 8, 43-48
Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte,
trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Kleides an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluss zum Stehen.
Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Da nun alle leugneten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, das Volk drückt und drängt dich.
Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich spürte, wie eine Kraft von mir ausging!
Als nun die Frau sah, dass sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn angerührt habe und wie sie auf der Stelle gesund geworden sei.
Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden!

Diese Begebenheit hat die Frühkirche entscheidend beeinflusst. Man glaubte, bei dieser Frau habe es sich um eine Heidin aus Caesarea Philippi gehandelt. Der Kirchenhistoriker Eusebius(gest. 339 n.Chr.) berichtet, die Frau habe auf eigene Kosten in ihrer Heimatstadt zur Erinnerung an ihre Heilung eine Statue errichtet. Dieses Denkmal soll erst von Julian dem Abtrünnigen, dem römischen Herrscher, der die heidnischen Götter wieder einführen wollte, zerstört worden sein, an seiner Stelle habe er sein eigenes Standbild errichten lassen, dass Gott jedoch durch einen Blitzstrahl vernichtet habe. Wer sich selbst erhöht wird erniedrigt werden, denn Hochmut kommt vor dem Fall. Leben in Demut in dieser Zeit und Welt und du wirst erhöht werden.
Die Schande der Frau bestand darin, dass sie den religiösen Vorschriften entsprechend als unrein galt(3.Mos15, 19-33). Durch den Blutfluss war sie vom Leben der anderen abgeschnitten. Das ist auch der Grund, weswegen sie nicht in aller Öffentlichkeit zu Jesus ging, sondern sich in der Masse verbarg und ihn berührt habe.

Alle frommen Juden trugen Gewänder mit Fransen(4Mos15, 37-41; 5Mos22, 12). Je vier weiße Fransen wurden mit einem blauen Faden zu einer Quaste zusammengebündelt. Sie sollten die Juden jedes Mal, wenn sie ein Gewand anlegten oder es an jemand anderem sahen, daran erinnert, dass Gott ihr Herr sei und dass sie verpflichtet seien, seine Gebote zu halten. Als es später gefährlich war, ein Jude zu sein, wurden diese Quasten an den Unterkleidern getragen. Sie haben sich bis auf den heutigen Tag den talith oder Schal erhalten, den die Juden um den Kopf schlingen wenn sie beten. Zur Zeit Jesu wurden sie jedoch nicht am Oberkleide getragen. Eine von diesen Quasten hatte die Frau berührt.

Was mich an der Geschichte besonders berührt, ist die Tatsache, dass von dem Augenblick an, da Jesus der Frau von Angesicht gegenübersteht, niemand mehr außer ihm und ihr dazusein scheint. Dabei befanden sie sich mitten in der Menschenmenge; doch die Menge um sie her war vergessen, und Jesus sprach zu der Frau, als ob es außer ihr niemand auf der Welt gäbe. Sie war eine arme, unbedeutende Kranke, mit einer Krankheit behaftet, die sie unrein machte und dennoch gab Jesus dieser einen unbedeutenden Person alles, was er vermochte. Auch für dich ist Jesus ganz alleine da, du kannst mit ihm im Gebet deine ganz intime Zeit mit ihm verbringen, jederzeit kannst du zu ihn kommen. Jesus holt dich immer dort ab, wo du gerade stehst, rufst du ihn ist er das, Jesus hat 24 Stunden, 7 Tage der Woche Zeit für dich, bei ihm gibt es nicht die Einschränkung der Sprechzeiten.

Wir Menschen sind sehr geschickt darin, alle Menschen zu etikettieren und sie je nach ihrer Bedeutung zu behandeln. Jeden Menschen dem wir begegnen packen wir innerhalb kürzester Zeit in eine Schublade, Vorurteile prägen ganz oft unser Leben. Menschen mit höreren Stand, Schauspieler, sportliche- und musikalische Idole, heben wir dabei auf einen imaginären Sockel und schwächere, ärmere und kranke Menschen fallen oftmals durchs Raster. Menschen von denen wir unseren Vorteil erhoffen bekommen eine Sonderstellung und Ansehen bei uns. Für Jesus besaß niemand ein solches von den Menschen erdachte Etikett. Für ihn war es stets nur ein Mensch, der sich in der Not befand. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, jeder kann so kommen wie er ist. Er hat aus Liebe für dich und für alle Menschen seinen Sohn geopfert(Joh3, 16).

Die Liebe denkt an Menschen nie in Begriffen ihrer Bedeutung für die Umwelt.

Einst suchte ein vornehmer Mann den englischen Schriftsteller Thomas Calyle auf, als er gerade an einer Arbeit saß, bei der er nicht gestört werden wollte. Doch Jane, seine Frau, nahm den Besucher mit nach oben und öffnete die Tür einen Spalt breit, damit er den Weisen wenigstens sehen konnte. Als sie den in seine Arbeit vertieften und alles um sich herum vergessenden Carlyle gesehen hatte, sagte sie: „Das ist Thomas Carlyle, von dem die ganze Welt spricht. Er ist mein Mann“. Jane maß ihn nicht an den Maßstäben der Welt, sondern nach denen der Liebe. Eine Reisende, die kurz vor Ausspruch des Zweiten Weltkrieges Georgien bereiste, wurde in eine kleine Hütte zu einer sehr bescheidenen, armen alten Frau geführt. Die alte Bauersfrau fragte die Dame, ob sie auch nach Moskau fahre. Als diese bejahte, bat die Frau sie: „Macht es ihnen etwas aus, wenn sie ein Päckchen selbstgemachter Sahnebonbons für meinen Sohn mitnehmen?“ Er konnte in ganz Moskau nichts auftreiben, was ihnen gleichkam. Der Sohn dieser Frau hieß Josef Stalin. Wir denken bei den Namen dieses russischen Diktators normalerweise nicht an einen Mann, der gern Sahnebonbons aß, doch seine Mutter tat es! Denn ihr bedeuteten die Maßstäbe der Welt nichts.

Jeder hat in seinem Freundeskreis Menschen mit denen andere keinen Kontakt haben wollen würden. Ich selber weiß, welche Meinung so manche Leute von mir haben, aber dann gibt es auch Menschen die mich lieben. Jeder sieht jeden Menschen anders, wir sind alle sehr verschieden, aber jeder einzelne, eine einzigartige Wertvolle Schöpfung Gottes. Du bist wertvoll, auch wenn du dich vielleicht nicht für wertvoll erachtest, bist du es doch und du darfst lernen dieses zu erfahren. Gott hat jeden einzelnen Menschen lieb, egal was er auch in der Welt sein mag, egal welcher Rasse er abstammt, bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Umso mehr Jesus in dir Gestalt gewinnt umso weniger gibt es bei dir ein Ansehen der Person, weil du lernst alle Menschen mit den Augen Jesus Christus zu sehen.

Fast alle hätten die Frau in der Menge als völlig unbedeutend abgetan. Für Jesus dagegen war sie ein Mensch in Not, und so zog er sich mit ihr aus der Menge zurück und widmete sich ihr allein. „Gott liebt jeden einzelnen von uns so sehr, als wären wir der einzige Mensch, dem seine Liebe gälte“. Sehe auch du das Leid der Menschen und begegne ihm mit der Liebe Gottes, dann wird das Leiden zerbrechen, denn die Liebe ist die Stärkste Kraft die es gibt, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)