Andacht vom 11. Mai 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Die Liebe soll in allem dein Antriebsmotor sein, denn sie gibt dir die Kraft die du brauchst. Ohne Liebe hat alles keinen Wert und Sinn, tust du es nicht aus Liebe, lasse es bleiben!

Werde Still vor deinem Herrn!

Apostelgeschichte 1, 1-5
Den ersten Bericht habe ich abgelegt, lieber Theophilus, über alles, was Jesus zu tun und zu lehren begonnen hat,
bis zu dem Tage, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist Befehl gegeben;
welchen er sich auch nach seinem Leiden lebendig erzeigte, durch viele sichere Kennzeichen, indem er während vierzig Tagen ihnen erschien und über das Reich Gottes redete.
Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, welche ihr [, so sprach er,] von mir vernommen habt,
denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt im heiligen Geiste getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen.

Die Apostelgeschichte ist in doppelter Hinsicht der zweite Band einer Fortsetzung. Einmal handelt es sich tatsächliche um das zweite Buch, das Lukas an Theophilus schickte, im ersten Band, dem Evangelium, hatte Lukas das Leben Jesu erzählt, und jetzt fährt er fort mit dem Bericht von der ersten Gemeinde, zum anderen jedoch stellt die Apostelgeschichte den zweiten Band eines Geschehens das; das ohne Ende ist.

Das Evangelium handelt lediglich von dem, was Jesus zu tun und zu lehren begann. Das irdische Leben Jesu war nur der Anfang eines Wirkens, das ohne Ende ist. Es gibt unterschiedliche Arten von Unsterblichkeit. Es gibt den unsterblichen Ruhm. In seinem Drama Heinrich der Fünfte legt Shakespeare dem König folgende Worte in den Mund, aus denen hervorgeht, dass die Menschen sein Andenken auf immer bewahren werden, wenn er die Schlacht von Agincourt gewinnt.
Der wackre Mann lehrt seinen Sohn die Märe,
und nie von heute bis zum Schluss der Welt
wird Krispin Krispian vorübergehn,
dass man uns nicht dabei erwähnen sollten.

Zweifellos ist auch Jesus diese Art der Unsterblichkeit beschrieben, denn sein Name wird niemals vergessen werden. Er gibt die Unsterblichkeit der Einflussnahme. Manche Menschen beeinflussen die Welt auf unwiderrufliche Weise. Wir brauchen dabei nur an den Namen wie Kopernikus und Columbus zu denken. Zweifellos hat auch Jesus einen solchen Einfluss ausgeübt, denn er wird niemals aufhören, die Welt und das Leben der Menschen zu beeinflussen. Entweder tun die Menschen alles um ihn nachzufolgen, oder sie tun alles um in abzulehnen. Jesus Christus beeinflusst das Leben eines jeden, egal in welcher Form. Doch alle diese Formen der Unsterblichkeit übertrifft die Unsterblichkeit der Gegenwärtigkeit und Macht Jesus Christi. Jesus hat nicht nur einen unsterblichen Namen hinterlassen und die Welt in einer Weise beeinflusst, die unsterblich ist; er ist darüber hinaus immer noch lebendig, wirksam und mächtig. Er ist nicht jemand, der war; er ist jemand; der ist und weiterlebt. Er ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit. Er hat dieselbe Vollmacht in deinem Leben, wie er sie vor über 2000 Jahren bei den Jüngern gehabt hat. Er hat sich nicht verändert, dass ganze Wort Gottes steht geschrieben heute für dich. Vertraue immer darauf, Jesus Christus ist ewig lebendig.

In gewissen Sinne besteht die ganze Lehre der Apostelgeschichte für uns darin, dass das Leben Jesu sich in der Gemeinde, in der Kirche fortsetzt. Einst kam ein Hindu, der ein Sucher war, zu einem indischen Bischof. Ohne jede Hilfe hatte dieser Mann das Neue Testament gelesen, das ihn auf äußerste gefesselt hatte. In dem Bericht darüber heißt es: „Und dann las er weiter….und fühlte, dass sich ihm eine neue Welt eröffnete. In den Evangelien lernt er Jesus kennen, sein Wirken und sein Leiden. In der Apostelgeschichte ……trat an die Stelle Jesu das, was seine Jünger und Schüler getan, gedacht und gelehrt hatten. Die Gemeinde, die Kirche, setzte das Werk Jesu dort fort, wo Jesus es bei seinem Tode zurückgelassen hatte. „Deshalb“, sagte dieser Hindu, „muss ich der Kirche angehören, die das Leben Christi fortsetzte“. Die Apostelgeschichte berichtet von der Gemeinde, von der Kirche, die das Leben Christi fortsetzt. Du bist die gegenwärtige Apostelgeschichte, wenn du ein Nachfolger Jesus bist. Was würde wohl über dich in der Apostelgeschichte stehen? Wäre es erwähnends wert? Folgst du Jesus Christus lebendig nach? Oder verdorrt dein Glauben in deinen eigenen vier Wänden, ohne Gemeinschaft mit deinen Geschwistern im Herrn. Mit deinen Geschwistern, mit denen du eigentlich größere Wunder wirken sollst, als Jesus sie gewirkt hat. Stehe auf und schreibe die Apostelgeschichte weiter mit deinem Leben!

In diesem Abschnitt hören wir, auf Grund welcher Befugnis die Gemeinde dazu ermächtigt war und heute noch ist. Durch das Wirken des Heiligen Geistes war sie und ist sie, bist du dazu befugt. Wir nennen den Heiligen Geist oftmals den Tröster. Dieser Ausdruck geht auf John Wycliff, den bedeutendsten Vorläufer der Reformation, zurück, hatte jedoch zu jener Zeit eine andere Bedeutung als heute. Es ist von dem lateinischen Wort „fortis“ abgeleitet, das „tapfer“ bedeutet, der Tröster macht den Menschen Mut und stärkt sie.

In der Apostelgeschichte und auch im ganzen übrigen Neuen Testament lässt sich nur sehr schwer eine Trennungslinie zwischen dem Wirken des Geistes und dem Wirken es auferstandenen Christus ziehen; wir brauchen es auch gar nicht zu tun, denn im Kommen des Geistes erfüllt sich, was Jesus verheißen hat: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende“(Mt28, 20).

Die von dem Vater verheißene Gabe(Joel3, 1-2; Mt3, 11) ist die Taufe im Heiligen Geist. Diese Verheißung hat sich erfüllt, als die Jünger „von heiligem Geist“ erfüllt wurden(Apg2, 4). Das heißt, dass die Formulierungen, im Heiligen Geist „getauft“ zu werden und mit ihm „erfüllt“ zu werden, in der Apostelgeschichte manchmal gleichbedeutend sind. Allerdings ist nicht jedes Mal die Taufe im Heiligen Geist gemeint, wenn davon die Rede ist, das jemand vom Geist erfüllt ist. Die Taufe im Heiligen Geist ist nicht mit dem „Empfangen“ des Geistes gleichzusetzen. Letzteres findet statt, wenn du Christi Vergebung annimmst, ihm dein Leben anvertraust und geistlich „gerettet“ wirst.

Lasst uns noch etwas festhalten. Den Aposteln wurde befohlen, auf den Heiligen Geist zu warten. Auch du findest mehr Kraft, Zuversicht und Frieden, wenn du zu warten lerntest. In der Hitze des Lebens tut es dir not, still zu werden. „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“ (Jes40 31). Auch inmitten des ungestüm vorwärtsdrängenden Lebens muss Raum bleiben für kluge Geduld, muss Zeit bleiben, dass du etwas in dir aufnimmst, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)