Andacht vom 24. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag. Solange es an dir liegt, halte Frieden mit jedermann. Behandle jeden Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest!

Jesus beruft die Jünger, auch du bist berufen!

Lukas 6, 12-19

Es begab sich aber in diesen Tagen, daß er hinausging auf den Berg, um zu beten, und er verharrte die Nacht hindurch im Gebet zu Gott.

Lk 6,1Und als es Tag geworden, rief er seine Jünger herzu und erwählte aus ihnen zwölf, die er auch Apostel nannte:

Simon, den er auch Petrus nannte, und dessen Bruder Andreas, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,

Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt Zelotes,

Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Ischariot, der zum Verräter wurde.

Und er stieg mit ihnen hinab und stellte sich auf einen ebenen Platz mit einer großen Schar seiner Jünger und einer großen Menge Volkes aus ganz Judäa und von Jerusalem und von der Meeresküste, von Tyrus und Zidon, die gekommen waren, um ihn zu hören und geheilt zu werden von ihren Krankheiten;

und die, welche von unreinen Geistern geplagt waren, wurden geheilt.

Und alles Volk suchte ihn anzurühren, denn Kraft ging von ihm aus und heilte alle.

Jesus beruft die Jünger. Es ist interessant und heilsam zugleich, einmal zu untersuchen, warum er sie erwählte, denn bis auf den heutigen Tag hat sich an den Gründen, aus denen Jesus Menschen braucht, und an den Absichten, die er mit den Menschen verfolgt, die bereit sind, ihm zu folgen, nichts geändert.

Markus 3, 14 lesen wir, dass er sie, zu sich rief, damit sie bei ihm sein sollten. Das bedeutet zweierlei. a) Jesus rief sie als Freunde zu sich. Es ist erstaunlich, dass Jesus der menschlichen Freundschaft bedurfte. Ein Kernstück des christlichen Glaubens besteht darin, dass wir in aller Ehrfurcht und Bescheidenheit sagen dürfen, dass Gott ohne Menschen nicht froh sein kann. Gott hat uns Menschen geschaffen, damit wir Gemeinschaft mit ihm haben. Weil Gott unser Vater ist, bleibt in seinem Herzen solange ein leerer Platz, bis auch der letzte Mensch zu ihm heimgefunden hat. Ich sage nicht dass alle finden werden. Aber Gott möchte das kein Mensch verloren geht und alle zu Erkenntnis der Wahrheit kommen(1Tim2, 4), das ist sein Wunsch und dein Auftrag, Menschen allezeit das Evangelium zu verkündigen. b) Jesus wusste, dass sein Ende Nahe war. Hätte er zu einer späteren Zeit gelebt, hätte er unter Umständen ein Buch geschrieben, dass seine Lehre über dir ganze Welt verbreitet hätte. Aber zu der Zeit, in der er lebte, waren die Männer, die er auswählte, dazu berufen, seine Botschaft in sich aufzunehmen. Sie waren lebendige Bücher für ihn. Sie sollten ihn begleiten, damit sie eines Tages seine Botschaft allen Menschen übermitteln konnten. Wie du wohl schauen würdest, wenn es bei dir heute heißen würde „eine E-Mail von Jesus in deinem Postfach“ oder „Jesus Christus hat dir eine Freundschaftsanfrage“ bei Facebook gestellt, oder bei dir an der Tür klingeln würde, mit der Mitteilung du bist berufen, folge mir nach. Aber an den Jüngern siehst du was es heißt berufen zu sein, „folge mir nach“, verbringe den ganzen Tag und die ganze Nacht mit mir, weiche mir nicht von der Seite, sei immer da. Das bedeutet berufen zu sein und Jesus Christus nachzufolgen. Nicht nur wenn du Lust und Zeit für Jesus hast, nicht nur sonntags in der Gemeinde, sondern allezeit.

Jesus wählte sie unter seinen Schülern aus. Ein Schüler ist jemand, der etwas lernt. Sie sollten diejenigen sein, die ständig mehr von ihm und über ihn erfuhren. Christ bist du, wenn du dich dein ganzes Leben hindurch bemühst, etwas von dem Herrn zu lernen, dem du eines Tages von Angesicht zu Angesicht begegnest und den du als den erkennen wirst, der er ist. Höre niemals auf von Jesus Christus zu lernen, sei ein wahrer Nachfolger, der das gelernte in seinem Leben in die Tat umsetzt. Denn ansonsten hat das Wort Gottes wenig Sinn, wenn es nicht gelebt werden würden in allem.

