Andacht vom 12. März 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und besinnlichen Tag. Komme in die Stille und höre was dein Herr, dein Gott dir sagen möchte. Lasse dich ganz neu auffüllen, er möchte deinen ganzen Mangel ausfüllen. Er möchte deinen Kurz korrigieren, wenn du auf falschen Wegen wandelst. Er möchte deine Wunden heilen, an Geist, Seele und Leib. Er möchte dich trösten, wenn du dich verloren fühlst. Er möchte dich einfach in den Arm nehmen und allezeit für dich da sein!

Reduziere Gott nicht auf dein menschliches Denken!

Lukas 13, 18-19  

Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich's vergleichen?

Es ist einem Senfkorn gleich, welches ein Mensch nahm und warf's in seinen Garten; und es wuchs und ward ein großer Baum, und die Vögel des Himmels wohnten unter seinen Zweigen.

Dieses Bild hat Jesus mehrmals, wenn auch jedesmal in einer anderen Absicht gebraucht. Im Orient ist der Senf keine Gartenpflanze, sondern wird auf dem Felde angebaut. Die Staude wird buchstäblich so groß wie ein Baum. Normalerweise beträgt die Höhe der Staude 1,50 bis 1,80 Meter, doch es soll nach Berichten von Reisenden Senfstauden geben, die sogar dreieinhalb Meter hoch werden und einen berittenen Mann mitsamt dem Pferde überragen. Im allgemeinen sammeln sich viele Vögel um einen solchen Strauch, da Vögel die kleinen schwarzen Senfkörner sehr schätzen.

Auch bei Matthäus(13, 31. 32) finden wir dieses Gleichnis, doch legt er die Betonung dabei auf etwas anderes. Bei Matthäus heißt es:

Matthäus 13, 31-32

Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und säte es auf seinen Acker;

welches ist das kleinste unter allem Samen; wenn er erwächst, so ist es das größte unter dem Kohl und wird ein Baum, daß die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen unter seinen Zweigen.

Die Betonung in dem Gleichnis ist bei Matthäus und Lukas völlig verschieden voneinander. Während Matthäus betont, wie klein das Senfkorn war, das ausgesät wurde; erwähnt Lukas davon nichts. Bei Matthäus ist der springende Punkt, dass selbst die größten Dinge aus dem kleinsten Anfängen entstehen können und es oft auch tun; und ebenso verhalte es sich auch mit dem Reich Gottes. Die Fassung bei Lukas zielt darauf ab, dass die Vögel in den Zweigen des Baumes nisteten. Das Sinnbild eines mächtigen Reiches war im Orient in der Regel ein großer Baum; die Vögel auf den Zweigen versinnbildlichten die Völker, die diesem Reich unterstanden und Schutz und Sicherheit darin fanden(vgl. Hes31, 6; 17, 23). Der Kosmopolit Lukas, träumte von einer Welt, die Christus anhing; und daher geht es Lukas in diesem Gleichnis darum, dass Reich Gottes zu einem gewaltigen Reich anwächst, zu dem die verschiedensten Menschen und Völker gehören, die alle unter dem Schirm und Schutz Gottes stehen. Aus dieser Auffassung des Lukas können auch wir viel für uns selbst lernen. Auch du bist ein Teil von der weltumschlingenden Gemeinde Gottes, Lukas seine Vision ist Wirklichkeit geworden und wächst immer mehr. Dein Auftrag ist es, hinauszugehen und den Menschen von Jesus Christus zu erzählen und ihnen das Evangelium der Liebe vorzuleben. Nicht nur Worte sollen deine Verkündigung prägen, sondern hauptsächlich Taten sollen deinen Weg pflastern.

Im Reich Gottes ist für eine Vielzahl von Glaubensbekenntnissen Platz. Kein Mensch und keine Kirche/Gemeinde besitzt alleine die Wahrheit. Wenn wir glauben, wir allein seien im Recht und alle übrigen im Unrecht, dann erwächst daraus nichts als Kummer, Streit und Bitterkeit. Wenn nur alle diese Bekenntnisse in Christus wurzeln, sind sie Facetten, geschliffene Flächen ein und desselben Edelsteins; der Wahrheit Gottes. Begrenze das Reich Gottes nicht auf deine Gemeinde, auf deine Konfession, solange Jesus Christus der Mittelpunkt ist. Öffne dein Herz und die Gemeindetüren, es soll zusammenwachsen, was zusammen gehört. Wie willst du Jesus Christus dienen, wenn du dein Herz vor anderen Gläubigen verschließt? Lobpreis und Ehre sei Jesus Christus in allem, er ist der Überwinder, überwinde auch du in seinem Namen.

