Andacht vom 08. Mai 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfolgreichen Start in die neue Woche. Der Herr segne deine Hände Arbeit und alle deine Schritte die du gehst. Dein Segen soll dir und den Menschen in deiner Umgebung dienen, sie sollen durch dich gesegnete werden!

Vervielfältige die frohe Botschaft auf der ganzen Welt!

Lukas 24, 13-35
Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien entfernt war, namens Emmaus.
Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschehnissen.
Und es begab sich, während sie miteinander redeten und sich besprachen, nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.
Ihre Augen aber wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten.
Und er sprach zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr unterwegs miteinander wechselt, und seid so traurig?
Da antwortete der eine namens Kleopas und sprach zu ihm: Bist du der einzige Fremdling in Jerusalem, der nicht erfahren hat, was daselbst in diesen Tagen geschehen ist?
Und er sprach zu ihnen: Was? Sie sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und allem Volk;
wie ihn unsere Hohenpriester und Obersten überantwortet haben, daß er zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde.
Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit solches geschehen ist.
Zudem haben uns auch einige Frauen aus unserer Mitte in Verwirrung gebracht; sie waren am Morgen früh beim Grabe,
fanden seinen Leib nicht, kamen und sagten, sie hätten sogar eine Erscheinung von Engeln gesehen, welche sagten, er lebe.
Und etliche der Unsrigen gingen hin zum Grabe und fanden es so, wie die Frauen gesagt hatten, ihn selbst aber haben sie nicht gesehen.
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren! Wie langsam ist euer Herz zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben!
Mußte nicht Christus solches leiden und in seine Herrlichkeit eingehen?
Und er hob an von Mose und von allen Propheten, und legte ihnen in allen Schriften aus, was sich auf ihn bezog.
Und sie näherten sich dem Flecken, wohin sie wanderten, und er stellte sich, als wollte er weitergehen.
Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich schon geneigt! Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und es begab sich, als er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen.
Da wurden ihre Augen aufgetan, und sie erkannten ihn; und er verschwand vor ihnen.
Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Weg, als er uns die Schrift öffnete?
Und sie standen auf in derselben Stunde und kehrten nach Jerusalem zurück und fanden die Elf und ihre Genossen versammelt,
die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und dem Simon erschienen!
Und sie selbst erzählten, was auf dem Wege geschehen, und wie er von ihnen am Brotbrechen erkannt worden war.

Hier stoßen wir auf eine der unsterblichen Kurzgeschichten der Welt.

Es ist darin von zwei Männer die Rede, die der sinkenden Sonne entgegenschreiten. Man hat vermutet, dass sie Jesus aus diesem Grunde nicht erkannt hätten. Emmaus lag westlich von Jerusalem. Die Sonne sank, und der Glanz der strahlend untergehenden Sonne blendete sie so, dass sie ihren Herrn nicht erkannten.
Wie immer es sich nun damit auch verhalten haben mag, sicher ist, dass ein Christ nicht dem Sonnenuntergang entgegengeht. Vor langer Zeit war den Kindern Israels gesagt worden, dass sie durch die Wüste der aufgehenden Sonne entgegenzögen(4Mos21, 11). Auch wir Christen ziehe vorwärts, nicht der hereinbrechenden Nacht, sondern der anbrechenden Morgendämmerung entgegen, dass hatten die beiden auf der Straße nach Emmaus in ihrem Schmerz und in ihrer Enttäuschung völlig vergessen. Überhebe dich niemals im Gedanken über die Jünger Jesus, dass sie enttäuscht, verletzt und traurig auf die Kreuzigung reagierten, das sie in diesem Moment Jesus nicht als Erretter, Erlöser und Sohn Gottes erkannten. Sei dir niemals sicher dass du in diesem Moment anders reagiert hättest, voller Glauben und Zuversicht oder wärst du auch eher Verletzt und Traurig, ohne Zuversicht gewesen. Aber in diesen Momenten in denen du denkst dass Jesus nicht an deiner Seite ist, ist er dir ganz Nahe und hilft dir in deinem Schmerz und Hoffnungslosigkeit, vertraue darauf, Jesus ist immer und überall bei dir.

Es ist die Rede davon, dass Jesus imstande ist, allem einen Sinn zu geben. Den beiden Männern erschien die ganze Situation völlig unerklärlich. Ihre Hoffnungen, ihre Träume waren dahin. In ihren klagenden Worten: „Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen würde“, kommen der ganze nagende, sehnsüchtige Schmerz und ihre Betroffenheit zum Ausdruck. Es sind Worte von Menschen, die alle Hoffnungen haben fahren lassen. Und als Jesus dann mit ihnen zu sprechen begann, wurde der Sinn des Lebens auf einmal klar und aus der Dunkelheit, in der sie sich befanden, wurde Licht. Ein Erzähler lässt eine seiner Gestalten zu einer anderen, der er in Liebe zugetan ist sagen: „Bevor ich in deine Augen blickte, habe ich nicht gewusst, was das Leben bedeutet“. In Jesus allein erfährst du, selbst in verworrenen Zeiten, was Leben bedeutet. Nur durch Jesus allein bekommst du Leben, ewiges Leben, er allein bringt nur Licht in die Finsternis. Vertraue auf ihn in deinen schweren, kaum auszuhaltenden Zeiten. Kommt es dir auch so vor, dass die Lasten dich erdrücken mögen, verlasse dich darauf Jesus hilft dir beim Tragen. Alles was du selber nicht tragen kannst, nimmt er dir ab, niemals würde er zulassen dass dich deine Last erdrückt und du verloren gehst.

