Andacht vom 26 April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erfreulichen Tag. Freue dich auch an den kleinen Dingen, denn auch diese hat Gott zu deiner Freude geschaffen. Behandle alle Menschen so wie du auch behandelt werden möchtest und vergelte nicht gleiches mit gleichen, schaue bei allen immer nur auf dich!

Verkündige allezeit ohne Furcht das Evangelium!

Lukas 23, 1-12

Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus.

Sie fingen aber an, ihn zu verklagen und sprachen: Wir haben gefunden, daß dieser das Volk verführt und ihm wehrt, dem Kaiser die Steuern zu zahlen, und behauptet, er sei Christus, der König.

Da fragte ihn Pilatus und sprach: Du bist der König der Juden? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es!

Da sprach Pilatus zu den Hohenpriestern und dem Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen!

Sie aber bestanden darauf und sprachen: Er wiegelt das Volk auf, indem er lehrt in ganz Judäa, was er zuerst in Galiläa tat und [fortsetzte] bis hierher!

Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch ein Galiläer sei.

Und da er vernahm, daß er aus dem Gebiet des Herodes sei, sandte er ihn hin zu Herodes, der in diesen Tagen ebenfalls zu Jerusalem war.

Herodes aber freute sich sehr, als er Jesus sah; denn er hätte ihn schon längst gern gesehen, weil er viel von ihm gehört hatte, und er hoffte, ein Zeichen von ihm zu sehen.

Er legte ihm denn auch viele Fragen vor; aber Jesus gab ihm keine Antwort.

Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen da und verklagten ihn heftig.

Und Herodes samt seinen Kriegsleuten verachtete und verspottete ihn, zog ihm ein weißes Kleid an und schickte ihn wieder zu Pilatus.

An demselben Tage schlossen Pilatus und Herodes Freundschaft miteinander, denn zuvor waren sie einander feind gewesen.

Zur Zeit Jesu besaßen die Juden nicht die Vollmacht, ein Todesurteil zu vollstrecken. Solch ein Urteil musste erst vom römischen Landpfleger bestätigt werden, ehe es dann von den römischen Behörden vollstreckt wurde. Aus diesem Grunde führten die Juden Jesus auch vor Pilatus. Nichts zeigt und deutlicher ihre gewissenlose Bosheit als die Tatsache, welchen Verbrechens sie ihn beschuldigten. Vor dem Synedrium hatte die Anklage auf Gotteslästerung gelautet, weil er gewagt hatte, sich selbst als den Sohn Gottes zu bezeichnen. Vor Pilatus wurde diese Beschuldigung nicht einmal erwähnt. Sie wussten nämlich genau, dass sie bei ihm niemals Aussicht auf Erfolg mit einer Anklage gehabt hätten, die ihm als Sache des jüdischen Glaubens und Aberglaubens erschienen wäre.

So beschuldigten sie Jesus vor Pilatus eines durch und durch politischen Vergehens. Die Anzeichen verraten, dass die Sadduzäer die Anstifter zu dieser Anklage waren. Es waren tatsächlich die vornehmen, mit den Römern kollaborierenden Sadduzäer, die die Kreuzigung Jesu bewirkten. Sie waren besorgt, er könne ein Element der Unruhe darstellen und eine Situation hervorrufen, die sie um ihren Reichtum, um ihre Bequemlichkeit und um ihre Macht bringen könne. Sie hatten Angst um ihre Stellung, die sie zur damaligen Zeit innehatten. Sie wollten nichts von ihrem Prestige einbüßen um ihren Machtmissbrauch weiter betreiben zu können. Auch heute sind viele Menschen und leider auch viele Christen darauf bedacht, ihre Stellung, ihr Ansehen nicht zu verlieren. Dieses alles steht über Jesus Christus, sie beweihräuchern sich gegenseitig und sagen sie dienen Jesus Christus, denn sie aber leider schon lange nicht mehr dienen, sondern nur sich selbst.

Sie beschuldigten Jesus vor Pilatus tatsächlich eines dreifachen Vergehens. Sie warfen ihm vor a.) er betreibe aufrührerische Aktionen; b.) er ermutigte die Leute dazu, dem Kaiser keine Steuern zu zahlen; c.) er nehme den Titel König für sich in Anspruch. Jeder einzelne Punkt dieser anklage war eine Lüge, dass wussten sie wohl. In ihrem an Wahnsinn grenzenden Wunsch, Jesus unschädlich zu machen, nahmen sie ihre Zuflucht zu den schändlichsten und wohl berechneten Lüge. Hier kannst du deutlich erkennen wie grausam Menschen werden, wenn sie ihre eigene Wahrheit durchsetzen wollen. Sie setzen alle möglichen Hebel in Bewegung und bauen sich ein Lügengebäude, was schwer zu durchschauen ist. Du siehst hier ein Beispiel dafür, dass deine Worte töten können, denn es waren alles nur Worte die keinen Tatbestand hatten, die Jesus ans Kreuz brachten. Unterschätze niemals die Kraft und Macht deiner Worte, benutze sie wohl bedacht und niemals zum Bösen.