Im Reich Gottes ist Platz für eine Vielzahl von Erfahrungen. Wir richten unendlichen Schaden an, wenn wir die christliche Glaubenserfahrung einheitlich festlegen wollen, und wenn du darauf bestehst, dass es für alle Menschen nur einen Weg zu Gott gibt. Während der eine womöglich auf Tag und Stunde genau angeben kann, wann Gott durch ein unerwartetes, erschütterndes Erlebnis in seinem Leben getreten ist, hat sich das Herz eines anderen Menschen vielleicht auf ganz natürliche Weise Gott gegenüber geöffnet, ohne dass er durch eine Krise gegangen zu sein braucht, so wie die Blütenblätter einer Blume sich der Sonne öffnet. Beide Glaubenserfahrungen kommen von Gott und so gehören auch beide Menschen Gott. Es muss nicht immer ein Highlight passiert sein, mit großen Tamtam, die meisten finden ihren Weg in der Stille. Solange der Weg über Jesus geht(Joh14, 6), entspricht beides der Wahrheit. Es muss nicht immer ein spektakuläres Zeugnis sein, durch den die Hinwendung zu Gott vollzogen wird. Gerade in der heutigen Zeit muss es immer, höher, tiefer und breiter sein, der mit dem aktionsreicheren Zeugnis, ist der bessere Christ. Ich sage dir, so ist es nicht, jedes Zeugnis hat den gleichen Wert vor Gott, nämlich den dass sein Sohn Jesus Christus nicht umsonst leiden musste. Für jede gewonnene Menschenseele ist Party im Himmel.

Im Reich Gottes ist Platz für eine Vielzahl von Möglichkeiten, Gott anzubeten und den Gottesdienst zu gestalten. Während der eine durch eine sorgfältige erarbeitete Gottesdienstordnung oder eine großartige Liturgie zu Gott gelangt, findet ein anderer womöglich in der größten Schlichtheit den Weg zu Gott um ihn anzubeten und zu lobpreisen. Bei diesen Dingen kannst du nicht sagen: das ist falsch; die ist richtig. Jeder findet auf seine Art und Weise in die Ruhe des Herrn. Niemand soll die Menschen daran hindern, den Weg zu Gott auf ihre Weise zu suchen; niemand soll die Form, in der Gott verehrt, für die einzig mögliche halten und alle übrigen verurteilen. Mache aus deiner Anbetung kein Kochrezept, das für alle gültig ist und nicht anders gekocht werden darf, weil sonst die Suppe versalzen ist.

Im Reich Gottes ist Platz für alle Menschen. Die Welt etikettiert, unterscheidet die Menschen und richtet Schranken zwischen ihnen auf. Im Reich Gottes dagegen gibt es keinen Unterschied zwischen arm und reich, zwischen Groß und Klein, berühmt und nicht berühmt. Die Kirche /Gemeinde sollte der Platz auf Erden sein, an dem alle Unterschiede aufgehoben sind. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person, wie es bei dir, auch kein Ansehen der Person geben soll. Denn damit verschließt du anderen Menschen den Weg zum Glauben, den Weg in die Gemeinde Jesus Christus.

Im Reich Gottes ist Platz für alle Völker. In der Welt sind zwischen den Völkern immer noch Schranken aufgerichtet, wie zum Beispiel die Schranke zwischen Farbigen und Weißen. Eine Schriftstellerin, die in Amerika mit Paul Robeson und seiner Frau zu Mittag speiste und ganz angetan von dem großen Sänger und Schauspieler war, berichtet, wie es ihr im Anschluss an dieses Zusammensein erging. Sie war zu einem Aufenthalt bei Freunden in Chicago weitergefahren. Noch ganz angetan von ihrem Erlebnis, erzählte sie ihren Freunden davon, war jedoch überrascht, wie kühl diese ihren Bericht aufnahmen. Als sie nach dem Grund dafür fragte, erhielt sie zu Antwort: „Ich an deiner Stelle würde nicht soviel darüber sprechen, wenn ich mit Paul Robeson zu Mittag gegessen hätte“. „Warum nicht?“ fragte sie. „Er gehört doch zu den größten, bedeutendsten Künstler der Welt“. „Das ist wohl wahr“ lautete die Erwiderung, „trotzdem bleibt Paul Robeson ein Neger“.

In der Offenbarung des Johannes 21, 16 erhalten wir einen Begriff von Ausmaßen der heiligen Stadt. Sie umschließt ein quadratisches Gebiet, dessen Seitenlänge etwas je 2304 Kilometer betragen. Die Fläche ist also 5308416 Quadratkilometer groß! In der Stadt Gottes ist mehr Platz als für die ganze Welt.

Reduziere Gott und sein Reich nicht auf dein menschliches Denken, Gott ist in allem so viel größer. Er ist so viel höher, breiter und tiefer als du es denkst. Seine Stärke ist so viel stärker als aller Glaube dieser Erde. Gebe ihm die Chance in  deinen Leben zu wirken, indem du ihn nicht auf deine Gedanken reduzierst, setze ihm nicht Grenzen die nicht vorhanden sind, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)