Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag. Komme in die Ruhe des Herrn und lasse dich in seine Arme fallen. Höre was er dir sagen möchte und bete für die Kraft seinen Weg umsetzen zu können. Denke immer daran, er gibt dir das Wollen und das Gelingen.
Durch dich wächst die Gemeinde!
Apostelgeschichte 1, 12-20 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berge, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt. Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach, wo sie verblieben, nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. Diese alle verharrten einmütig im Gebet, samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach (es waren aber etwa Hundertzwanzig Personen beisammen): Ihr Männer und Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, welcher denen, die Jesus Gefangennahmen, zum Wegweiser wurde. Denn er war uns beigezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen. Dieser erwarb einen Acker aus dem Lohn der Ungerechtigkeit und stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus. Und es wurde allen kund, die zu Jerusalem wohnen, so dass jener Acker in ihrer Sprache Akeldama genannt wurde, das heißt: Blutacker. Denn es steht geschrieben im Buche der Psalmen: «Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin wohnen», und: «sein Amt empfange ein anderer.»
Bevor wir gemeinsam auf das Schicksal des Verräters Judas eingehen, müssen wir noch etwas anderes in diesem Abschnitt beachten. Für die Juden war der Sabbat ein absoluter Ruhetag, an dem alle Arbeit verboten war. Am Sabbat durften die Juden sich nicht weiter als 2000 Ellen von ihrem Haus entfernen; diese Entfernung wurde als Sabbatweg bezeichnet. Die Länge einer Elle betrug etwa 56 Zentimeter: der Sabbatweg war also noch nicht einmal einen ganzen Kilometer lang.
Sehr interessant ist auch die Feststellung, dass die Brüder Jesu sich hier in der Gesellschaft der Jünger befinden. Zu Lebzeiten Jesu hatten sie zu seinen Gegnern gehört(Mk2, 21). Der Tod Jesu mag ihnen wie so vielen anderen Menschen auch die Augen geöffnet und ihnen einen Stich ins Herz versetzt haben, was sein Leben zuvor nicht vermocht hatte. Es ist wie so oft im Leben, es muss erst etwas geschehen, bevor wir etwas erkennen oder erkennen wollen. Halleluja im Fall Jesus ist das Ende, erst der Anfang, der Anfang vom wirken des Heiligen Geistes auch in deinem Leben, wenn du Jesus Christus als deinen Herrn und Erlöser angenommen hast. Durch die Himmelfahrt Jesus, ist er jetzt allgegenwärtig für die, die an ihn glauben.
Wir erfahren, dass die Schar, die sich mit den Jüngern versammelt hatte, aus etwa Hundertzwanzig Personen bestand. Diese Tatsache gehört zu dem Erhebendsten im ganzen Neuen Testament. Damals fühlten sich nur Hundertzwanzig Personen sich Jesus verpflichtet. Es ist kaum anzunehmen, dass einer von ihnen in seinem Leben über die engen Grenzen Palästina hinausgekommen war. Vergleicht man die Zahl mit der Zahl der damals in Palästina lebenden vier Millionen Juden, dann ergibt sich, dass auf dreißigtausend von ihnen noch nicht mal ein einziger Christ kam. Und diesen Hundertzwanzig Personen, einfachen, schlichten Menschen wurde befohlen hinauszugehen und der ganzen Welt das Evangelium zu verkünden.
Wenn je etwas ganz im Kleinen begonnen hat, dann war es das Christentum. Vielleicht bis auch du in dem Geschäft, in der Fabrik, in dem Büro, kurz dort wo du arbeitest oder in dem Kreis, indem du dich bewegen, der einzige Christ. So tapfer wie jene Männer solltest auch du deine Aufgabe ins Auge sehen; dann ist es sehr wohl möglich, dass mit dir der bescheidene Anfang gemacht wird, von dem aus das Reich Gottes sich in deinem Wirkungskreis ausbreitet.
Unser besonderes Interesse gilt in diesem Abschnitt dem Schicksal des Verräters Judas. Es ist nicht ganz sicher, was mit dem griechischen Text dieses Absatzes gemeint ist; doch wenn wir den Bericht über ihn bei Matthäus nachlesen(Mt27, 3-5), besteht kein Zweifel daran, dass Judas Selbstmord beging. Wir werden uns vergeblich fragen, weshalb Judas Jesus verriet. Dennoch sind verschiedene Vermutungen darüber angestellt worden.
Man hat vermurtet, das Ischarioth so viel bedeutet wie der Mann aus Kerioth. Wenn dieses zutrifft, war Judas der einzige Nicht-Galiläer unter den zwölf Jüngern. Vielleicht hat er sich von Anfang an als Fremdkörper in der Gruppe gefühlt und wurde schließlich so verbittert, dass er die schreckliche Tat beging. So zu sagen ein Fall von Mobbing, dass er der Außenseiter bei den Jüngern war und die Füße nie richtig an Deck bekam. Darüber schließlich so verbitterte und dann seinen Racheplan durchzog.
