Andacht vom 19. Februar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Sonntag. Komme in die Ruhe und höre was dein Gott dir heute sagen möchte, sei einmal ganz stille vor deinem Herrn. Er möchte dir seinen Weg für dein Leben weisen und möchte deinen ganzen Mangel ausfüllen. Lege alles ab, was dich daran hindert in die Ruhe Gottes zu kommen und lasse dich verwöhnen!

Schafe unter Wölfen!

Lukas 10, 1-16
Darnach aber bezeichnete der Herr noch siebzig andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte.
Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende!
Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.
Traget weder Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßet niemand auf dem Wege.
Wo ihr aber in ein Haus hineingehet, da sprechet zuerst: Friede diesem Hause!
Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.
In demselben Hause aber bleibet und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Gehet nicht aus einem Haus ins andere.
Und wo ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, da esset, was euch vorgesetzt und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen!
Wo ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, da gehet auf ihre Gassen hinaus und sprechet:
Auch den Staub, der sich von eurer Stadt an unsre Füße gehängt hat, wischen wir ab wider euch; doch sollt ihr wissen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen ist!
Ich sage euch, es wird Sodom an jenem Tage erträglicher gehen als dieser Stadt.
Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn zu Tyrus und Zidon die Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie vorlängst im Sack und in der Asche sitzend Buße getan.
Doch es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen im Gerichte als euch.
Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhoben worden, du wirst bis zur Hölle hinabgeworfen werden!
Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat.

In diesem Abschnitt ist von einer größeren Aussendung als von der der Zwölf die Rede. Die Zahl siebzig war bei den Juden eine symbolische Zahl. a.) Siebzig hatte die Zahle der Ältesten betragen, die Mose auf Gottes Geheiß ausgewählt hatte, damit sie ihn bei der Aufgabe unterstützen, das Volk Israel durch die Wüste zu führen und ihm halfen, die Last zu tragen(4.Mos11, 16. 17. 24. 25). b.) Siebzig betrug die Zahl der Mitglieder des Synedriums, des höchsten jüdischen Gerichthofes. In Bezug auf diese beiden Körperschaften gesehen sind die Siebzig, die Jesus aussandte, als seine Helfer. c.) Man glaubte, es gäbe siebzig Völker auf der Erde.

Das Prinzip Mitarbeiter zu zweien auszusenden, ist sehr wichtig in Gottes Werk, weil es die Möglichkeit zu vereintem Glauben und größerer Weisheit bietet. Außerdem hilft es, den Rücken zu stärken und persönliche Verantwortlichkeit zu gewährleisten.

(Weitere Textstelle, die sich um das Zweier-Prinzip drehen, sind Mt18, 10; Mk6, 7; 14, 13; Lk7, 19; Joh1, 35-41: 8, 17; Apg9, 38; 10, 7; 15, 36-41; 19, 22; 2Kor13, 1; 1Tim5, 19; Hebr10, 28; Offb11, 3-6. 10-12)

Wenn du als Gläubiger, treu Gottes Willen befolgst(d.h. seine Pläne, Absichten und wünsche), wirst du bedroht und vielen Gefahren begegnen. Deine Botschaft, deine Methoden, dein Charakter, ja selbst dein Leben wird angegriffen von gottlosen Menschen und zerstörerischen Kräften des Bösen in der Welt. Weil du dieses weißt, muss du um Gottes Gegenwart, Schutz und Fürsorge beten. Gott wird deine Bitten erhören und dich als seine Kind schützen, er wird dafür sorgen dass dir nicht geschieht. Er wacht über dich an jedem Ort, zur jeder Zeit, bei Tag und bei Nacht. Stelle dich unter den Schutz des kostbaren Blutes Jesus Christus.

Etwas recht interessantes, wirft der Satz auf, in dem die Stadt Chorazin, Weh vorausgesagt wird. Stillschweigend wird dabei vorausgesetzt, dass Jesus dort große Dinge bewirkte. In den uns überlieferten Evangeliumsberichten wird dieser Name sonst nirgendwo auch nur erwähnt und wir wissen nicht das Geringste darüber, was Jesus dort gesprochen oder getan hat.

In diesem Abschnitt erfahren wir entscheidend wichtige Dinge sowohl über den, der predigte, wie über den, der zuhört.

