Andacht vom 28. März 2017

Shalom ich wünsche dir einen gesegneten und friedlichen Tag. Was du nicht willst, was man dir tut, füge auch niemanden anders zu. Solange es an dir liegt halte Frieden mit jedermann, auch mit den Menschen wo es dir nicht so leicht von der Hand geht. Bitte den Heiligen Geist um Hilfe, er wird dir in deiner Schwachheit helfen!

Vergesse niemals dankbar zu sein!

Lukas 17, 11-19
Und es begab sich, da er reiste gen Jerusalem, zog er mitten durch Samarien und Galiläa.
Und als er in einen Markt kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die standen von ferne
und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, lieber Meister, erbarme dich unser!
Und da er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern! Und es geschah, da sie hingingen, wurden sie rein.
Einer aber unter ihnen, da er sah, daß er geheilt war, kehrte um und pries Gott mit lauter Stimme
und fiel auf sein Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
Jesus aber antwortete und sprach: Sind ihrer nicht zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?
Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte und gäbe Gott die Ehre, denn dieser Fremdling?
Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen.

Jesus befand sich an der Grenze zwischen Galiläa und Samaria, als ihm die Schar der zehn Aussätzigen begegnete. Die Juden pflegten keinen Umgang mit den Samaritern, doch befand sich unter diesen Aussätzigen trotzdem mindesten ein Samariter. Das ist ein Beispiel für ein wichtiges Gesetz des Lebens. Gemeinsam Unglück hatte die rassischen und nationalen Schranken zwischen diesen Menschen niedergerissen. In ihrem Unglück, dass sie gemeinsam befallen hatte, vergaßen sie, dass die Juden und Samariter waren, sondern empfanden nur noch, dass die Menschen in Not waren. Auch wildlebende Tiere, die sich bei einer Überflutung ihres Lebensraumes auf ein etwas höher Gelegenes zurückzuziehen und dort versammeln, sollen friedlich nebeneinander stehen, auch wenn sie von Haus aus Feinde sind und sich zu jeder anderen Zeit entsprechend verhalten und einander die gemeinsame Not vereinte. Die Not, dass wir alle in gleicher Weise Gottes bedürfen. Menschen die normalerweise keinen Umgang miteinander pflegen, rücken bei einer gemeinsamen Not, ganz dich zusammen, die Not macht sie zu einer Einheit. Plötzlich fallen die Mauern, die sonst so unüberbrückbar schienen. Sei auch du ein Brückenbauer im Reich Gottes und gehe auf alle Menschen ohne Vorurteile zu. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person(Röm2, 11), handle du ebenso.

Die aussätzigen lebten abgesondert von den anderen(vgl. 3Mos13, 45-46; 4Mos5, 2). Die Entfernung, in der sie sich von den anderen halten mussten, war im Einzelnen nicht festgesetzt, doch wissen wir zumindest von einer Behörde, dass sie bestimmte, der Aussätzige müsse sich wenigsten fünfzig Meter weit von gesunden Menschen entfernt halten, wenn der Wind aus seiner Richtung wehte. Nichts vermag deutlicher die Isolierung zu kennzeichnen, der die Leprakranken ausgesetzt waren.

Keine Geschichte in den Evangelien weist mit solcher Schärfe auf die Undankbarkeit des Menschen hin. Die Aussätzigen waren mit ein verszweifelten Begehren zu Jesus gekommen; dann hatte er sie geheilt und neun von ihnen dachten nicht daran, zu ihn zurückzukehren, um ihn zu danken. Wer erhalten hat, was er begehrte, denkt häufig nicht daran, noch einmal umzukehren, um seinen Dank abzustatten. Das ist ein großes Problem und Phänomen jeden Zeitalters, das wir Menschen vergessen uns zu bedanken. Als Nachfolger Jesus Christus musst du dir immer dein dankbares Herz bewahren, denn Dankbarkeit sollte deine Grundhaltung in allen sein. Du hast jeden Tag Grund dankbar zu sein, Jesus Christus ist für dich ans Kreuz gegangen, damit du frei sein kannst. Beziehe den Heiligen Geist in aller deine Entscheidungen mit ein, und lebe aus der Dankbarkeit.
Wie oft sind Kinder undankbar gegen ihre Eltern. Und dabei gibt es im Leben jedes Menschen Zeiten, in denen eine Woche Vernachlässigung seinen Tod bedeutet hätte. Von allen Lebewesen braucht der Mensch die längste Zeit dazu, bis er den wichtigsten Anforderungen des Lebens gewachsen ist. Viele Jahre lang sind wir buchstäblich in allem von unseren Eltern abhängig. Und doch kommt der Tag, an dem die alten Eltern uns zur Last werden. Nur wenigen jungen Menschen kommt der Gedanke daran, ihren Eltern zu vergelten, was sie ihnen verdanken. König Lear hat es am Tage seines Unglücks so ausgedrückt:

„Nichts beugte die Natur zu solcher Schmach
Als undankbare Töchter“

Wie oft sind wir unseren Mitmenschen gegenüber undankbar. Es gibt keinen Menschen, der nicht einen anderen gewisse Dinge zu verdanken hat. Und wohl keiner von uns hat zu jenem Zeitpunkt, als ihm jemand half, geglaubt, er werde die je vergessen; und doch bewahren nur ganz wenige Menschen anderen die Dankbarkeit, die sie ihm schuldig sind. Wie oft verdanken wir dem Ehepartner, einem Freund, einem Lehrer, einem praktischen Arzt oder Chirurgen etwas, was wir niemals vergelten können. Unser Unglück besteht darin, dass wir nicht einmal versuchen, etwas wieder gutzumachen.

„Blas nur, blas nur, Winterwind,
so grausam bist du niemals
Wie Herzen voller Undank“

Wie oft sind wir undankbar gegen Gott. In Zeiten bitterer Not beten wir voller Verzweiflung und mit größter Intensität, doch wenn die Not vorüber ist, denken wir nicht mehr an Gott. Wie viele Menschen danken Gott nicht einmal vor dem Essen. Er hat uns seinen einzigen Sohn geschenkt und wie oft kommt es vor, dass wir ihm nicht mit einem einzigen Wort dafür danken. Am besten können wir Gott danken, indem wir versuchen, uns seiner Güte und Gnade ein wenig würdiger zu erweisen.

„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“(Ps103, 2), Maranatha.

Gottes Schutz, Segen und Frieden
Euer Pastor Thorsten Wurm (Lionheart)