Andacht vom 05. Januar 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und liebevollen Tag. Sehe alle Menschen und jede Situation mit den Augen Jesus und stelle dir die Frage „Was würde Jesus tun“? Tue nichts aus Zorn, sondern handle allezeit besonnen, das wird Frieden und liebe mit sich bringen!

Wahrheit bleibt Wahrheit, du kannst sie nicht töten!

Lukas 3, 19-20

Der Vierfürst Herodes aber, da er von ihm getadelt wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus, und wegen all des Bösen, was Herodes tat,

fügte zu allem noch das hinzu, daß er den Johannes ins Gefängnis schloss.

Johannes war ein schlichter Prediger, der offen heraus sagte, was er dachte, dass ihm daraus ganz unvermeidlich Schwierigkeiten erwachsen mussten. Uns so ließ Herodes ihn schließlich Gefangennehmen. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus gibt als Grund für die Verhaftung an, dass Herodes gefürchtet habe, Johannes könne die Macht, die er über das Volk besaß, dazu ausnützen, einen Aufstand zu verursachen; denn es habe den Anschein gehabt, dass die Menschen zu allem bereit gewesen seien, war er ihnen geraten habe. Das trifft zweifellos zu, doch die Verfasser des Neuen Testamentes führen einen sehr viel persönlicheren Grund für seine Verhaftung an.

Hierzu möchte ich ein wenig in die Geschichte und den Stammbaum Herodes eingehen, das bringt uns vielleicht der NichtSinnhaftigkeit der Verurteilung des Johannes etwas näher. Soll heißen uns wird diese unmenschliche Tat vielleicht ein wenig Verständlicher, ich möchte vorsichtshalber ausdrücklich erwähnen dass ich die Tat von Herodes nicht für gutheiße, sie ist von Grund auf Böse und niemals zu rechtfertigen, weil es hierzu kein Recht gibt, denn Gott allein ist unser Richter. Alle Menschen die etwas zu verbergen haben und/oder wissen dass sie Unrecht getan haben, versuchen denjenigen der diesen Missstand aufdeckt oder bei Namen nennt zu beseitigen und sei es nur durch Verleumdungen und Lügen. Gerade heutzutage wo die Gesellschaft von der Lüge und dem Unrecht Profit gewinnt, ist das Thema meines Erachtens sehr aktuell. Stehe aber immer und überall für die Wahrheit ein, denn die Wahrheit macht frei und bewahrt dein Gewissen.

Überlege einmal was geschieht wenn zum Beispiel, dunkle Geheimnisse unserer Politiker aufgedeckt werden, sie müssen ihr Amt räumen und verschwinden oftmals von der Bildfläche. Hieran kannst du nachvollziehen, was in Herodes vorging, wo der Johannes kam und die Wahrheit offen aussprach, er machte nicht den Duckmäuser vor dem großen Herodes, er sprach die Wahrheit offen aus. Sei auch du allezeit bereit die Wahrheit offen auszusprechen egal welche Konsequenzen es nach sich ziehen mag, Hauptsache du bleibst in der Wahrheit. Auch du bekommst wie Johannes der Täufer, die Kraft und Autorität von Gott allezeit die Wahrheit zu sprechen.

Johannes machte Herodes seine Ehe mit Herodias zum Vorwurf. Die verwandtschaftlichen Beziehungen, die bei dieser Heirat eine Rolle spielen, sind äußerst verwickelt. Herodes der Große hatte mehrere Frauen. Herodes Antipas, der Herodias heiratete, war ein Sohn Herodes des Großen aus seiner Ehe mit Malthake. Herodias war ihrerseits eine Tochter des Aristobul, der ebenfalls ein Sohn Herodes des Großen war und aus seiner Ehe mit Mariamne, der Makkabäerin, stammte. Herodes teilte sein Königreich zwischen Archelaos, Herodes Antipas und Herodes Philippus auf. Er hatte aber noch einen anderen Sohn, der ebenfalls Herodes hieß, dessen Mutter, sie hieß ebenfalls Mariamne, die Tochter eines Hohepriesters war. Dieser Herodes wurde bei der Aufteilung des Königreichs von seinem Vater nicht berücksichtiget und lebte als Privatmann in Rom. Dieser Herodes nun heiratete Herodias, deren Halbonkel er war, denn ihr Vater Arisobul und er waren Halbbrüder. Bei einen Besuch in Rom entführte Herodes Antipas Herodias seinem Halbbruder und heiratete sie. Sie war also gleichzeitig Schwägerin, da sie mit seinem Halbbruder verheiratet war, und seine Nichte, weil sie die Tochter des Aristobul, eines seiner anderen Halbbrüder war.

Dieser Vorgang erregte die jüdischen Gemüter aufs äußerste, weil er den jüdischen Gesetzen völlig wiedersprach und in der Tat ja auch allen Maßstäben des Anstands zuwiderlief. Es ist gefährlich, einen orientalischen Despoten Vorwürfe zu machen. Johannes, der es trotzdem tat, wurde infolgedessen gefangengenommen und auf der Feste Machärus am Toten Meer in den Kerker geworfen. Einem Kind der Wüste wie Johannes konnte nichts Grausameres geschehen als in einer engen Gefängniszelle eingesperrt zu werden. Dort wurde es schließlich hingerichtet, um den Zorn der Herodias zu besänftigen(Mt14, 5-12; Mk6, 17-29). Man muss dazusagen, gegen die damaligen Gefängniszellen, sind die heutigen Zelle noble Suiten.

Es ist oftmals gefährlich, die Wahrheit zu sagen, wenn du dich mit der Wahrheit verbündest, wirst du unter Umständen ins Gefängnis geworfen oder kommst aufs Schafott, aber letztlich bleibst du Sieger.

Graf von Morton, seinerzeit Regent in Schottlands, versuchte eins den Reformator Andrew Melville einzuschüchtern. „In diesem Lande“, drohte er ihm, „es wird nicht eher Ruhe herrschen, als bis ein halbes Dutzend von deiner Sorte gehängt oder des Landes verwiesen worden sind“. „Pah!“ erwiderte Melville, „auf diese Weise mögen sie vielleicht ihre Höflinge bedrohen, Sir. Mir ist es einerlei, ob ich in der Luft oder in der Erde verfaule…..Gott sei gepriesen, dass es nicht in ihrer Macht steht, seine Wahrheit zu erhängen oder zu verbannen“. Die Wahrheit bleibt immer Wahrheit, der man nicht entfliehen kann oder die man nicht hinrichten kann, denn nach der Hinrichtung bleibt sie bestehen. Gott ist ein Gott der Wahrheit, keine Lüge ist in ihm, sei auch du allezeit ein Kind der Wahrheit.

Plato hat einmal gesagt, der weise werde sich stets eher dazu entschließen, Unrecht zu leiden, als Unrecht zu tun.

Frage dich nur selbst, ob du beim jüngsten Gericht lieber Herodes Antipas oder Johannes der Täufer sein möchtest, dann fällt dir die Entscheidung nicht schwer; Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)