Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfreulichen Tag. Habe Freude in allem was du tust, tute es aus Liebe, aus Liebe zu Jesus oder tue es nicht. Gebe in allem Jesus Christus die Ehre, gibt es ihm nicht die Ehre, lasse es bleiben!
Das Reich Gottes soll für dich, wie ein Fest sein!
Lukas 14, 15-24 Als nun einer, der mit ihm zu Tische saß, solches hörte, sprach er zu ihm: Selig ist, wer das Brot isst im Reiche Gottes! Er aber sprach zu ihm: Ein Mensch machte ein großes Mahl und lud viele dazu. Und er sandte seinen Knecht zur Stunde des Mahles, den Geladenen zu sagen: Kommet, denn es ist schon alles bereit! Und sie fingen alle einstimmig an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und bin genötigt, hinauszugehen und ihn zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich! Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und gehe hin, sie zu prüfen; ich bitte dich, entschuldige mich! Wieder ein anderer sprach: Ich habe eine Frau genommen, darum kann ich nicht kommen! Und der Knecht kam wieder und berichtete das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Geh eilends hinaus auf die Gassen und Plätze der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein! Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, wie du befohlen hast; es ist aber noch Raum da! Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus an die Landstraßen und Zäune und nötige sie hereinzukommen, damit mein Haus voll werde! Denn ich sage euch, daß keiner jener Männer, die geladen waren, mein Mahl schmecken wird.
Die Juden besaßen eine Reihe herkömmlicher Vorstellungen von der Zeit, in der Gott geschichtlich in Erscheinung tritt und das goldene Zeitalter anbrechen werde. Zu den Bildern, in denen sie davon sprachen, gehörte auch das große Abendmahl des Messias. An jenem Tage werde Gott seinem Volk ein Festmahl bereiten, bei dem Leviathan, das Seeungeheuer, einen Bestandteil des Mahles bilden werde. An dieses Abendmahl dachte der Mann, der zu Jesus sprach. Als er von der Seligkeit derer sprach, die Gäste dieses Abendmahls seien, dachte er ausschließlich an die Juden, denn kein stranggläubiger Durchschnittsjude hätte sich auch nur im Traum einfallen lassen, dass Heiden und Sünder an diesem Mahl Gottes teilnehmen könnten. Das wusste Jesus genau und darum erzählte er dies Gleichnis.
Wenn jemand in Palästina ein Fest veranstaltete, wurde der Tag dafür lange im Voraus festgesetzt und ebenso rechtzeitig die Einladungen verschickt und angenommen; doch die Stunde, zu der die Gäste erscheinen sollten, wurde dann noch nicht mitgeteilt. Erst wenn am festgesetzten Tage alle Vorbereitungen getroffen waren, wurden Diener ausgesandt, um die bereits eingeladenen Gäste an ihr Kommen zu erinnern. Eine Einladung zunächst anzunehmen und ihr dann am festgesetzten Tage nicht zu folgen, galt als schwere Beleidigung des Gastgebers.
Mit dem Menschen der die Einladung ausspricht, ist im Gleichnis Gott gemeint und mit den ursprünglichen eingeladenen Gästen sind die Juden gemeint. Während der langen Geschichte ihres Volkes hatten sie ständig auf den Tag gewartet, an dem Gott erscheinen werde; und als es dann zu ihnen kam, folgten sie seiner Einladung unseligerweise nicht. Die Leute von den Straßen und Gassen verkörpern die Zöllner und Sünder, die Jesus in einer Weise begrüßten und willkommen hießen wie niemand von den strenggläubigen Juden; die auf den Landstraßen und an den Zäunen Aufgelesenen verkörpern die Heiden, für die ebenfalls noch Platz genug beim großen Abendmahl Gottes war. Bengel ein Theologe aus der Zeit des Pietismus der einen Bibelkommentar herausgab, hat es folgendermaßen ausgedrückt: „Die Natur wie die göttliche Gnade verabscheuen im gleichen Maße die Leere“. Als die Juden Gottes Aufforderung nicht nachkamen, so dass sein Tisch unbesetzt blieb, wandte er sich mit seiner Einladung an die Heiden.
