Andacht vom 04. Mai 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erlebnisreichen Tag. Viele wunderschöne Erlebnisse sollen dich durch den Tag begleiten. Habe auch Freude an den kleinen Dingen, denn auch sie sind von Gott für dich geschaffen. Dass erste wunderbare Erlebnis hast Du, wenn du morgens in den Spiegel schaust, Gott hat dich wunderbar geschaffen!

Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen!

Lukas 23, 50-56
(der ihrem Rat und Tun nicht beigestimmt hatte) von Arimathia, einer Stadt der Juden, der auf das Reich Gottes wartete, -
dieser ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu
und nahm ihn herab, wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in eine ausgehauene Gruft, worin noch niemand gelegen hatte.
Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Die Frauen aber, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, gaben ihm das Geleite und sahen sich die Gruft an und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Dann kehrten sie zurück und bereiteten Spezereien und Salben; am Sabbat aber ruhten sie nach dem Gesetz.

Es war Sitte, dass der Leichnam eines Verbrechers nicht beerdigt wurde, sondern den Hunden und Geiern zum Fraß überlassen wurde; Joseph von Arimathia bewahrte den Leichnam Jesu vor dieser Schmach. Die Zeit drängte, da Jesus an einem Freitag gekreuzigt wurde und der jüdische Sabbat auf unseren Samstag fällt. Der Tag begann bei den Juden um 18:00 Uhr. Das heißt also, dass am Freitag um 18:00 Uhr der Sabbat begann. So blieb den Frauen gerade noch Zeit, um festzustellen, wohin Jesu Leichnam gebracht wurde, ehe sie zu Hause Spezerei und Salben für ihn zubereiteten. Doch dann müssten sie aufhören, da nach 18:00 Uhr alle Arbeit gegen das Gesetz verstieß.

Die Gestalt des Joseph von Arimathia ist für uns von ganz besonderen Interesse.

Einer Legende zufolge soll Joseph von Arimathia im Jahre 61 n. Chr. von Philippus nach England geschickt worden sein. Er brachte den Kelch mit, aus dem Jesus mit den Jüngern beim letzten Abendmahl getrunken hatte. Darin befand sich das Blut Jesus Christi. Dieser Kelch wurde zum Heiligen Gral, den zu finden und anzuschauen der Traum König Arthurs  und seiner Ritter war. Als Joseph von Arimathia in Galdstonebury eintraf, soll er seinen Stab in den Boden getrieben haben, um sich in seiner Ermattung darauf zu stützen. Dieser Stab nun fing an zu sprossen und zwar so, dass ein Strauch daraus wurde, der jedes Jahr am ersten Weihnachtstag blühte. Der Dornbusch St. Josephs blüht immer noch, in Gladstonbury wurde die allererste Kirche Englands errichtet und zu der Kirche, die nach der Legende mit dem Namen Joseph von Arimathias verknüpft ist, pilgern immer noch viele Christen.

Etwas Tragisches haftet dem Joseph von Arimathia an. Er verschaffte Jesus ein Grab, wir hören, dass er dem Hohen Rat angehörte, der Verurteilung Jesus zum Tode jedoch nicht zugestimmt hatte. Doch es wird auch mit keinen einzigen Wort etwas davon erwähnt, dass er seine Stimme gegen das Urteil erhoben habe. Vielleicht schwieg er; vielleicht ging er fort, als er sah, dass er machtlos war gegenüber dem Lauf, den die Angelegenheit gegen seinen Willen genommen hatte. Ich kenne diese Situation des Schweigens aus meinen eigenen Leben gut genug. Wie oft wollte ich etwas sagen und schwieg doch und hinterher habe ich es bereut das ich nicht geredet habe. Vor meinen Leben mit Jesus Christus konnte ich nur sprechen, wenn ich genügend Alkohol getrunken hatte, dann hat sich meine Zunge gelöst. Dann habe ich alles das rausgelassen, was sich tief in meinen Herzen vergraben hatte. Dann hatte ich den Mut, die Worte die in meinen Herzen lebten auszusprechen. Preis den Herrn, Jesus Christus hat mich geheilt und mich vollkommen wiederhergestellt. Heute predige ich vor vielen Leuten und halte viele Gespräche, in denen ich sogar der Wortführer bin. Ich erhebe meine Stimme gegen jede Ungerechtigkeit, heute kann ich nicht mehr schweigen, hehe, obwohl ich das manchmal lieber sollte.

Wie anders hätte Joseph von Arimathia dagestanden, wenn er gesprochen hätte! Wie hätte Jesu Herz höher geschlagen, wenn er in der schrecklichen, von Hass erfüllten Versammlung wenigstens seine Stimme sich für ihn erhoben hätte! Doch Josephus wartete, bis Jesus tot war, dann legte er ihn ins Grab. Es liegt eine Tragik darin, dass wir die Blumen, die wir Menschen zu ihren Lebzeiten hätte schenken sollen, auf ihr Grab pflanzen. Wir kommen für ihre Todesanzeige auf, wir ehren sie mit einer Gedenkfeier oder mit einer Gedenkminute in irgendwelchen Ausschüssen und statten ihnen dabei den Dank und das Lob ab, die wir ihnen zu Lebzeiten schuldig geblieben sind.

Wie oft quält und der Gedanke, dass wir nicht gesprochen haben, solange sie lebten. Ein einziges Wort zu einem lebenden Menschen ist mehr wert als ein Schwall von Ehrungen, die wir dem Toten zollen. Verschiebe die Dinge die du heute erledigen kannst nicht auf morgen oder übermorgen oder überübermorgen, dann kann es plötzlich zu spät sein. Wenn es zu spät ist musst du den Rest deines Lebens mit deinem Gewissen leben, dass dich immer und immer wieder daran erinnern wird. Wenn du heute nicht dein „Ja“ für Jesus gibst kann er morgen zu spät sein. Entscheide jetzt wo du die Worte liest für Jesus Christus, damit du es später nicht bereuen musst, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)