Jesus berief sie als Apostel zu sich. Mit dem griechischen Wort apostolos bezeichnet man jemanden, der ausgesandt wird, einerlei, ob es ein einfacher Bote oder ein Botschafter ist. Die Apostel sollten also seine Botschafter bei den Menschen sein. Ein kleines Mädchen, das im Kindergottesdienst von den Aposteln gehört und das Wort nicht ganz richtig verstanden hatte, weil es noch sehr klein war, erzählte den Eltern zu Hause, es habe etwas von Jesus Musterbeispielen gehört. Ein Botschafter steht in einem fremden Land tatsächlich stellvertretend für sein Land da, für das er auch sprechen muss. Er ist in ganz besonderem Maße ein Musterbeispiel  seines Landes. So sind auch du und alle Christen aufgerufen, Botschafter Christi, ein Musterbeispiel zu sein, nicht nur mit den Worten, sondern mit deinem ganzen Leben und mit deinen Taten.

Von den Zwölf selbst wollen wir uns zwei Dinge merken,

  1. Sie waren ganz einfache Männer. Es befand sich weder ein reicher noch ein berühmter noch ein einflussreicher Mann unter ihnen; sie hatten auch keine besondere Erziehung genossen, sondern waren Männer aus dem Volk. Es ist, als ob Jesus damit habe sagen wollen: „Gebt mir zwölf Durchschnittsmenschen (bitte nicht falsch verstehen), dann will ich die Welt verwandeln“. Das Werk Jesu liegt nicht in den Händen von Menschen, die in der Welt als bedeutend gelten, sondern in der Hand von Durchschnittsmenschen, wie auch ich es bin. Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person(Röm2, 11), es gibt keinen Menschenkult, wie es ihn unter uns Menschen zu tausenden gibt. Alles was irgendwie aus der Masse hervorsticht wird angebetet. Selbst in den Gemeinden ist es so, alle Gemeinden ringen um den einen besonderen Prediger, der ach so ein großes Zeugnis sein muss, den müssen wir bei uns in der Gemeinde haben, unbedingt.
  2. Es war eine bunte Gesellschaft, ein merkwürdiges Gemisch. Greifen wir nur einmal zwei von ihnen heraus. Matthäus war ein Zöllner, galt also als Verräter und Abtrünniger seines Landes. Simon war Zelot; die Zeloten waren fanatische Nationalisten, die sich geschworen hatten, jeden Überläufer und Römer dessen sie habhaft werden konnten, umzubringen. Es gehört zu den Wundern der Macht Jesu Christi, dass Matthäus und Simon Zelotes friedlich in der so engen Gemeinschaft der Apostel miteinander lebten. Wenn Menschen wirklich Christen sind, können auch Personen, die sich nach Charakter und Typ wesentlich voneinander unterscheiden, in Frieden miteinander auskommen. Von dem englischen Schriftsteller Gilbert Chesterton und seinem Bruder Cecil wird berichtet: „Sie hatten ständig Auseinandersetzungen miteinander, aber sie stritten sich niemals“. Nur in Jesus Christus lässt sich das Problem des menschlichen Zusammenlebens lösen, und das liegt daran, dass selbst grundverschiedene Menschen miteinander verbunden sein können, weil beide Jesus Christus lieben.

Wenn wir Jesus Christus wirklich lieben, werden wir uns auch untereinander lieben. Denn jeder einzelne ist eine wunderbare Schöpfung Gottes, alle Menschen werden von Gott geliebt. Hast du auch noch so große Schwierigkeiten mit einen Bruder oder Schwestern, du bist doch, durch den Herrn mit ihnen verbunden, zusammen seid ihr der Leib Christi, seine Gemeinde. Ist dir, es nicht möglichen deinen Bruder oder Schwester zu lieben, gehe ins Gebet und kehre um, von deinen falschen Wegen, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)