Leider ist mit einem Satz dieses Gleichnisses schändlicher Missbrauch getrieben worden. „Gehe aus“, sagte der Herr, „und nötige sie hereinzukommen“. Schon Augustinus hat daraus den Befehl abgeleitet, die Menschen zum christlichen Glauben zu zwingen und ebenso hat man den Satz dazu missbraucht, um die Inquisition zu verteidigen: Daumen schrauben, Folter, Androhungen von Gefangenschaft und Tod; alle Kampagnen gegen Ketzer, die dem Christentum zur Schande gereichen. Wir sollten diesem Satz stets einem anderen zur Seite stellen: „Die Liebe Christi dringet uns“(2Kor5, 14). Im Reich Gottes gibt es nur einen einzigen Zwang, den Zwang zur Liebe. Sei allezeit wachsam, dass du das Wort Gottes niemals missbrauchst. Das Wort Gottes dient niemals zur Manipulation und um Angst zu verbreiten, es dient nicht dafür, deine Dinge durchzusetzen. Nutze es nicht um Angst und Schrecken zu verbreiten, damit möglichst viele Zwangsbekehrungen stattfinden. Gott ist Liebe, er möchte das Herz der Menschen, er möchte dein Herz, er ist kein Schreckensdiktator.
Obwohl dieses Gleichnis eine Drohung für die Juden darstellte, die Gottes Aufforderung nicht nachgekommen waren, und den Heiden, Sündern und Ausgestoßenen, die nie daran gedacht hatten, große Herrlichkeit versprach, enthält das Gleichnis über die zeitlich bedingte Bedeutung hinaus ewiggültige Wahrheiten, die nie veralten. Im Gleichnis hören wir, welche fadenscheinigen Entschuldigungen die geladenen Gäste vorbringen. Auch heute unterscheiden sich die Entschuldigungen der Menschen nicht allzu sehr von ihnen.
Der erste erwiderte, er müsse sich einen Acker ansehen, der er gerade gekauft habe. Das Geschäft bedeutete ihm mehr als der Ruf, den Gott an ihn ergehen ließ. Auch heute noch gibt es Menschen, die so völlig in den Dingen dieser Welt aufgehen, dass sie weder zum Gottesdienst noch zum Gebet Zeit haben. Achte allezeit darauf, dass du deinen Herrn und Gott nicht aus den Augen verlierst. So dass er erst zur Nebensachen wird und dann ganz ausgelöscht wird aus deinem Denken und deinem Leben. Lebe täglich ein Beziehung mit ihn, gebe ihm den Raum in deinem Leben den ihm gebührt. Er hat für dich seinen eigenen Sohn geopfert, damit er wieder persönlich mit dir in Kontakt treten kann, er sehnt sich nach dir.
Der zweite erwiderte, er habe fünf Joch Ochsen gekauft, die er sich anschauen müsse. Das Neue lockte ihn mehr als der Ruf Jesus Christi. Es kommt häufig vor, das Menschen von ihre, neu erworbenen Besitz so in Anspruch genommen werden, dass dadurch der Gedanke an Gott und Gottesdienst völlig verdrängt wird. Es gibt Menschen, die, nachdem sie sich ein Auto gekauft haben, sagen: „Wir sind zwar sonntags immer in die Kirche/Gemeinde, aber jetzt nutzen wir den Tag dazu aus, um aufs Land hinauszufahren“. Die Gefahr ist groß, das wir die Zeit, die Gott vorbehalten sein sollte, für ein neues Spiel, ein neues Hobby verwenden, oder um einer neuen Freundschaft willen Gott vergessen. Ich habe mal eine Nachricht erhalten, in der mir mitgeteilt wurde, „ich brauche deinen Jesus nicht mehr, ich habe mich frisch verliebt und bin Glücklich“. Das ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, aber es war einen Entscheidung, eine Entscheidung gegen unseren Retter Jesus Christus.