  1. Prediger sollen sich nicht mit materiellen Dingen belasten; sie sollen ohne Gepäck reisen. Nur so leicht werden wir von den Angelegenheiten dieses Lebens umgarnt und in sie verstrickt. Ein englischer Schriftsteller und Kritiker, der Politik eines großen Hauses durchschaut hatte, bemerkte voller Grimm: „Diese Dinge machen es einem schwer, zu sterben“. Das irdische darf das Himmlische nicht auslöschen. Achte immer darauf dass dich das irdische nicht von Gott abhält und dich zu guter Lest wegführt. Deine Schätze liegen im Himmelreich für dich bereit, strecke dich mit allen deinem Sein nach Gott aus. Strecke dich nach Heiligkeit aus, den dein Gott ist Heilig. Achte darauf das dein irdischer Besitzt nicht einengt und dich davon abhält nach Gottes Willen zu trachten und zu leben.
  2. Die Prediger sollen sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren. Sie sollen unterwegs niemand begrüßen. Das geht auf eine Anweisung zurück, die Elisa Gehasi gab(2Kön4, 29). Es handelt sich dabei nicht um eine Anweisung zur Unhöflichkeit; der Hinweis besagt lediglich, dass der Mann Gottes sich nicht mit nebensächlichen Dingen aufhalten soll, solange größere Aufgaben auf ihn warten. Auch für dich soll Jesus Christus der Mittelpunkt deines Lebens und Handelns sein. Daraus sollen sich deine Entscheidungen und deine Wege ergeben, sie sollen Gott geführt sein, durch den Heiligen Geist. Achte immer darauf dass dein Handeln, Gott die Ehre gibt und gibt es Gott nicht die Ehre dann lasse es sein.
  3. Der Prediger darf aus seinem Wirken keinen Vorteil für sich herausschlagen. Er soll essen, was ihm vorgesetzt wird; er soll nicht von Haus zu Haus ziehen, um sich die beste und angenehmste Unterkunft auszusuchen. Es dauerte gar nicht lange, da gab es bereits Schmarotzer in der Gemeinde Gottes. Achte immer darauf, welchen Herrn ein Prediger dient, den schnöden Mammon oder Gott, denn er kann nur einen Herren dienen(Mt6, 24) Etwa um das Jahr 100 n. Chr. Gab die Kirche unter dem Titel „Die Lehre der zwölf Apostel“ das erste Buch mit Verhaltensregeln heraus. Damals wanderten Propheten von Stadt zu Stadt. In diesem Buch nun wurde genau festgelegt, dass jeder Prophet, der länger als drei Tage an einem Ort weile, ohne zu arbeiten, ein falscher Prophet sei; ebenso sei jeder, der im Namen des Heiligen Geistes um Geld oder eine Mahlzeit bitte, eine falscher Prophet! Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert, doch soll der Diener des Gekreuzigten niemals auf ein Wohlleben bedacht sein. Jesus alleine soll der Mittelpunkt deines Lebens sein, alles andere wird dir zufallen. Strecke dich mit dein ganzen Wollen und handeln, nach sein Reich und seiner Herrlichkeit aus(Mt6, 33).
  4. Von dem, der Gottes Wort hört, heißt es an dieser Stelle, er nehme damit eine große Verantwortung auf sich. Jeder Mensch wird einmal danach beurteilt werden, ob er die ihm gebotenen Chancen, etwas zu erfahren, auch wahrgenommen hat. Einem Kind billigen wir manches zu, was wir an einem Erwachsenen verurteilten; wir verzeihen dem Angehörigen eines Naturvolkes etwas, wofür wir einen zivilisierten Menschen bestrafen würden. Jedes Vorrecht bringt gesteigerte Verantwortung.
  5. Gottes Anruf zurückzuweisen, ist etwas Schreckliches. Jede Verheißung Gottes kann für den Menschen, der sie gehört hat, zugleich seine Verdammung bedeuten. Wenn er diese Verheißungen anerkennt, sind sie für ihn die größte Herrlichkeit; doch wer sie hört und nicht annimmt, wird einst gegen sich selbst als Zeuge auftreten müssen. Du hast in allem einen freien Willen, es liegt an dir, wie du dich entscheidest. Gott will deine Liebe aus eigener Entscheidung, er hat dich in allem zuerst geliebt, ob du seine Liebe erwiderst liegt an dir allein.

Jesus weist nochmals daraufhin, dass das „Reich Gottes“ seine äußerste Autorität, Macht, Pläne und Absichten auf der Erde und bis in Ewigkeit, stark mit der Heilung der Kranken einhergeht. Deine Treue in allem stellt dich vor eine große Aufgabe und Verantwortung. Bist du im Kleinsten treu, bist du auch im Großen treu; und wenn du im Kleinsten ungerecht bist, bist du auch im Großen ungerecht. Sei du ein gutes Zeugnis für deinen Gott auf dieser Welt, denke immer daran du bist ein Botschafter an Jesu statt, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)