Vielleicht wurde Judas zum Kronzeugen des Verrats, um seine eigene Haut zu retten und erkannte erst dann, was er Entsetzliches angerichtet hatte.
Vielleicht war Judas aber auch ganz einfach geldgierig. Sollte dies tatsächlich der Grund gewesen sein, dann handelt es sich um den verabscheuungswürdigsten Handel der ganzen Geschichte, denn er verkaufte seinen Herr um den Preis von dreißig Silberlingen, als für gut 15 €.
Vielleicht hatte Judas begonnen, Jesus zu hassen. Mochte er nun auch vor den anderen sein schwarzes Herz verborgen halten, die Augen Jesu drangen durch all Verkleidungen und Vorstellungen hindurch wie Röntgenstrahlen in sein Innerstes. Vielleicht war es dieses Bewusstsein, das ihn schließlich soweit trieb, den zu vernichten, der wusste, wer er wirklich war.
Vielleicht ist Ischarioth die Abwandlung eines griechischen Wortes, das so viel wie Dolchträger bedeutet. Die Dolchträger waren leidenschaftliche Nationalisten, die bereit waren, selbst vor Meuchelmord nicht zurückzuschrecken, um Palästina in einem Feldzug von der römischen Herrschaft zu befreien. Vielleicht hatte Judas in Jesus, der so mächtig war, den Menschen gesehen, der die Nationalisten zum Sieg führen konnte; und als er dann erkennen musste, dass Jesus den Weg der Gewalt verschmähte, wandte er sich gegen ihn und verriet ihn, wie er sich bitter enttäuscht sah.
Am wahrscheinlichsten ist jedoch wohl, dass Judas gar nicht gewollte hatte, dass Jesus starb. Vielleicht wollte er Jesus nur deshalb verraten, um ihn zu nötigen. Vielleicht wollte er Jesus nur in eine Lage bringen, in der er, um seine eigenes Leben zu retten, gezwungen war, sich seiner Macht zu bedienen und gegen die Römer aufzutreten. Sollte er sich so verhalten haben, blieb Judas nur die traurige Erfahrung mitansehen zu müssen, wie alles ganz anders verlief, es er sich vorgestellt hatte und in der bitteren Not seines Gewissens beging er dann Selbstmord.
Das Pfingsterlebnis(d.h. die Taufe im Heiligen Geist, die zum ersten Mal zu Pfingsten stattfand) ist mit menschlicher Verantwortlichkeit verbunden. Wenn du dir, die befähigende Gegenwart des Geistes wünscht, um Gottes Werk tun zu können, solltest du dich dem Heiligen Geist ernsthaft zu Verfügung stellen, dich Gottes Willen(d.h. Wünschen, Zielen und Plänen) verschreiben und beten(Apg1, 4; 2, 38; 9, 11-17; vgl. Jes40, 29-31; Lk11, 5-13; 24, 49),
Beachtenswert dabei ist, wie ähnlich das Kommen des Geistes auf Jesus und das Kommen des Geistes auf seine Jünger war.
(1) Der Geist fuhr auf sie herab, nachdem sie gebetet hatten(Lk3, 21-22; Apg1, 14; 2, 4)
(2) Es gab äußere Zeichen für die Gegenwart des Geistes(Lk3, 22; Apg2, 2-4).
(3) Jesu Wirken und das Wirken der Jünger fingen erst richtig an, nachdem der Geist auf sie gekommen und ihnen die nötige Vollmacht gegeben hatte(vgl. Mt3, 16 mit 4, 17; Lk3, 21-23 mit 4, 14-19; vgl. Apg2, 14-17).
Mich fasziniert das einmütige Gebet immer wieder, was hier an dieser Stelle erwähnt wird. Das griechische Wort hier ist homothymadon, zusammengesetzt von homo(„gleich“) und thymoys(„Sinn“ oder „Geist“). Jesus Jünger versammelten sich vor dem Pfingstfest und vereinten sich im Gebet. Darin folgten sie Jesu Anweisung, auf den vom Vater verheißenen Heiligen Geist zu warten(Apg1, 4-5). Ihre Gedanken, Leidenschaften und Wünsche bündelten sich mit erstaunlicher Einheit im Gebet, während sie warteten, bis der Heilige Geist mit gewaltiger Kraft auf sie kam(vgl. Lk24, 49).
Bete allezeit um die Hilfe des Heiligen Geistes in deinem Leben. Er wird dich in allen Leiten und Führen, verlasse dich darauf in allen deinen Lebensbereichen. Niemals wird er dich im Stich lassen, du kannst dich immer und überall auf ihn verlassen. Er wird dir die Kraft und Autorität verleihen die du brauchst, er wird dich in allem Aus- und Zurüsten. Er wird dich Heilen und Trösten, alle deine Wunden, an Geist, Seele und Leib, er wird dich vollkommen wiederherstellen, Maranatha!
Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)