Es ist davon die Rede davon, wie höflich Jesus sich ihnen gegenüber verhält. Er tat, als wolle er weitergehen, weil er sich ihnen nicht aufdrängen wollte; doch er erwartete, dass sie ihn einladen würden, einzutreten. Gott hat den Menschen die kostbarste und gefährlichste Gabe der Welt geschenkt, die Gabe der Willensfreiheit. Du kannst sie entweder dazu gebrachen, Jesus zu bitten, in deinen Herzen einzuziehen oder ihn vorüber ziehen gehen lassen. Jesus Christus drängt sich dir niemals auf, du hast völlige Entscheidungsfreiheit. Du kannst dich für das Leben oder für den Tod entscheiden, er bietet sich nur höflich an, entscheiden musst du selbst.

Er ist die Rede davon, dass sie ihn erkannten, als er das Brot brach. Das klingt immer eine bisschen, als ob damit das Sakrament gemeint sei; doch das ist nicht der Fall. Die Männer erkannten Jesus vielmehr bei einer ganz gewöhnlichen Mahlzeit in einem ganz gewöhnlichen Hause, als er ein ganz gewöhnliches Brot teilte. Du musst nicht in bombastische Kirchen rennen, du musst nicht gerade das Sakrament feiern um Jesus Christus zu erkennen. Es bedarf kein spezielles Ritual um mit Jesus Christus Gemeinschaft zu haben. Komme so wie du bist und an welchen Ort auch immer, Jesus wartet auf dich.

Es ist die eindrucksvolle Vermutung geäußert worden, dass die beiden vielleicht bei der Speisung der Fünftausend dabei gewesen waren und jetzt, als das Brot daheim in ihrer Hütte brach, seine Hände wiedererkannten. Nicht nur am Tisch des Herrn ist die Gemeinschaft mit Jesus möglich, sondern auch an deinem Mittagstisch. Er ist nicht nur Hausherr in seiner Kirche/ Gemeinde, er ist auch Gast in jedem Haus, er ist Gast in deinem Herzen. Als Christ lebst du stets und überall in einer von Christus erfüllten Welt.

Es ist die Rede davon, dass sie in Jerusalem andere vorfanden, die bereits dieselbe Erfahrung wie sie gemacht hatten. Die Herrlichkeit des christlichen Lebens besteht darin, dass alle in einer Gemeinschaft leben, in der jeder die gleiche Glaubenserfahrung gemacht hat. Es heißt, dass wahre Freundschaft erst in einer gemeinsamen Erinnerung beginne, so dass die Menschen zueinander sagen können: „Weißt du noch?“ Wir alle gehören zu der großen Gemeinschaft der Menschen, die alle miteinander Jesus Christus erleben und ihn im Gedächtnis und im Herzen behalten. Wir alle beten in einen Geist, im Geist Gottes, durch ihn sind wir gemeinsam die Gemeinde Gottes, in der ganzen Welt vernetzt, die weltumspannende Gemeinde Gottes, der Leib Christi.

Es ist die Rede davon, wie Jesus Petrus erschien. Das wird auf immer zu den großen Geschichten der Welt gehören, die nie geschrieben wurden. Doch auch so bleibt es etwas Wunderbares, dass Jesus dem Manne, der ihn verleugnet hatte, als einem der ersten erschien. Die Herrlichkeit Jesu ist so groß, dass er auch einem bußfertigen, reuigen Sünder die Selbstachtung wiederzuschenken vermag.

Es ist die Rede davon, wie diese beiden Männer, nachdem ihnen selbst Freud zuteil geworden war, eilig darauf bedacht waren, sie mit anderen zu teilen. Es waren immerhin zwei Stunden Fußmarsch zurück nach Jerusalem, aber sie konnten die gute Nachricht nicht für sich behalten. Die christliche Botschaft gehört dir erst dann richtig, wenn du dich mit einem anderen in ihr teilst. Die Botschaft Christi ist nichts, was du einfach nur für dich behältst. Nein die christliche Botschaft ist zum Verteilen in die ganze Welt gedacht, der erste moderne Kettenbrief, der sich vervielfältigt. Gehe hinaus in die ganze Welt und verkündige die gute Botschaft, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)