Andacht vom 25. April 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und erlebnisreichen Tag. Viele Erlebnisse mit deinem Herrn Jesus Christus wünsche ich dir. Versuche alle Menschen und alle Erlebnisse mit den Augen Jesus Christus zu sehen. Mit den Augen der Gnade, Liebe und des Friedens!

Vertraue immer und überall auf Jesus Christus!

Lukas 22, 63-71
Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und misshandelten ihn;
sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist's, der dich geschlagen hat?
Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus.
Und als es Tag geworden, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohepriester und Schriftgelehrten, und führten ihn ab vor ihren Hohen Rat;
und sie sprachen: Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben;
wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten.
Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.
Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, was ich bin!
 Da sprachen sie: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört.

Noch in der gleichen Nacht war Jesus vor den Hohepriester gebracht worden, wo er privat und inoffiziell verhört wurde. Der Zweck dieses Verhörs bestand darin, dass die jüdischen Oberen sich an ihm weiden wollten, falls er in ihrem Kreuzverhör über etwas strauchelte, so dass sie einen Grund zur Anklage gegen ihn hätten. Danach wurde er den Tempelwächtern übergeben, die ihn in ihren Gewahrsam nahmen und grausamen Scherz mit ihm trieben. Als es Morgen wurde, brachten sie ihn vor das Synedrium.

Das Synedrium war die höchste jüdische Behörde. Ihm oblag insbesondere die gesamte Rechtsprechung in allen religiösen und theologischen Fragen. Das Synedrium setzte sich aus siebzig Mitgliedern zusammen. Die Schriftgelehrten, Rabbinen und Pharisäer, die Priester und Sadduzäer und Ältesten waren darin vertreten. Während der Dunkelheit durfte er nicht zusammentreten. Darum wurde Jesus bis zum Morgen festgehalten, ehe sie ihn vor diese Versammlung brachten. Der einzige Versammlungsort des Synedriums war die Halle der behauenen Steine um Tempelhof.
Der Hohepriester war der Vorsitzende des Synedriums. Wir besitzen Verfahrensvorschriften des Synedriums. Vielleicht stellen sie nur ein Ideal dar, das niemals erreicht wurde; doch immerhin gewähren sie uns einen Einblick in das, was die Juden im günstigsten Falle von Synedrium erwarteten und wir ersehen daraus, wie weit ihr Verhalten im Verhör Jesu hinter ihren eigenen Idealvorstellungen zurückblieb. Das Gericht bildete einen Halbkreis, so dass alle Mitglieder sich untereinander sehen konnten. Ihnen gegenüber stand der Anklage in Trauerkleidung. Hinter ihm saßen die Schüler und Jünger der Rabbinen, die wohl als Verteidiger des Angeklagten, jedoch nicht gegen ihn auftreten durften. Blieb ein Platz des Gerichts unbesetzt, wurde er wahrscheinlich unter Mitwirkung dieser Schüler neu besetzt. Sämtliche Anklagepunkte mussten von zwei unabhängig voneinander angehörten beweiskräftigten Zeugenaussage gestützt werden. Ein Mitglied des Gerichts durfte wohl zunächst gegen den Angeklagten sprechen, konnte dann aber trotzdem hinterher noch Partei für ihn ergreifen. Umgekehrt dagegen war es nicht statthaft.

Wenn der Urteilsspruch fällig war, mussten alle Mitglieder einzeln ihren Spruch fällen; dabei fing der jüngste an und der Älteste kam zuletzt an die Reihe. Für einen Freispruch genügte die Mehrheit von einer Stimme, bei einer Verurteilung war eine Mehrheit von zwei Stimmen erforderlich. Ein Todesurteil durfte niemals am gleichen Tage vollstreckt werden, an dem es gefällt worden war; es musste erst eine Nacht darüber verstreichen, so dass das Gericht darüber schlafen konnte und unter Umständen den Urteilsspruch in eine Begnadigung umwandeln konnte. Das ganze Gerichtsverfahren sollte der Barmherzigkeit dienen, doch selbst aus dem summarischen Bericht des Lukas geht hervor, dass das Synedrium bei dem Verhör Jesus sich keineswegs an seine eigenen Satzungen und Vorschriften hielt. Nichts entsprach bei der Verhandlung Jesu der Norm, die sonst so getreuen Buchstabennachfolger, verhielten sich den Satzungen gegenüber mehr als untreu.

Wir müssen sorgfältig festhalten, dass die Anklage, die das Synedrium schließlich gegen Jesus vollbrachte, auf Gotteslästerung lautete. Die Behauptungen, Gottes Sohn zu sein, bedeutete eine Beleidigung der Majestät Gottes, war also Gotteslästerung, worauf die Todesstrafe stand und musste mit dem Tode bestraft werden.

Nach seiner nächtlichen Festnahme verlassen die Jünger Jesus und er wird zu Kajafas und dem jüdischen Hohen Rat gebracht. Die Augen werden ihm verbunden und er wird wiederholt verspottet, angespuckt und ins Gesicht geschlagen(siehe Jes50, 6). Es liegt eine tiefere Tragik darin, dass Jesus nicht einmal einfache Gerechtigkeit widerfuhr, als er um Liebe bat. Und es gereicht Jesu zum Ruhm, dass er nach einer Nacht böswilliger Ausfragerei, nachdem er verspottet, geschlagen und gequält worden war, immer noch darauf vertraute, dass er zur Rechten Gottes sitzen und triumphieren werde. Sein Glaube sprach den Tatsachen hohn. Nicht einen Augenblick lang glaubte er, dass die Menschen am Ende Sieger bleiben könnten über den Plan Gottes.

Auch du kannst jederzeit und an jedem Tag darauf vertrauen, dass Jesus Christus bei dir ist und dir durch den Heiligen Geist geholfen wird. Halte an den Verheißungen für dein Leben fest, schaue zu jederzeit auf zum Himmel. Denn nur im Himmel befindet sich deine Gerechtigkeit, nicht hier auf Erden. Mit Jesus Christus wirst du jederzeit Sieger sein, er hat für dich den Sieg errungen. Wenn Gott mit dir ist, wer soll gegen dich sein. Niemand wird dich jemals trennen von der Liebe Gotte, kein Mensch und keine Macht der Finsternis, Maranatha!

Gottes Schutz, Segen und Frieden
euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)