Der dritte schließlich erwiderte noch nachdrücklicher als die anderen beiden: „Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommt“, was für eine Parallele zu meinen Erlebnis, du siehst, es gibt nichts Neues unter der Sonne. In einer der wunderbar barmherzigen alttestamentlichen Vorschriften hießt es: „Wenn jemand sich kurz vorher eine Frau genommen hat, soll er nicht mit dem Herr ausziehen und man soll ihm nichts auferlegen. Er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, dass er fröhlich sei mit seiner Frau, die er genommen hat“(5Mos25, 4). Zweifellos dachte der Mann bei seiner Absage an diese Vorschrift. Es liegt eine tiefe Tragik darin, wenn gute, ja hervorragende Dinge dein Leben so erfüllen, dass der Ruf Gottes an dich dadurch verdrängt wird. Es gibt nichts Schöneres als ein Heim und eine Familie und doch sind beide nicht um selbstsüchtige Zwecke willen da.
Wenn du mit Gott lebst, kommst du auch mit deinen Mitmenschen gut aus; wer seinen Mitmenschen dient, erweist sich selbst den besten dienst. In einem Hause, dessen Bewohner stets daran denken, dass sie auch zu der großen Familie Gottes gehören und seine Kinder sind, wird stets eine gute Atmosphäre herrschen.
Zum Schluss möchte ich noch einmal ausdrücklich festhalten: Der ganze Anschnitt, Lukas 14, 1-24, handelt von Festen und Gastmählern. Es ist sehr bezeichnend, dass Jesus diese Begriffe verwendet, um das Reich Gottes und seinen Dienst am Reich Gottes zu charakterisieren. Das Reich Gottes ist der Inbegriff des glückseligen Lebens, das der Mensch zu führen vermag. Damit werden endgültig alle diejenigen Christen verurteilt, die sich fürchten, dass Leben zu genießen. Von jeher hat es Vertreter des Christentums gegeben, die das Leben seiner Farben beraubt haben. Julian der abtrünnige hat von ihnen als blassgesichtigen, flachbrüstigen Christen gesprochen, denen die Sonne vergebens scheine. Und ein Dichter verleumdete Christus mit der Behauptung:
„Du bleicher Galiläer, hast gesiegt,
Grau ward die Welt durch deines Atems Hauch“
Ein anderer Schriftsteller, der in einer strengen, engherzigen Umgebung aufwuchs, berichtet davon, dass eine fromme alte Tante ihm als Kind einen Hampelmann, den er geschenkt bekommen hatte, mit den Worten weggenommen habe, Spielzeug sei nichts für christliche Kinder. Selbst ein großer, bedeutender Gelehrter hat einmal gesagt, er könne sich Jesus weder als spielendes Kind noch als lächelnden Mann vorstellen. Und zu den wenigen Fehlern John Wesley gehörte es ebenfalls, dass er bei einer Schulgründung in der Nähe von Bristol bestimmte, dass weder in der Schule noch auf dem Gelände der Schule Spiele erlaubt sein sollten, mit der Begründung: „ Wer als Kind spielt, wird auch als Erwachsener noch spielen“. Es gab keine Ferien. Die Kinder mussten um vier Uhr aufstehen und die erste Stunde des Tages betend und meditierend verbringen. Und freitags mussten sie bis drei Uhr nachmittags fasten. Ein bekannter Theologe hat diese Maßnahme als „Torheiten, die der menschlichen Natur spotten“, bezeichnet.
Du darfst niemals vergessen, dass Jesus an das Reich Gottes dachte wie an ein Fest. Ein mürrischer Christ ist ein Widerspruch in sich selbst. John Locke, der große Philosoph der Aufklärung hat das Leben einmal als „einen unverhofften Triumph“ bezeichnet. Kein vernünftiges Vergnügen ist Christen verwehrt, denn Christ sein heißt, auf immer an einem Hochzeitsmahl teilzuhaben. Lebe hier auf Erden mit Freuden, als ein Botschafter an Jesus Christus statt. Dem der Gott liebt, ist kein Ding unmöglich(Lk1, 37), kein Berg ist zu hoch und zu schwer um ihn, in Jesus wunderbaren Namen zu versetzen. Habe Freude allezeit und abermals sage ich dir, habe Freude allezeit, Maranatha!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm(Lionheart)