Andacht vom 31. Mai 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Die Liebe Gottes soll dein Leben bestimmen, sehe alle Menschen und Situationen mit den Augen Jesus Christus. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, habe auch du kein Ansehen der Person. Gott ist Heilig, so sei auch du Heilig!

Lasse dich niemals durch Gesetzlichkeit knechten!

Apostelgeschichte 4, 1-4 
Während sie aber zum Volk redeten, traten die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu.
Die verdross es, dass sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündigten.
Und sie legten Hand an sie und setzten sie ins Gefängnis bis zum folgenden Morgen, denn es war schon Abend.
Viele aber von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig. Und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.

Der Lahme war auf dem Gelände des Tempels geheilt worden, und zwar in einem Teil des Tempels, der ständig gedrängt voller Menschen war. Dadurch war der ganze Vorfall unvermeidlich ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gedrückt worden. Die schöne Tür war das Tor, durch das man vom Vorhof der Heiden in den Vorhof der Frauen gelangte. Der Vorhof der Heiden war der größte und belebteste aller Tempelhöfe, denn dort hatten Angehörige aller Völker Zugang, sofern sie sich an die allgemein gültigen Gesetze des Anstands und Schicklichkeit hielten. Hier befanden sich die Buden der Geldwechsler und die Verkaufsstände er Händler, die Opfertiere verkaufen.

Das Tempelgelände wurde von zwei herrlichen Säulenhallen umschlossen, die an der Ecke des Vorhofes der Heiden rechtwinklig aneinanderstießen. Es handelt sich um die Königliche Halle und um die Halle Salomos. Auch diese Hallen waren voller Menschen, die gekommen waren, um zu beten und Gott zu loben, um zu lernen und um den Tempel anzuschauen. Natürlich wurden sowohl dieser Vorfall wie auch die ganze Kette der Ereignisse alle Anwesenden offenkundig und übte große Wirkung auf sie aus. In diesem Augenblick nun erschienen die Priester, der Hauptmann des Tempels und Sadduzäer auf der Bildfläche. Bei dem Hauptmann des Tempels, wie es in der gebräuchlichen deutschen Übersetzung hieß, handelt es sich um einen Beamten, der die Bezeichnung Sagan führte. Er  war die rechte Hand es Hohepriester und zugleich der oberste Vollzugsbeamte. Er hatte vor allem für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Tempel zu sorgen.

Als sich die Menschenmenge um Petrus scharte, war es seine Pflicht, mit der Tempelwache einzugreifen. Mit ihm zusammen erschienen die Sadduzäer, welche die wohlhabende Oberschicht bildeten. Zwar gab  es nicht sehr viele von ihnen, doch sie waren reich und besaßen großen Einfluss.

Die ganze Angelegenheit beunruhigte sie aus zwei Gründen und bedeutete ein großes Ärgernis für sie. Erstens glaubten sie nicht an die Auferstehung der Toten, die von den Aposteln öffentlich verkündet wurde und zweitens arbeiteten die Sadduzäer als die reiche Oberschicht eng mit den Besatzungsbehörden zusammen. Um ihren Reichtum, ihre Bequemlichkeit, ihr Ansehen und ihre Macht nicht einzubüßen, pflegten sie freundschaftliche Beziehungen zu den Römern. Sie wünschten, dass der statusquo, die herrschenden Zustände, auf keinen Fall gestört würden. Auch in der heutigen Zeit, sind manche Menschen stark um ihre Position in der Gemeinde bedacht. Anstatt einen neuen, geistlich gereiften Christen mit einzubinden, um die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, haben Bestandschristen Angst um ihre Position. Da müssen sich plötzlich gereifte Christen erstmal beweisen ob sie Jesus Christus recht dienen und ob sie in den engsten Kreis der Gemeindemitarbeiter aufgenommen werden können. Ihr Einsatz wird dann auch als Aufruhr gesehen und muss unterbunden werden.

Die römischen Behörden waren im Allgemeinen sehr tolerant, gingen jedoch bei öffentlichen Unruhen erbarmungslos vor. Die Sadduzäer folgerten nun aus den Vorgängen im Tempel sofort, dass es unter der Bevölkerung womöglich zu Unruhen und Aufruhr kommen könne, wenn die Apostel ungehindert weitermachen dürften. Das wiederum hätte für sie selbst verheerende Folgen nach sich ziehen können. Sie schlugen daher vor, Petrus und Johannes umgehend zu verhaften. So geschieht es, wenn eine Gemeinde mehr unter weltlichen Einfluss steht, als wie unter dem Geist Gottes. Wenn mehr das Ansehen der Person zählt als das Ansehen bei Gott.

Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, so soll es bei dir auch kein Ansehen der Person geben. Behandle alle Menschen so, wie du auch behandelt werden möchtest. Da wo der Geist Gottes ist, das ist Freiheit, in dieser Freiheit sollst du leben und andere Leben lassen. Lasse dich niemals durch Gesetzlichkeit knechten, nachdem du die Freiheit Jesus Christus geschmeckt hast, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)