Pilatus war nicht umsonst ein erfahrener römischer Beamter; er durchschaute sie wohl und trug kein Verlangen danach, ihren Wünschen zu willfahren. Aber ebenso wenig wollte er sie kränken. Sie hatten beiläufig bemerkt, dass Jesus aus Galiläa stamme; diese Bemerkung sollte ihren Anschuldigungen zusätzlich Nahrung geben, denn Galiläa war als „Wiege des Aufruhrs“ allgemein bekannt. Doch Pilatus sah gerade in dieser Tatsache einen Ausweg für sich. Die Rechtsprechung in Galiläa unterstand Herodes Antipas, der sich zu dieser Zeit ebenfalls zum Passahfest in Jerusalem aufhielt. Pilatus überwies daher den Fall an Herodes. Herodes nun gehörte zu den sehr wenigen Menschen, denen Jesus absolut nichts zu sagen hatte. Weshalb glaubte Jesus, dass es für ihn vor Herodes nichts zu sagen gab?

Herodes betrachtete Jesus als eine Sehenswürdigkeit, die zum Anstarren da war. Für Herodes bedeutete Jesus ein bloßes Schauspiel. Doch Jesus war keine Sehenswürdigkeit zum Anstarren; er war ein König, dem man sich unterwerfen musste. Der griechische Stoiker Epiktet pflegte immer wieder sein Bedauern darüber auszusprechen, dass die Menschen aus aller Welt kamen, um seine Vorlesung zu besuchen und ihn anzustarren, als ob er ein berühmtes Standbild sei, jedoch nicht, um das, was er lehrte, zu beherzigen und sich danach zu richten. Auch Jesus ist keine Gestalt zum Anstarren, sondern der Meister, dem wir gehorchen müssen. Sensationsgier war der Antrieb der Menschen und ist es auch heute oftmals auch noch. Wie schnell ist eine Veranstaltung brechend voll, wenn ein Prediger mit einer Heilungsgabe oder einer Gabe der Weissagung abhält. Aus allen Ecken der Stadt und den umliegenden Dörfern und Stätten kommen vorbei, Menschen die sonst niemals oder eher sehr gemäß einen Gottesdienst besuchen. Allein die Gier nach einer Sensation treibt sie an, die pure Lust etwas Außergewöhnliches zu erleben.

Herodes betrachtete den Fall Jesu, ganz ungeniert, als einen Scherz. Er trieb seinen Spaß mit ihm; er ließ ihm zum Spaß ein Königsgewand anlegen. Oder, um es anders auszudrücken; Herodes weigerte sich, Jesus ernst zu nehmen. Er wollte ihn seinen Höflingen als eine amüsante Rarität vorführen, aber an diesem Punkt hörte dann sein Interesse an ihm auf. Es ist eine bekannte Tatsache, dass die große Mehrheit der Menschen sich immer noch weigerte, Jesus ernst zu nehmen. Wenn die Menschen ihn ernst nähmen, würden sie seinen Worten und seinen Anforderungen an uns mehr Aufmerksamkeit als bisher schenken. Es werden dir viele Menschen begegnen die Jesus Christus nicht ernst nehmen, die ihn auslachen und ihre Späße darüber machen wie du über Jesus redest. Sie wissen genau, dass wenn sie Jesus ernst nehmen würden, wenn sie Jesus als Realität, als Sohn Gottes anerkennen würden, müssten sie ihr Leben ändern. Viele Menschen wollen ihr Leben nicht ändern, weil sie Angst haben etwas zu verlieren und sie der Wahrheit unverfälscht ins Gesicht schaue müssten. Lieber verschließen sie ihre Augen und treiben ihren Spaß und Hohn über Jesus. Aber gebt die Hoffnung beim Evangelisieren nicht auf, ich selber habe über Jesus gespottet, ich habe Menschen die in meiner Wohnung über Jesus redeten, am Kraken heraus geschmissen, ins Treppenhaus, die Treppe herunter. Ich habe schlecht über Jesus geredet, ich habe ihn praktisch angespuckt und getreten. Ich war zur damaligen Zeit wohl der letzte von dem man glauben konnte, an Jesus zu glauben. Aber Jesus kam auch bei mir ans Ziel und hat mich errettet, Halleluja!

Vers 11, „Herodes mit seinem Hofgesinde verachtete ihn“, lässt noch eine andere Übersetzungsmöglichkeit zu: „Herodes, mit seinem Hofgesinde hinter sich, hielt Jesus für unbedeutend“. Herodes, der seiner Stellung als König sicher war, die durch die Macht seiner Leibwache noch gestützt wurde, glaubte, diesem Zimmermann aus Galiläa komme keinerlei Bedeutung zu. Es gibt auch heute Menschen, die bewusst oder unbewusst der Überzeugung sind, Jesus brauchte keine Bedeutung beigemessen zu werden, er stelle einen Faktor dar, ohne den das Leben durchaus möglich sei. Sie räumen ihm daher in ihrem Herzen keinen Platz und im Leben keinen Einfluss ein, da sie glauben, sie können ohne weiteres auf ihn verzichten. Für jeden Christen dagegen ist Jesus die wichtigste Persönlichkeit.

Wenn du ein Nachfolger Jesus Christus bist, gehe hinaus und verkündige aller Kreatur das Evangelium. Schaue dabei nicht darauf wie sie reagieren und was sie über Jesus Christus sagen und denken. Erfülle deinen Auftrag und überwinde mit der Hilfe des Heiligen Geistes deine Menschenfurcht und verkündige mit Worten und Taten das Evangelium allezeit. Verkündige allezeit ohne Furcht das Evangelium, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden

euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)